Marokko Classic
Unser erster Fahrtag führt uns mehr oder weniger direkt nach Afrika. Wir folgrn der Autopista del Sol (AP 7) und gelangen ohne Verzögerungen nach Algeciras, dem Fährhafen nach Afrika. Das Grenzprozeder südlich von Ceuta hielt sich diesesmal im zeitlichen Rahmen. Nach technischen Problemen an einem Motorrad konnten wir endlich die ersten marokkanischen Kurven unter die Räder nehmen. Unser erster Übernachtungsort ist Chefchauen, ein kleiner Ort in den Rif-Bergen, bekannt für seine schmalen Gassen, gesäumt von blau gefärbten Häusern und millionen von herumstreunenden Katzen.
Weiter geht es durch das Rifgebirge, vorbei an Dörfern, die sich an die Hänge schmiegen. Manchmal geht es durch Wälder, ein anderes Mal gleiten wir durch landwirtschaftliches Gebiet. Speziell in der Gegend kurz vor Volubulis fahren wir durch die Kornkammer des Landes durch abgeerntete Kornfelder soweit das Auge reicht. Volubulis führt uns auf eine Reise in die Vergangenheit - die Römer hinterließen Zeugen des Wohlstands in einer längst vergangenen Zeit. Sowohl die Mosaikböden in den Villen als auch die Ruinen der Gebäude vermitteln immer noch die Wichtigkeit der damaligen Stadt. Einige Kilometer weiter kommen wir nach Ifrane, ein Schiort in Marokko, dessen Häuser sehr europäisch geprägt sind, Zu guter letzt kommen wir in Azrou, unserem heutigen Übernachtungs ort an.
Nach einer guten Nacht in einem sehr entspannenden Hotel fuhren wir gleich hinter dem Haus den Berg hoch, um eine andere Art von Einheimischen zu treffen Die Berberaffen waren sehr erfreut, ihr Früstück von einigen von uns überreicht zu bekommen. Zeit für viele Fotos! Danach ging es durch das Gebiet des Anti-Atlas, in eingebetteten Ebenen wird viel Landschaft betrieben. Teilweise glaubt man in einem großen Garten unterwegs zu sein. Franz organisierte einen Mittagsstop, bei dem wir alle möglichen Variationen von Tanginen probieren konnten. Das letzte Stück führte uns ins Gebirge an einen großen Stausee, dessen Wasserstand leider sehr niedrig war. Ach, und so nebenbei: wegen eines Problems mit dem Moter des Vans tauchte Ralph mit unseren Koffern erst spät auf - aber das Bier und der Wein schmeckte auf der Terasse auch in Motorradbekleidung.
Gleich von der Früh weg erwarten uns Kurven, Kurven und nochmals Kurven auf perfekter Strasse. Unser erster Halt bringt uns nach Ouzoud, ein kleiner Ort bekannt für die Wasserfälle mit 110m Fallhöhe über 2 KasKaden. Man würde so eine Oase und soviel Wasser nicht in dieser trockenen Berglandschaft erwarten. Nach einer Mittagspause gehts weiter durch die Hügel des Antiatlas, vorbei an kleinen aber geschäftigen Dörfer immer weiter Richtung Marrakkesch, unserem heutigen Ziel.
Innerhalb weniger Minuten bracht uns das Taxi in die Innenstadt, wo wir in der Nähe der großen Moschee ausstiegen. Achmed, unser lokaler Guide erwartete uns schon. Nach einer kurzen Vorstellung des geplanten Vormittags, zogen wir los, um die Medina, die Altsstadt zu erforschen. Enge Gassen, vesteckte Eingänge, ein kleiner Laden neben dem anderen, vorbeieilende Einheimische, hupende Scooter, den Geruch des Zweitakters hinter sich herziehend, vor dem Geschäft sitzende Männer beim Tee trinken - ein Platz von dem man nicht glaubt, dass es ihn gibt - bis man selbst da war. Müde vom vielen Laufen kehren wir zum Mittagessen in ein Restaurant ein, danach geht es zurück zum Hotel. Ein Nickerchen auf dem kühlen Zimmer oder am Pool wird uns für den Abend wieder fit machen.
Nach einem geschäftigen und interessanten Tag in Marakesch machten wir uns auf den Weg, um den Hohen Atlas zu erobern.Wir schlängelten uns im "Marokko-Style" durch den Morgenverkehr hinaus aus der Stadt. Auf den Pass hinauf war freies Fahren angesagt. Es gab zwar etwas Verkehr und ein paar Baustellen, aber es waren auch genügend frei Strecke, wo ein jeder seine Pferde laufen lassen konnte. Das war richtig gut und so hatte jeder beim Gruppenfoto einen breiten Grinser im Gesicht.Weiter durchs Bergland ging es nach Tetouan, unglücklicherweise wurde die Kashba beim Erdbeben beschädigt und konnte nicht besucht werden. Nach einem landestypischen Mittagessen fuhren wir weiter zu unserem Ziel nach Ait Ben Haddou.
Als wir Ait Benadou verließen, wussten wir, dass es in wenigen Minuten einen ersten Stopp geben würde, denn das Morgenlicht setzte die Kashba von Ait Benadou in perfektes Licht, um fotografiert zu werden. Wir fuhren durch Oasen, fuhren schneller durch karge Kieswüsten und machten uns auf den Weg zu den Atlas Film Studios. Da das Ziel darin bestand, sie so groß zu machen wie die Studios auf der anderen Seite der Welt, gaben die Leute dem Ort den Spitznamen „Molywood“. Dort wurden Szenen für die unterschiedlichsten Filme gedreht und so wanderten wir durch Ben Hur, Jesus, Cleopatra, Black Hawk Down und viele andere. Wir fuhren weiter durch Wüstengebiete, nur unterbrochen von kleinen, geschäftigen Städten. Am Eingang der Stadt, in der sich heute das Hotel befindet, bogen wir von der direkten Route dorthin ab und machten uns auf den Weg zur Dades-Schlucht. Aber was für eine Überraschung, irgendwo entlang der Straße war Ralph mit dem Edelweiss-Van, daneben aufgestellten Tischen und Bänken und – zu unserer Überraschung – einer Auswahl hervorragender Speisen für ein Picknick. Nachdem wir satt waren, erkundeten wir die Dades-Schlucht. Steile Felsen auf beiden Seiten, eine Straße, die sich unerwartet nach oben windet und eine atemberaubende Landschaft erwartete uns. Nachdem wir umgedreht hatten und zum Eingang des Tals zurückgekehrt waren, fuhren wir direkt zu unserem Hotel
Heute gehts zum südlichsten Punkt unserer Reise. Erg Chebbi ist unser Ziel. Diese Sandwüste im Süden Marokkos gehört zu den highlights jeder Marokkoreise. Eind Naturschauspiel gleichermaßen wie ein riesiger Spielplatz für Offroad-freaks. Die Paris-Dakar Rally führte früher hier vorbei. Auf den Weg dort hin besuchen wir die Todraschlucht mit den über 300m hohen Felshängen ein beeindruckender Ort um mit dem Motorrad durchzufahren.Berühmt auch bei Kletterern aus aller Welt. Wir halten an für ein Picknick in der Wüste. Ein Arganbaum spendet uns Schatten und mit vielen Händen ist das im handumdrehen zubereitet. Faszinieren ist der Anblick wenn man schon aus der Ferne die ersten Sandünen in Anblick bekommt.
Nachdem uns gestern Abend der Klang der Trommeln in den Schlaf trommelte, war die Stille danach wie eine „Lärm-Detox“. Wer am Morgen wollte, kletterte auf die Dünen, um auf den Sonnenaufgang zu warten. Nach dem Frühstück machten wir uns bereit, wieder auf unsere Kamele zu steigen und durch die Wüste zurück zu unserem Hotel zu reiten. Dieser Ruhetag ist ein willkommener und für manche ein notwendiger – Massagen, Pool und Entspannung waren die Höhepunkte des Tages.
Heute verlassen wir die Wüste und somit den südlichsten Punkt unserer Reise. Wir fahren nach Norden auf schier endlosen Wüstenstrassen bis wir das Ziz-tal erreichen. In dieser langen Flussoase befinden sich die besten Bedingungen für den Dattelanbau. Bei den Händlern entlang der Strasse kann man sie verkosten und auch gleich kaufen. Nach einer feinen Mittagspause geht es weiter über den hohen Atlas, kleinere Bergpässe und wir erreichen schliesslich Fes, eine der ältesten Königsstädte in Marokko. Nach einer langen Fahrt und spannendem Stadtverkehr haben wir uns ein kühles Bier auf der unvergleichlichen Hotelterasse über der Medina wohl verdient.
Ein Rasttag in Fes ist etwas besonderes. Achmed, der uns auch durch Marakesch führte, holte uns im Hotel ab und wir fuhre zum anderen Ende der Medhina, wo unser erster Besuch der Keramikfabrik galt. Unglaublich mit welcher Fertigkeit dort getöpfert, bemalt, verziert oder Keramikmosaike angefertigt werden. Nach einer kurzen Fahrt zum Ostende der Medhina begann dort unsere Wanderung durch die Altstadt. Unzählige kleine Geschäfte säumen die engen Gassen, dazwische huschen geschäftig Einheimische und Touristen durch. Der Besuch der Lederfabrik stellte unseren Geruchsinn auf die Probe. Dafür erfruete etwas später ein sensationelles Mittagessen unseren Gaumen. Den Nachmittag verbrachten die meisten am Pool.
Als wir Fes verließen, verstanden wir ziemlich rasch, was Franz beim Briefing erklärte. Im Vergleich zu gestern hat sich die Landschaft dramatisch verändert – von Afrika zu Spanien. Olivenbäume, sanfte Hügel, weiße Häuser – alles in allem hatte man das Gefühl, in Südspanien zu reisen. Und das ist der Grund, warum es „Klein-Andalusien“ genannt wird. Der Verlauf der kurvigen Straße war perfekt. Kurve um Kurve, Hügel und Täler wechseln sich ab, erstaunlich Ausblicke. Leider braucht die Straße neuen Asphalt, um den Fahrtag von einem nahezu perfekten zu einem vollkommen perfekten zu machen.
Als wir morgens aufstanden, sah es so aus, als vergieße Marokko ein paar Tränen weil wir abreisen. Der Nieselregen machte die Straßen besonders in Abschnitten mit Baustellen so richtig glatt. Aber alle fuhren sicher, es gab keine Zwischenfälle. Endlich kam die Sonne durch und die Straßen trockneten auf. Der Zoll machte es uns nicht allzu schwer und bald stellten wir uns für die Fähre in Ceuta an. Die meisten schliefen, als Helge das Foto des Tages machte: Wale in der Straße von Gibralta – und er bewies es mit Bildern! Von Alceriras nach Malaga war es eine kurze Fahrt und wir ließen den Tag mit einem Bier am Strand ausklingen. Was für ein toller Tag, was für eine tolle Tour! Wir möchten euch allen dafür danken, dass ihr so eine tolle Gruppe ward. Wir haben es wirklich genossen, euch auf dieser Tour zu begleiten, und wir hoffen, eucheines Tages wiederzusehen. Alles Gute und "keep the rubberside down"!