Abenteuer Balkan
Wir begrüßen Birgit und Dieter aus Deutschland, sowie unsere amerikanischen Freunde Cindy und James, Doris und Patrick, sowie Seth, Nolan und David zu dieser einzigartigen Reise.
Der erste Fahrtag! Pünktlich um 9 verlassen wir das Hotel in Zagreb und fahren Richtung der slowenischen Grenze in Bregana. Über kleine kurvenreiche Strassen, durch den Zumberak National Park und das Samobor Gebirge. Ein Fotostop an einer griechisch-katholischen-neo-byzantinischen Kirche durfte natürlich auch nicht fehlen. Danach ging es durch Karlovac, am Fluss Korana entlang nach Slunj, wo wir unsere Mittagspause hatten. Anschliessend zum Hotel und dann zu den berühmten Plitvicer Seen. Ein gelungener erster Tag auf den Bikes mit anschliessendem sightseeing im Plitvice National Park.
Heute überqueren wir die erste Grenze auf unserer Reise und zwar von Kroatien nach Bosnien Herzegowina. Sofort nachdem wir in Bosnien und Herzegowina ein paar km gefahren sind, sehen wir auch schon die Unterschiede die sich vor allem an den Gebetshäusern zeigen. Minarette statt Kirchtürme. Durch den Una Nationalpark entlang am gleichnamigen Fluss, fahren wir durch ein langes Tal mit wunderbaren Kurven. Nach der Mittagspause, die wir in Jajce direkt am Fluss hatten, fahren wir weiter Richtung Sarajevo. Die letzten km werden auf der Autobahn zurückgelegt und ein langer Fahrtag mit fast 400 km neigt sich dem Ende. Noch ein schnelles Abendessen und danach sind alle müde und froh im Hotel zu sein. Morgen steht ein "Ruhetag" an. Mal sehn wer sich daran hält und das Bike stehen lässt :-).
Unsere Strecke heute führt uns zurück in den Kosovo in die Stadt Prizren. Schon am frühen Morgen hängen die Wolken sehr tief und es sieht nach Regen aus. Pünktlich zum Start unserer Tour fängt es auch schon an. Flüssiger Sonnenschein. Und das ausgerechnet heute wo wir doch die sogenannte "100 km Kurvenstrecke" vor uns haben. Egal, Regenklamotten an und los. Nach 10 km der erste Stop! Eine GS steht mit plattem Hinterreifen am Strassenrand. Dieter hat irgendwo unterwegs ein Stück Metal aufgesammelt und das steckt jetzt 2 cm tief im Reifen. Der Schnitt ist so gross, dass der Reifen nicht vor Ort zu reparieren ist. Also laden wir das Ersatzbike aus und unser Freund Dieter kann die Reise auf einem neuen Motorrad fortsetzen. Der Rest der Fahrt wird dann nur noch vom schlechten Wetter getrübt und so komen wir dann später als geplant im Hotel in Prizren an. Hoffentlich scheint morgen die Sonne wieder....
Leider hat es in der Nacht angefangen zu regnen. Die Motorräder sind nass und der Weg aus dem Hotel raus aus Sarajevo ist alles andere als lustig. Viel Verkehr und Regen, Dinge die Motorradfahrer überhaupt nicht mögen. Aber schon kurz nach Sarajevo in den Bergen Richtung Montenegro wird die Strasse trocken und beim ersten Kaffeestop hat es aufgehört zu regnen. Wir fahren über einsame Strassen Richtung Grenze und überqueren diese im Durmitor National Park. Hier und da erwischt uns doch noch eine kurze Regenschauer. Es könnte nur ein paar Grad wärmer sein. Wir klettern bis auf fast 2000 m Höhe und überqueren den Pass Prevoj Sedlo. Anschliessend überqueren wir die Tara Schlucht und folgen den endlos scheinenden Kurven bis zu unserem Tagesziel in Kolasin.
Nach einem ausgiebigen Frühstück in unserem Tourhotel stand der heutige Tag unter dem Motto: von Montenegro durch den Kosovo nach Albanien. Es mussten also zwei Grenzen überquert werden. Hinzu kommt, dass im Kosovo eine extra Versicherung an der Grenze für jedes Fahrzeug gekauft werden muss. Papierkram und Zeit.... Nachdem dann alle Formalitäten erledigt waren, sind wir zunächst aus den Bergen Richtung Peje gefahren. Wahnsinn, was hier auf den Strassen los ist. Fahrzeuge aller Art, jede Menge Fussgänger, Hunde, alle gleichzeitig, von allen Seiten kommend unterwegs. Verrückt, aber irgendwie funktioniert es. In Albanien wurde es dann wieder etwas ruhiger und die Landschaft wilder. Einige unserer Teilnehmer hatten nach der Fahrt über zwei Bergpässe und die Grenzübergänge genug und sind ins Hotel in Bajram Curri abgebogen. Der Rest der Truppe wollte noch das Valbona Tal erkunden und hat noch weitere 50 km zurückgelegt. Diese extra km sollten sich allerdings lohnen. Wir sind bis ans Ende des Tals gefahren und haben eine raues und vom Wasser gegrabenes Tal in der Bergwelt Albaniens erkundet. Müde, aber zufrieden, sind wir dann zurück zum Hotel gefahren und sind bereits jetzt gespannt was der morgige Tag bringen wird. Ihr ahnt es schon - Es wird wieder in ein anderes Land gehen...
Heute stand ein weiterer Grenzübertritt auf unserer Liste. Wir wollen nach Nord-Mazedonien. Aber erst steht eine Stadtrundfahrt in Prizren auf dem Programm. Eher unfreiwillig, da unser Tour Guide ein paar Probleme mit der Navigation hatte. Wenn man nur einmal falsch abbiegt ... Aber nachdem wir die ein oder andere Nebenstrasse erkundet haben, sind wir dann doch noch aus der Stadt rausgekommen :-) Unser erstes Ziel heute war nicht weit entfernt, nämlich das alte serbisch orthodoxe Kloster, der heiligen Erzengel. Die Mönche haben uns herzlich empfangen und uns sogar einen Guide zur Seite gestellt, der uns die Geschichte des Klosters wunderbar erklärt hat. Zum Abschluss wurden wir noch auf einen Espresso eingeladen und hätten noch viele Stunden mit Geschichten erzählen zubringen können, aber wir müssen weiter. Das nächste Highlight, nachdem wir Kurve an Kurve durch grüne Wälder gefahren sind, war die bunte Moschee in Tetovo. Erbaut um 1345 und 1833 renoviert, konnten wir hier wunderschöne Wand und Deckenbilder im Inneren der Moschee bewundern. Anschliessend ging es dann durch den Mavrovo Nationalpark, am gleichnamigen See entlang, bis wir nach weiteren endlosen Kurven an unserem Tagesziel dem Ohrid See angekommen sind. Morgen bleiben wir ausnahmsweise mal im selben Land (Nord Mazdonien) und überqueren kein Grenze.
Wieder einmal mussten wir eine Grenze überqueren. Heute ging es von Mazedonien nach Serbien. Für die Bikes kein Problem, aber unser Begleitfahrzeug musste eine extra Runde drehen. Nachdem dann alle in Serbien waren, haben wir das Kloster Prohor Pcinjiski besucht. Ein serbisch orthodoxes Kloster aus dem 11. Jahrhundert. danach ging es weiter Richtung Vlasina See, wo wir unsere Mittagspause hatten. Bleibt noch zu erwähnen, dass am Starthotel heute morgen eins der Bikes ein paar Probleme machte. Mit freundlicher Unterstützung aus der Nachbarschaft konnten wir das ganze aber zumindest provisorisch beheben.
Die letzte Nacht haben wir etwas oberhalb vom Ohridsee in einem Hotel verbracht. Der Ohridsee ist der größte See in Mazedonien und liegt am Morgen noch still und friedlich unter einer Dunstglocke vor uns. Wir fahren hoch zur St. John Kirche und bewundern die antiken Bauten mit dem See im Hintergrund. Heute bleiben wir in Mazedonien und überqueren erst morgen wieder eine Grenze. Wir fahren durch die Berge zwischen Ohrid- und Prespasee und nutzen auf den letzten km Richtung Skopje die Autobahn, um schneller in die Hauptstadt zu kommen. Noch ein wenig sight seeing in der Altstadt von Skopje und schon ist wieder Zeit fürs Abendessen.
Heute haben wir uns vorgenommen, den längsten Fluss Europas kennenzulernen. Aber beginnen wir von vorne. Die ersten Kilometer legten wir bei der zweitgrößten Stadt Serbiens zurück. Wir verließen also die geschäftige Stadt Niš, um ein ruhiges Plätzchen zu finden, wo wir uns bei einem Kaffee hinsetzen konnten, was uns nach etwa 1,5 Stunden gelang. Als nächstes fuhren wir weiter zur berühmten Kaskade namens Eisernes Tor, die uns mit einem kurzen Regenschauer begrüßte, der jedoch die Schönheit der Donau nicht beeinträchtigte. Anschließend fuhren wir gegen die Strömung weiter und wie man so schön sagt: „Wasser findet immer einen Weg“ und für uns fand die Donau wunderschöne gewundene Straßen bis in die Hauptstadt Belgrad.
Heute standen gleich zwei schöne Pausenorte auf dem Programm: Am Vormittag hielten wir in der Festung Petrovaradin direkt gegenüber von Novi Sad und oberhalb der Donau gelegen an. Danach ging es mehr oder weniger parallel zur Donau bis zur Grenze Kroatiens. Die letzte auf unserer Balkan Tour. In Ilok haben wir in einem der ältesten Weinkeller Kroatiens zu Mittag gegessen. Sehr rustikal und prima Essen. Der Rest des Tages war dann leider nicht mehr so schön. Schon bald nach der Mittagspause zogen heftige Gewitter auf und wir mussten mehrmals anhalten um und vor Blitzen und Starkregen zu schützen. Durchnässt und sehr müde sind wir dann sehr spät im Hotel angekommen wo wir aber glücklicherweise noch etwas zu essen bekamen.
Alles Gute hat einmal ein Ende, und das wird auch auf unserer abenteuerlichen Reise durch den Balkan nicht anders sein. Der heutige letzte Tag stand im Zeichen der Verbindung des Alten mit dem Neuen. Alte Straßen mit neuen, alte Architektur mit neuer, aber nicht zuletzt alte Erinnerungen mit neuen. Deshalb hatten wir zunächst einen Besuch des königlichen Stalles aus der Zeit Maria Theresias im Barockstil geplant, wo wir die Gelegenheit hatten, alte und neue Kutschen, ältere Hengste und Fohlen zu sehen. Der nächste Halt war das Museum des Holocaust und der historische Zug mit einer Dampflokomotive, der den Transport von mehr als achtzigtausend Menschen miterlebte. Nach einer gemeinsamen Schweigeminute fuhren wir weiter zu über 120 Jahre alten Holzhäusern am Ufer der Save, die uns auch zum vorletzten Ziel führten – der Festung in der Stadt Sisak, von wo aus wir über moderne Straßen und Posten zum wunderschönen Antunovič Hotel in der Hauptstadt Zagreb weiterfuhren. Unsere abenteuerliche Reise durch den Balkan endet, aber die neuen Freundschaften der Teilnehmer beginnen und wir wünschen allen eine glückliche Rückkehr in die heimische Garage.