4PE2401 Pyrenäen Extreme

Der erste Fahrtag steht an und nach einem hervorragenden Frühstück teilt sich die Gruppe in nahezu ;-) gleich große Teams auf. Wir werden uns denn Tag über immer mal wieder treffen. Nach einem kurzen Stück durch die Vorstadt geht es dann auf die ersten kurvigen Straßen, wobei die Nähe zur Stadt durch ein moderates Verkehrsaufkommen noch zu erahnen ist. Also ein Stück auf die Schnellstraße und spätestens nach dem ersten Fotostopp am Montserat und dem gleichnamigen Kloster hat die Verkehrsdichte spürbar abgenommen. Nach der ersten Kaffeepause gehören uns die Straßen dann fast ganz alleine und wir können die kurvigen Pässe in den Ausläufern der Pyrenäen so richtig genießen. Um die Mittagspause herum probieren die Gruppen dann verschiedene Setups an den Bikes und in der Reihenfolge der Gruppen aus was für ein geschmeidiges Fahrerlebnis in den nächsten Tagen sorgen wird. Man erzählt sich auch von einigen Asphaltkontakten mit Stiefelspitzen oder Fußrasten, das können wir aber von offizieller Seite weder bestätigen noch dementieren. Die Datenlage ist hier unklar. Am Ende eines sehr langen und anstrengenden Fahrtages sind dann die wichtigsten Fragen wann es Abendessen gibt und wo man das erste kühle Blonde bekommt. Beides ist schnell geklärt und nach einem guten Abendessen im Restaurant unseres Klosterhotels ruft die meisten zeitig das verdiente Bett.
Wir wachen bestens ausgeschlafen in dem alten Kloster auf und was liegt näher als vor der Abfahrt die Motorräder und Teilnehmer mit dem Segen des ansässigen Pfarrers zu versehen. Mit den besten Vorzeichen starten wir also um direkt den ersten Pass in Angriff zu nehmen. Was als abgelegener Pass mit wechselnden Straßenbedingungen beginnt wird teilweise zu einer Piste auf der wir tatsächlich noch einen Teil des Asphalts erahnen können. Eine Herausforderung die Spaß gemacht hat und alle zu Tagesbeginn endgültig aufweckt. Weiter geht es durch das Hinterland und über jede Menge Pässe, Talstraßen und Hochplateaus wobei wir die Pausen entsprechend kurz halten weil die heutige Etappe doch sehr lang ist. Aber hey - das ist eine Extreme Tour. Nach dem Mittagessen verlassen wir die extrem kurvigen Pässe im Hinterland und tauchen in das nicht weniger kurvige Vorland der Pyreneen ein. Natürlich halten wir für den ein oder anderen Fotostop aber die Teilnehmer sind sich einig, dass das Fahren im Vordergrund steht. Nichtsdestotrotz genießt jeder das letzte Stück nach Jaca das wir dann auf der Autobahn zurücklegen wo uns die Landschaften an der Grenze zu den Bardenas Reales begeistern und der Wind sein Spiel mit uns spielt. Angekommen im Hotel im lebhaften Zentrum von Pamplona ist wieder ein großartiger Fahrtag zuende und wir überlegen die Optionen für den "Ruhetag". Dazu aber morgen mehr.
Nach den beiden letzten langen Fahrtagen haben wir uns eine Ruhepause verdient. Und wie kann man besser entspannen als im Sattel eines Motorrades? Das zumindest dachten sich Franco und Matthew und fuhren in Begleitung von Tourguide Rubin auf der optional angebotenen Route nach San Sebastian. Dort wurde bei einem ausgezeichneten Mittagessen die Durchquerung Spaniens vom Mittelmeer zum Atlantik gebührend gefeiert. Eine weitere Gruppe um Matt, Andi, Tom, Jim und Art machte sich auf um die Grenze als erste zu überqueren und ein Mittagsmahl in einer kleinen französischen Stadt einzunehmen. Beide Gruppen wurden begleitet von einer einzigartigen Stimmung aus herumziehenden Nebelschwaden und Wolken des typisch feuchten Atlantikklimas. So waren alle Motorräder bei der Rückkehr sauberer als beim Start am Morgen - OK alle bis auf eines. Auch die in der Stadt Verbliebenen genossen den freien Tag mit dem Besuch der vielfältigen Sehenswürdigkeiten, Tapas Bars, Spezialitätenshops, Restaurants und auch die Freunde der Kunst des Eismachens kamen auf ihre Kosten. In diesem Sinne wurde auch der Abend gestaltet, so dass jeder nach seinem Gusto seine kulinarischen Bedürfnisse stillen konnte. Morgen geht es in den höherliegenden Teil der Pyreneen. Wir sind gespannt und bereit!
Heute geht es von Spanien aus in den hochalpinen Bereich der Pyreneen. Das gestaltet sich anfangs noch recht einfach, weil wir erst mal nur die Teams sortieren und aus Pamplona raus müssen. Auch dem Nieselregen der von Nordwesten übers Land zieht entfliehen wir noch erfolgreich aber dann geht es langsam los. Während Team 1 noch an einer riesigen Schafherde vorbeifährt und über die pure Anzahl der Tiere staunt, gerät Team 2 hinein und muss mitten durch den Almauftrieb navigieren. Dabei wird das Prinzip "Moses teilt das rote Meer" angewendet, wobei Tourguide Holger den Moses spielt und das Schaafmeer mit einigen gezielten Gasstößen geteilt wird, so das alle Tourteilnehmer die Herde durchqueren können. Den Tag geht es dann weiter über so einige bekannte Pässe die von Pilgern des Jakobsweges, der Tour de France oder beiden genutzt werden. Die netten kleinen Pilgergruppen am Wegesrand grüßen freundlich und natürlich erwidern wir diese Grüße gerne immer wieder. Natürlich sind die wechselnden Straßenarten wieder ein absoluter Traum und so etwa 30 Km vor der Ankunft im Hotel wird uns dieser Traum noch einmal verlängert. Ohne die Straßensperre am Col de Tourmalet hätten wir diese kleine Traumstraße nie erleben dürfen und dafür nehmen wir gerne beginnende Druckstellen am Gesäß und eine extra Fahrstunde hin. Naja es ist halt eben eine Extreme Tour Das feine französische Abendessen in der Kleinstadt Luz Saint Sauveur wird dann noch mit der Prämierung des verdienten Tourveteranen Matt für seine 5. Tour gekrönt, bevor die mehr als verdiente Nachtruhe an der Bar noch etwas hinausgezögert wird. Morgen geht es weiter im hochalpinen Bereich der Pyreneen.
Der heutige Tag fängt an wie der gestrige geendet hat, mit einem gesperrten Pass. Leider ist der Col de Tourmalet wegen Straßenarbeiten gesperrt, so dass wir diesen Teil über die bekannte Pilgerstadt Lourdes umfahren müssen. Das hat wiederum den Vorteil, das der Reifen der GS1250 von Franco, der uns schon länger Sorgen macht dort eine Wunderheilung erfahren hat und jetzt wieder die Luft hält. Weiter soll es über den Col de Aspin gehen, der aber wegen Erdrutsch gesperrt ist so dass wir zu der seltenen Ehre kommen den Hourcette de Ancizan zu entdecken. Ja so ein Tourguide muss auch mal schnell umplanen können wenn es erforderlich ist und die Locals in den Kaffeebars sind auch immer hilfreich. Den Rest den Tages geht es dann über die vorab geplante Route und es werden immer mal wieder Sessions mit freiem Fahren eingelegt oder an der Gruppenzusammensetzung geschraubt. Einer der Highlights des Tages ist aber sicherlich der Formationsflug von Art, Mark und Holger und einer Gruppe einheimischer Biker über den Col de Caougnous und den Col de Port. So hat heute wieder jeder ein Stück seiner eigenen Geschichte geschrieben und bleibende Erinnerungen kreiert. Das Ziel für morgen ist klar - weiter so!
Der heutige Tag zeigt uns wieder einmal warum diese Tour als "Extreme Tour" bezeichnet wird. Wir starten wie gewohnt in 2 Gruppen von unserem französischen Landschloss und nach einer kurzen Aufwärmphase geht es gleich auf den höchsten Pass des Tagen den Port de Pailheres auf 2001 m ü.NN. Dort zeigt sich die morgentliche Luftfeuchtigkeit mit all ihrer Kraft, so dass wir uns schnell wieder an den Abstieg machen. Während eine Gruppe beschließt sich aufgrund der weiteren Wetteraussichten in das sonnige Pyreneenvorland auf französischer Seite zu begeben und direkt zum Hotel zu fahren, sucht die andere Gruppe erst einmal kleinere Bergdörfer auf und knüpft Kontakt zur lokalen Bevölkerung an einer gut versteckten Tankstelle. Auf dem Weg verpassen sich die Gruppen nur kurz an einem durch unbekannte Einflüsse sehr inspieriert dekorierten Kaffeehaus irgendwo im Nirgendwo bevor die eine Gruppe eine typisch spanische Paella in Frankreich genießt und die andere Gruppe in einem sehr katalanischen Wirtshaus Zuflucht vor dem flüssigen Sonnenschein sucht. Mit Hilfe des Veterinärs unter den Teilnehmern konnte sogar die von der freundlichen Kellnerin offerierte landestypische Speise genauer bestimmt werden während die moderne Übersetzungsapp weniger hilfreich war und ein "Dic Stew" anbot. Nachdem dann aber neben der erhöhten Luftfeuchtigkeit auch noch Licht- und Soundeffekte zu vernehmen waren, mied auch Gruppe 2 nach dem dritten Bergpass die Höhe und kämpfte sich auf spanischer Seite durch die Pyrenäentäler ins Hotel durch. Eine Fahrt die nicht nur bleibende Erinnerungen geschaffen hat sondern auch stolz auf das Erreichte macht und nebenbei sind auch noch die Bikes sauber geworden. Morgen geht es dann zuück zum Startpunkt nach Barcelona und alle freuen sich auf einen weiteren wundervollen Tag.
Der letzte Fahrtag ist angebrochen und mit Wehmut schauen wir auf die letzten Tage zurück. Soll es jetzt schon vorbei sein? Nein denn der Tag hat gerade erst angefangen. Wir widmen uns also dem Täglichen Briefing und nutzen die Treppe des schönen Landhauses für ein Gruppenfoto. Aber jetzt geht es los, wieder über wunderschöne gewundene Landstraßen auf welchen wir 2 Nationalparks durchqueren und die ehemalige Vulkanlandschaft bestaunen. So geht es den ganzen Tag, bis wir am späten Nachmittag die Autobahn nehmen um Barcelona etwas zu umfahren. Zufällig treffen sich die beiden Gruppen zeitgleich an der letzten Tankstelle vor dem Hotel und die Guides beschließen für die Ganze Gruppevnoch eine kleine Überraschung in der Garage zu veranstalten. Beim gemeinsamen Abendessen ziehen wir dann Resume und verabreden uns an der Bar noch einmal für das Frühstück am nächsten morgen. Die Tourguides Rubin und Holger sagen DANKE an ein phantastische Gruppe und wir hoffen den ein oder anderen auf einer weiteren Tour oder Extreme Tour wieder zu sehen.