Abenteuer Alpenpässe - CGA2401

Der erste Tag begann damit, dass Caleb, Sam und Judd uns zum Alps Prep-Course begleiteten, was ihnen die Möglichkeit gab, bereits erste Erfahrungen zu sammeln, bevor der Rest der Gruppe eintraf. Am Vormittag hatten wir eine Unterrichtseinheit, gefolgt von einigen langsamen Fahrübungen und einer kleinen Nachmittagsausfahrt auf den Kühtai-Pass. Auf dem Rückweg gerieten wir in eines dieser schnellen und heftigen Alpengewitter und auf dem Heimweg wurden wir alle ziemlich nass. Hier warteten bereits einige der anderen ankommenden Gäste auf die heute gesammelten Eindrücke. Nach der Begrüßungsbesprechung warf jeder einen ersten Blick auf sein Motorrad und wir trafen uns zum Abendessen in einem örtlichen Restaurant. Hoffen wir, dass der Wettergott wieder auf unserer Seite ist und wir Seefeld morgen unter blauem Himmel verlassen können.
Die Welt trifft sich auf den schönsten Passhöhen der Alpen und wir sind nun auch dabei. Nach Kühtai am Morgen, geht es übers Hantenjoch ins Lechtal, zum wohlverdienten Mittag. Anschließend Flexen- und Arlbergpass um ins nächste und finale Tal des Tages zu gelangen. Nice and easy Start in das Abenteuer Alpenpässe.
Aufgrund eines unvorhergesehenen Erdrutschs wurde die Silvretta-Hochalpenstraße gesperrt, was ein echte Enttäuschung war. Aber zum Glück braucht man in den Alpen nicht lange suchen bevor man eine alternative Route gefunden hat. Also fuhren wir Richtung Landeck zurück, nach Süden auf der Straße 180 und hinein in die Schweiz. Sobald man die Grenze überquert hat, fühlt sich alles ein wenig ordentlicher an, die Straßen sind glatter und weniger befahren und die Fahrgeschwindigkeit sinkt auf eine angenehme Tempo. Und im Hintergrund erheben sich die hohen und mächtigen Gipfel, die der Landschaft Ernsthaftigkeit verleihen. Es könnte in seiner Perfektion fast surreal erscheinen, wenn es nicht gelegentlich Bauampeln mitten im Nirgendwo gäbe für die vielen Straßenausbesserungen im Sommer. Der Höhepunkt des Tages war der atemberaubende Flüela-Pass auf 2.384m (7821 ft) und zusätzlich entdeckten wir auch einige schöne Nebenstraßen im Norden der Surselva-Region, bevor wir unseren letzten Vorstoß über den Oberalppass nach Andermatt machten. Es war ein langer Tag, aber die Landschaft war atemberaubend und wir können es kaum erwarten, mehr zu erleben, wenn wir morgen die Pässe rund um Andermatt in Angriff nehmen!
Unter blauem Himmel starteten wir heute ein letztes Mal in Richtung Furkapass. Statt in eine Nebelwand zu starren, hatten wir nun das volle Bergpanorama um uns herum. Einfach unvergesslich! Deshalb mussten wir auch am bekannten Hotel Belvédère anhalten, das an die Pracht vergangener Tage erinnert und in James Bonds Film „Goldfinger“ seinen legendären Status zementierte. Von hier aus machten wir uns langsam auf den Weg hinunter ins Rhonetal, vorbei an Brig und Sion. Das Tal ist recht belebt und daher forderte der Verkehr unsere volle Aufmerksamkeit. Nach einem schönen Mittagessen mussten wir nur noch ein kurzes Stück zurücklegen, bevor es wieder bergauf zum Col de la Forcalz ging. Die Kurven waren eine willkommene Abwechslung und wir genossen den Weg über die Grenze nach Frankreich und nach Charmonix. Die letzte Etappe in Richtung Saint-Gervais-les-Bains führte uns über einige kurvenreiche Straßen im Hinterland, die ein absoluter Knaller waren. Und der Tag endete nach einer wohlverdienten Dusche mit ein paar Drinks in der Nachmittagssonne auf der Hotelterrasse.
Le Tour de France - ja, so haben wir diesen Tag genannt. Nicht nur, weil es der einzige Tag ist, an dem wir ausschließlich in Frankreich unterwegs sind, sondern vor allem, weil jeder einzelne Pass an diesem Tag nicht nur unter Zweiradfahrern berühmt ist, sondern mehr oder weniger oft Teil des größten Radrennens der Welt ist, der Tour de France.
Heute war unser zweiter Ruhetag und im Gegensatz zum ersten beschlossen die meisten Teilnehmer, sich auf eigene Faust auszuruhen und die Batterien wieder aufzuladen. Zum Glück konnte Briancon allen Ansprüchen genügen. So hatten wir ein paar Fahrer, die den berühmten Col du Calibier noch einmal bezwingen wollten, diesmal ohne Motor. Es gab eine Wanderung zum Mount Prorel und zum Serre Chevalier, andere besuchten die Altstadt von Briançon, ein Motorrad machte eine kleine Ausfahrt und einige verbrachten einfach einen entspannten Tag im und um das Hotel. Jeder wird also morgen neue Energie in die Gruppe bringen!
Höhepunkt der Tour - die Passstraße über den Col de l'Iseran ist mit 2764 Metern der höchste asphaltierte Gebirgspass Europas und nicht nur Höhepunkt des Tages, sondern auch der Höhepunkt auf dieser Tour. Gleichzeitig pendeln wir ein wenig zwischen Frankreich und Italien, da jeder zweite Pass uns wieder über die Grenze bringt.
Ein weiterer heißer Tag auf Rädern stand uns bevor. Der Morgen begann angenehm und unter blauem Himmel. Nach kurzem Tanken, einer falschen Abzweigung und einem Umweg durch einige Weinberge machten wir uns endlich auf den Weg. Die Straße folgte dem majestätischen Aostatal in Richtung der Tiefebene Norditaliens. Bevor wir sie erreichten, bogen wir noch einmal nach Osten ab und machten uns auf den Weg in die Schweiz. Als wir am Lago d'Orta ankamen, überraschte uns Peter mit einem Picknick direkt über dem See unter einigen schattenspendenden Bäumen. Was für ein willkommener Anblick! Wir hatten alle mit der Hitze zu kämpfen und eine eiskalte Limonade war genau das Richtige. Erfrischt und mit vollem Bauch machen wir uns auf den letzten Wegabschnitt. Der Lago Maggiore sollte mit der Fähre überquert werden und die Seebriese ließ uns die Hitze am Ufer vergessen. Leider mussten wir an Land feststellen, dass die kurze Straße nach Lugano gesperrt war und wir gezwungen waren, den etwas längeren Umweg über den Passo die St. Antonio zu nehmen, was absolut fantastisch war – zu viele Kurven um sie zu zählen! Als wir in Lugano ankamen, waren wir alle froh, endlich da zu sein und wir freuten uns auf eine kalte Dusche und ein ausgiebiges Abendessen.
Aus der Schweiz nach Italien in die 🇨🇭 nach 🇮🇹...
Wieder einmal mussten wir unsere Fahrpläne ändern, da ein Erdrutsch die Straße zum Munt-La-Schera-Tunnel in die Schweiz blockierte. Also machten wir uns direkt auf den Weg zum weltberühmten Passo dello Stelvio. Der Aufstieg war einfach großartig! Geschwungene Kurven, enge Serpentinen, Galerien und eine spektakuläre Bergkulisse. Wie erwartet war die Straße sowohl von Motorrädern als auch von Radfahrern belebt. Auf dem Pass herrschte reges Treiben mit jeder Menge Besuchern. Wir sammelten uns ganz oben auf der Terrasse des Refugio, um einen kleinen Kaffee zu trinken und das Geschehen um uns herum zu genießen. Natürlich blieb auch Zeit, die obligatorischen Souvenirs wie Aufkleber und T-Shirts zu kaufen. Auf dem Weg nach unten machte Kevin ein paar Gruppenfotos für seinen Zeitschriftenartikel und wir gingen zum Mittagessen auf die Franzenshöhe. Hier konnten wir noch einmal diese beeindruckende Passstraße in ihrer ganzen Pracht genießen. Nach der Abfahrt mussten wir dann aufgrund der früheren Straßensperrung die stark befahrene Straße nach Meran nehmen. Bei Temperaturen von bis zu 35 °C (95 °F) war dies keine leichte Aufgabe. Es war eine Erleichterung, als wir endlich wieder in die Berge abbogen, um einen sanfteren Pass, den Gampenpass, in Angriff zu nehmen. Leider haben wir hier Bin und Judd für kurze Zeit verloren und Franzi musste zurück ins Tal, um die beiden Streuner einzusammeln. Unsere letzte Etappe führte über den Passo di Mendola, was allen sehr gut gefallen hat. Es war eine letztes Durchatmen, bevor wir erneut der Hitze des Tieflandes erliegen mussten. Die Fahrt nach Bozen war für die Fahrer eine echte Prüfung ihrer Willenskraft. Sie hatten nicht nur mit der Hitze zu kämpfen, sondern auch mit dem geschäftigen Stadtverkehr, der Motorhitze und möglicherweise sogar allen roten Ampel auf diesem Planeten! Was für ein willkommener Anblick war es, nachdem wir das letzte Mal abgebogen sind, als wir Peter vor der Tiefgarage auf uns warten sahen.
Wenn das der Blick aus der Getränkerückgabe beim Mittagessen ist... dann kann man sich die Runde vorstellen ;)
Nach den heftigen Regenfällen in der Nacht zuvor hatte sich Bozen für unsere Abreise am Morgen freundlicherweise etwas abgekühlt. Unser erster Stopp des Tages war am Grödner Joch mit einem sagenhaften Ausblick über die Berge. Die Fahrt nach oben war teilweise anspruchsvoll, da auf der Straße viel Urlaubsverkehr herrschte, die Gegend ist ein beliebtes Outdoor-Reiseziel. Nach dem Stopp machte sich ein Teil der Gruppe auf den Weg zu einer Freien-Fahrt. Unsere nächste Etappe führte uns durch die Dolomiten über den Passo Falzarego nach Cortina D'Ampezzo. Die Fahrt in den Bergen war spektakulär, aber die Stadt war ein riesiger Stau mit Straßenbauarbeiten und Umleitungen. Wir sammelten uns alle wieder vor dem Mittagessen, das dieses Mal ein weiteres Picknick am Misurinasee war. Als wir ankamen, zog eine einzelne Gewitterwolke auf, aber für echte Motorradfahrer war das nur eine kleine Unannehmlichkeit. Von hier aus fuhren wir nach Lienz und auf die Großglockner-Hochalpenstraße. Leider war das Wetter auf der anderen Seite mehr als nur nass. Nach dem Hochtortunnel wurden wir völlig durchnässt. Und ein heißer Kaffee brachte etwas Wärme in uns zurück. Bei der Talfahrt war Vorsicht geboten, da die Straßen sehr nass waren. In Kaprun gab es eine Überraschung im Hotel, dass sein eigenes Automobilmuseum im Keller und Hinterhof hatte. Es stellte sich heraus, dass der Besitzer ein Enthusiast war, der seine Privatsammlung der Öffentlichkeit zugänglich gemacht hat. Was für ein Vergnügen!
Zum Abschluss genießen wir auch noch das Erlebnis Regen, bis uns am Nachmittag dann doch die Sonne vom Edelweiss Hauptquartier verabschiedet. Eine tolle Tour geht zu Ende, vielen Dank!