In Sachen Kultur, Geschichte und Sightseeing ist diese Motorradtour kaum zu übertreffen!
Sechs faszinierende Länder, fünf Traumstädte, vier verschiedene Währungen und fünf Sprachen, dutzende Schlösser, mehrere Bergketten, eine Hand voll Nationalparks und eimerweise Geschichte hinter jeder Kurve, all das gibt es zu sehen und zu erleben auf dieser fantastischen Motorradtour durch den Osten Mitteleuropas!
Die blaue Donau geleitet uns aus Wien hinaus, durchs hügelige Waldviertel fahren wir nach Tschechien, wo uns Budweis, die Bier-Stadt, und das mittelalterliche Krumau willkommen heißen. Und dann Prag: Mit Worten kann man diese Stadt nicht beschreiben, man muss sie mit eigenen Augen sehen.
Dresden, die nächste Stadt auf unserer Liste, wurde im 2. Weltkrieg fast vollständig zerstört und ist nach der Wende wie der Phönix aus der Asche wiederauferstanden, während Krakau, die heimliche Hauptstadt Polens, den Krieg unbeschadet überstanden hat und zur wohl schönsten Stadt östlich von Paris wurde. Und Budapest, die Hauptstadt Ungarns, steht den anderen in nichts nach, nicht bei den Sehenswürdigkeiten, nicht beim Shopping und auch nicht in der Kulinarik.
In allen vier Weltstädten, die wir besuchen, verbringen wir jeweils einen Rasttag, um alles in vollen Zügen genießen zu können. Und auch zwischen den Städten gibt es Höhepunkte, denn wir durchfahren wunderschöne Landschaften, sehen trotzige Burgen, märchenhafte Schlösser und Dörfer, in denen die Zeit stehengeblieben zu sein scheint. Ganz klar, der ehemalige Ostblock ist (mindestens) eine Reise wert!
Nachdem wir Wien verlassen haben erreichen wir schnell die Wachau, den wohl
schönsten Teil Niederösterreichs. Um auf die andere Seite der Donau zu gelangen
könnten wir eine Brücke benutzen, doch warum sollten wir, wo wir doch auch mit
einer romantischen kleinen Fähre fahren können?
Hinter Melk, wo das berühmte Kloster vom anderen Ufer herüber winkt,
erreichen wir Maria Taferl. Hier können wir sowohl die herrliche Barockkirche
bewundern als auch das traumhafte Panorama des Donautals, und dazu auch
noch unser Mittagessen.
Hier verlassen wir die Donau (die wir erst in Budapest wieder sehen werden) und
fahren nach Norden, ins Waldviertel. Der Grenzübergang bei Pyhrabruck ist nicht
mehr bemannt, seit sich die Tschechische Republik dem Schengener Abkommen
angeschlossen hat, doch die alten Gebäude kann man noch sehen. Von hier sind
es noch etwa 25 km nach Budweis.
Nach einem kurzen Aufenthalt in Ceský Krumlov zieht es uns heute hinaus in die
Natur. Mit dem Motorrad durch den Böhmerwald, einem riesigen Waldgebiet mit
Bergen bis zu 1.360 m hoch zu fahren macht viel Spaß. Kaum Verkehr und jede
Menge Kurven – das ist ein Motorradparadies.
Aber wenn es neblig ist oder regnet, kann es auch etwas beängstigend sein, da
man für viele Kilometer kein Haus und kein Dorf zu Gesicht bekommt. Das Schloss
Kaspersky wäre eine
Prag ist nicht umsonst eine der am meisten besuchten Städte Europas und diese Stadt sollte man unbedingt erkunden.
Winzige Straßen im tschechischen "Outback" stehen heute auf dem Programm.
Melnik, eine kleine Stadt gleich nördlich von Prag, verfügt über einen hübschen
Marktplatz (mit ein paar sehr netten Cafés!) und ein interessantes Beinhaus unter
der Kirche.
Danach geht es weiter nach Norden, in die Böhmische Schweiz, ein
wunderschönes, bergiges Gebiet voller tiefer Wälder und wilder Felsformationen.
Auf der anderen Seite der Grenze, in Deutschland, heißt die Region Sächsische
Schweiz, und das Elbsandsteingebirge ist der interessanteste Teil davon. Vom
bekannten Bastei-Felsen aus genießen wir die herrliche Aussicht ins Elbtal, bevor
wir dann schließlich nach Dresden hinunter fahren.
Was Prag für Tschechien, ist Dresden für das deutsche Bundesland Sachsen.
Obwohl die Stadt fast komplett am Ende des Zweiten Weltkriegs zerstört wurde, erstrahlt sie wieder im alten Glanz.
Da alle Sehenswürdigkeiten relativ nah beieinander liegen, kann man hier ideal einen Fahrtag mit Besichtigungen verbinden.
Diese Route beginnt mit einer Fahrt auf der Autobahn und das hat zwei Gründe:
erstens umgehen wir so die zahllosen kleinen Dörfer mit ihrer 50 km/h-
Begrenzung und zweitens bekommen wir Görlitz zu sehen, die östlichste Stadt
Deutschlands und sicherlich auch eine der schönsten. Hier gibt es mehr
denkmalgeschützte Gebäude als in Dresden!
In Görlitz fahren wir über die Grenze und erreichen Zgorzelec, was polnisch ist
und soviel bedeutet wie - Görlitz. Richtig, dies war früher nur eine und nicht zwei
Städte, doch dann legten die Siegermächte des 2. Weltkrieges die Neisse als
Grenze zwischen Deutschland und Polen fest und teilten die Stadt somit in zwei
Hälften.
Wir fahren nur eine knappe halbe Stunde durch Polen, dann sind wir schon
wieder in Tschechien. Die hübsche kleine Stadt Frýdlant bietet sich für die
Mittagspause an, danach geht es Richtung Riesengebirge. Wir werden wohl keine
Riesen dort sehen, aber wenn das Wetter passt, dann sehen wir vielleicht die
Schneekoppe, den höchsten Gipfel des Landes.
Wer will, kann noch eine zusätzliche Runde durch die Vorhügel des
Riesengebirges fahren, nochmal kurz zurück nach Polen, aber wenn du es kaum
erwarten kannst, unser Hotel im Badeort Láznĕ Bĕlohrad zu erreichen, dann
kannst du gern auch eine Abkürzung nehmen und den Fahrtag um ca. 100 km
kürzen.
Unsere heutige Route bietet wenig Sightseeing, aber viele schöne
Motorradstrecken. Sie führt uns in das Adlergebirge, eine kleine aber feine
Bergregion direkt an der Grenze zu Polen. Enge, kurvige Straßen führen hier durch
dichten Wald, so gut wie kein Verkehr, herrliche Landschaft, das steht heute auf
dem Programm.
Nachdem wir die Berge hinter uns gelassen haben, wird die Landschaft sanfter.
Wir fahren an endlosen Weizenfeldern entlang, die von Horizont bis Horizont die
Hügel bedecken. Dies ist Mähren, eines der historischen Länder Tschechiens, und
während man so dahin fährt auf den holprigen Alleen und das sonnenverbrannte
Land und die vergessenen Dörfer betrachtet, fragt man sich unweigerlich, was
sich hier in den letzten paar hundert Jahren überhaupt verändert hat.
Das östliche Mähren und das südwestliche Polen sind dicht besiedelt und stark
industriell geprägt, es gibt also kaum schöne Landschaft, durch die man fahren
kölnnte. Wir nehmen die Schnellstraße bis zur polnischen Grenze und dann
Nebenstraßen bis Oświęcim. Hier befindet sich das ehemalige
Konzentrationslager Auschwitz und legt beredtes Zeugnis ab von Nazi-Terror und
Holocaust. Was es hinter diesen hohen Mauern zu sehen gibt, spottet jeder
Beschreibung, für manche ist es schier unerträglich. Zur Besichtigung bitten wir
dich, am Rasttag wieder zu kommen.
Auschwitz selbst steht zwar nicht auf dem heutigen Programm, dafür fahren wir
kurz nach Birkenau, wenige Minuten von Auschwitz entfernt, wo sich das
eigentliche Lager befand. Hier kann man noch die Bahngleise sehen und den
Bahnsteig, an dem die Neuankömmlinge aussortiert wurden, dazu noch einige
Baracken, die gesprengten Krematorien und ein riesiges Holocaust-Mahnmal.
Von Auschwitz aus fahren wir direkt nach Krakau. Den Rest des Tages kannst du
dann in dieser traumhaft schönen Stadt verbringen.
Heute erleben wir Krakau bei bestem Wetter. Viele von uns machen eine geführte Tour durch diese wundervolle Stadt. Allen gefällt es so gut, dass keiner auf eine Tour mit dem Motorrad möchte. So findet jeder seine persönlichen High Lights hier in der Stadt
Dies ist ein langer und anstrengender Fahrtag. Nach kurzer Besichtigung der
außergewöhnlichen Holzkirche von Dębno überqueren wir die Grenze zur
Slowakei und fahren im Uhrzeigersinn um die Hohe Tatra herum. Je höher wir
kommen, desto schöner wird die Aussicht. Am nächsten kommt man dem Gebirge
bei Tatra Lomnica, wo der Tourismus regiert. Das beste Skigebiet in Osteuropa
zieht die Menschen im Winter an, im Sommer wird gewandert, geklettert und
Fahrrad gefahren. Und Motorrad.
Wenn wir Anzahl und Länge der Pausen beschränken, dann schaffen wir es
vielleicht, diese Route in ihrer gesamten Länge abzufahren. Da gibt’s einige tolle
Straßen, also auf geht’s!
Ein Märchenschloss, eine alte Minenstadt, herrliche kleine Straßen ohne Verkehr - was für ein Fahrtag. Bei heißem Wetter
kannst du deine Badesachen einpacken und in einen der kleinen Seen hüpfen, die
oben in den Štiavnické - Hügeln auf uns warten.
Später am Nachmittag überqueren wir die Grenze nach Ungarn, das sechste Land
auf dieser Tour.