Südfrankreichs schönste Straßen (RNN2402)

Was diese Tour in Südfrankreich so besonders macht, ist die unglaubliche Kombination aus tollen Motorradstraßen mit wenig Verkehr, die atemberaubende Landschaft und einige nette kleine mittelalterliche Städte für Kaffeestopps. An unserem ersten Tag hatten wir bereits eine Menge dieser unglaublichen Tour-Zutaten und jeder genoss den Tag auf den Motorrädern, während wir durch die wunderschöne Landschaft fuhren. Für viele ist es vielleicht überraschend, wie viele schöne Schluchten Frankreich zu bieten hat. Heute sind wir bereits durch eine der schönsten gefahren, die Gorge du Verdon, und die Aussicht dort ist einfach spektakulär.
An unserem zweiten Fahrtag geht es weiter Richtung Westen. Wir verlassen unser traumhaftes Hotel in Forcalquier am Morgen und nach circa einer Stunde legen wir unseren ersten Stopp in Roussillion, einem der schönsten Dörfer Frankreichs, ein. Bekannt ist Roussillion vor allem für seinen Ockersteinbruch, in dem schon die Römer den roten Farbstoff abgebaut haben. Weiter ging es dann in die Gorges de la Nesque, einer der vielen malerisch schönen Schluchten, welche dieser Teil Frankreichs zu bieten hat. Nach einem Mittagsstop in Sault ging es dann weiter zu unserem eigentlich Highlight des Tages, dem Mont Venteux, der heute seinem Namen - der übersetzt so viel wie "windiger Berg" bedeutet - alle Ehre machte.
Ein weiterer toller Fahrtag liegt hinter uns. Heute sind wir von Villeneuve les Avignon nach La Muse gefahren, wo wir zwei Nächte bleiben werden. Um dorthin zu gelangen, fuhren wir durch die Cevennen, eine Gebirgskette in der Mitte Frankreichs, die den meisten Menschen wahrscheinlich nicht bekannt ist, aber schon Robert Louis Stevenson, den berühmten Autor der Schatzinsel, beeindruckte. Er wanderte mit einem Esel durch dieses Gebiet und schrieb später ein Buch über seine Reise. Heute verzichten wir auf Esel und nehmen die schönen Straßen mit den Motorrädern in Angriff.
Heute war der Rasttag auf unserer Tour, was für uns bedeutet, dass wir eine weitere Nacht in dem schönen Hotel in La Muse verbringen werden und uns zahlreiche Möglichkeiten offen standen. Einige von uns entschieden sich dafür auch heute eine kleinere Runde mit den Motorrädern zu fahren, während der Rest der Gruppe den freien Tag nutzte um ein paar der umliegenden französischen Dörfer zu Fuß zu erkunden. Für die motorradfahrende Gruppe war, neben den tollen kleinen französischen Straßen, das absolute Highlight heute der Besuch in der Tropfsteinhöhle Arven Armand. Ein einzigartiges Erlebnis und auf jeden Fall einen Besuch wert, leider ist die imposante Höhle mit ihrem Wald an Stalagmiten nur schwer auf Foto zu bannen.
Bisher sind wir auf unserer Tour nur nach Westen gefahren. Heute war der erste Tag, an dem wir die Richtung geändert haben und uns langsam auf den Weg zurück zu unserem Ausgangspunkt in Vence machen. Und es war wieder ein großartiger Fahrtag. Zuerst fuhren wir durch die Gorges du Tarn, die mehr als 50 Kilometer lang ist und wirklich spektakulär zu fahren ist. Nach dem Mittagessen folgten wir dem berühmten Fluss Ardeche und warfen natürlich einen Blick auf den Steinbogen, den du wahrscheinlich schon einmal auf Bildern gesehen haben.
Was für ein großartiger Tag. Nachdem wir gestern hauptsächlich entlang von Flüssen und Schluchten gefahren sind, war es heute an der Zeit in die Berge zu fahren und erst die Straßen im Vercor Gebirge und dann die im Chartreuse Gebirge unter die Räder zu nehmen. Manchen Insider werden Namen wie "Col de le Bataille" und "Col de la Machine" vielleicht etwas sagen, dem Rest sei versichert, dass es sich hier um ein Paradies für Motorradfahrer mit einer schönen Kurve nach der anderen handelt.
Heute ging es zurück in die Alpen, und wenn ich Alpen sage, dann meine ich hohe Berge, erstaunliche Landschaften und einige der besten Straßen, die man finden kann. Wir haben heute viele Pässe befahren, darunter die beiden berühmten Col du Galibier und Col d`Izoard, die nicht nur unter Motorradfahrern, sondern auch unter Fans der Tour de France bekannt sein dürften. Alle Pässe heute waren unterschiedlich und es ist schwer zu sagen, welcher der beste war.
Eigentlich war unser Plan für heute einen Abstecher nach Italien zu machen und einige der schönen Alpenpässe dort zu fahren um dann Nachmittags wieder nach Frankreich zu unserem Hotel in Barcelonnette zu kommen. Leider hat uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung gemacht, da es heute den fast den ganzen Tag kalt und regnerisch war. Wir haben uns daher kurzfristig umentschieden und sind auf dem direkten Weg zu unserem nächsten Hotel gefahren. Dort hat sich ein Teil der Gruppe dafür entschieden, den Tag lieber in Barcelonette zu verbringen und ein wenig durch die Innenstadt zu bummel, während der Rest es sich nicht nehmen lies, trotz Schneefall noch auf den Col de la Bonette zu fahren, immerhin einer der höchsten Pässe in den Alpen. Am frühen Nachmittag trafen wir uns dann alle wieder am Hotel und genossen ein improvisiertes Picknick auf der Hotelterrasse. Alles in allem also doch ein toller Tag.
Wie bei jeder Tour, egal wie lang sie ist, fühlt es sich immer so an, als würde der letzte Tag viel zu schnell kommen. Heute war also der letzte Tag einer großartigen Reise für uns. Was am Morgen als kalter und regnerischer Tag begann, entpuppte sich als einer der besten Tage dieser Tour. Nachdem wir Barcelonnette verlassen hatten, fuhren wir direkt zum Col de la Cayolle, einem sehr schönen Bergpass mit einer langen und landschaftlich reizvollen Auffahrt. Danach konnten wir die Gorges du Cians befahren, eine der besten Schluchten auf dieser Reise, und das will etwas heißen, denn wir hatten viele gute Schluchten. Der letzte Höhepunkt unserer Tour war die Fahrt hinauf zum Sanctuarie Madone Utelle. Die Straße, die dorthin führt, ist schmal und kurvig, aber die Aussicht von dort oben ist einfach umwerfend, so dass sich die Fahrt auf jeden Fall gelohnt hat. Vielen Dank an alle in der Gruppe, die diese Tour zu einem tollen Erlebnis gemacht haben. Wir hoffen, wir sehen uns bald wieder auf einer anderen Tour. Paul und Daniel