TCC2404 - Touring Center Austria
Unser erster Fahrtag beginnt entspannt entlang des Flusses Drau, die perfekte Kulisse, um uns gemütlich einzugrooven. Bereits nach den ersten Kilometern fühlen wir uns wohl und sind voller Vorfreude auf das, was uns erwartet. Der erste Höhepunkt des Tages ist der Loiblpass, der uns nach Slowenien führt. Die kurvige Strecke durch die majestätischen Karawanken beeindruckt uns so sehr, dass wir kurz nach der Grenze zu Slowenien Halt machen, um die Ruhe und Schönheit dieses Gebirgszugs noch einmal in uns aufzunehmen. Unser nächstes Ziel ist der malerische Ort Bled. Hier gönnen wir uns eine Kaffeepause und genießen die traumhafte Aussicht auf den See. Natürlich dürfen Fotos von der berühmten Insel mit der Kirche "Mariä Himmelfahrt " nicht fehlen. Weiter gehts ins Soča-Tal. Die slowenische Landschaft ist einfach atemberaubend – sanfte Hügel, dichte Wälder und klare Flüsse prägen das Bild. Ein kleiner Snack gibt uns die Energie, um unsere Reise fortzusetzen. Der Tag bringt uns über den Predilpass kurz nach Italien, bevor wir schließlich wieder zurück an den Wörthersee gelangen. Wir können es kaum glauben: An nur einem Tag haben wir drei Länder bereist! „Amazing,“ sagt Jason begeistert, und wir stimmen ihm zu. Mit einem „Danke“, „Hvala“ und „Grazie“ bedanken wir uns für dieses unvergessliche Erlebnis.
Unser zweiter Tag begann mit einem Fotostopp am malerischen Millstätter See. Die Seeoberfläche spiegelte die ersten Sonnenstrahlen des Tages wider und kurz haben wir überlegt ob wir zum baden bleiben. Von dort aus ging es aber weiter ins Maltatal, das "Tal der stürzenden Wasser". Die Hochalmstraße führte uns an Wasserfällen vorbei und über tolle Kurven zum Kölnbrein-Speicher. Oben bot sich uns eine herrliche Aussicht ins Tal und auf den Stausee. Besonders beeindruckend war auch die 200 Meter hohe Staumauer, von der wir uns auch auf den Airwalk wagten – eine teils gläserne Plattform, die spektakuläre Ausblicke in die Tiefe bot. Auf dem Rückweg machten wir Halt in Gmünd. Die Stadtmauern, die historische Burg und der idyllische Altstadt-Platz der über 700 Jahre alten Stadt sind wirklich faszinierend. Ein leckeres Schnitzel stärkte uns für die Weiterfahrt. Wir fuhren weiter in die Nockberge und entlang der Nockalmstraße auf die 2000m hohe Eisentalhöhe. Die Aussicht war so atemberaubend und wie bei unseren vorherigen Stops viel es uns schwer uns loszureißen. Aber solche Momente muss man einfach in sich aufnehmen. "We are so blessed!", dieser Aussage von Matt gibt es nichts hinzuzufügen. Der Rückweg führte uns über schnelle Landstraßen nach Feldkirchen, bevor wir zum Abschluss auf engen Waldstraßen noch einmal gefordert wurden. Doch die Anstrengung lohnte sich: Kurz vor Schluss genossen wir einen traumhaften Blick über das Klagenfurter Becken mit den Karawanken im Hintergrund, die wir ja gestern erst befahren haben. Was für ein toller Fahrtag!
Ein sonniger Morgen, vielfältiges Frühstück am Wörthersee und auf zur nächsten Etappe! Erster Zwischenstopp: der Pyramidenkogel. Vom Aussichtsturm aus haben wir ein wahnsinniges 360°-Panorama. Wo waren wir vorgestern, gestern, und wo geht es heute hin? Erstmal 50m abwärts, eine Röhrenrutsche spuckt uns nach 120 Rutsch-Metern am Ausgang des Aussichtsturms aus. Nichts für schwache Mägen! Dann geht es weiter zum Schaidasattel. Kurzer Fotostopp auf 1.000 Metern Höhe – ein toller Blick zurück ins Tal. Von hier machen wir einen Abstecher nach Slowenien. Der Seebergpass bringt uns auf 1.200 Meter über die Grenze. Eine fantastische Straße, mit gutem Asphalt und viel Grip – perfekt, um unsere Motorräder auszunutzen. Das waren für einen Vormittag schon wieder so viele Erlebnisse und witzige Momente, wir brauchen eine Pause. Wir entscheiden uns für ein paar extra-Kilometer, um diese in angenehmer Atmosphäre zu genießen. Ein Stückchen weiter ins Land bekommen wir einfache aber leckere lokale Hausmannskost, umgeben von den Karawanken an einem idyllisch und versteckt gelegenem kleinen Bergsee. „Das ist perfekt“, flüstert Jason bei dieser Kombination an Sinnesreizen. Wieder auf den Bikes geht es zurück nach Österreich, über gut ausgebaute und zügige Landstraßen. Auf dem Plan steht noch ein historisches Schmankerl: Die Burg Hochosterwitz, eine beeindruckende Festung auf einem 160 Meter hohen Felsen. Perfekte Kulisse für schöne Erinnerungsfotos. Da vom Süden Gewitter heranziehen, kürzen wir den Rückweg etwas ab. Fast wäre unser Plan trocken anzukommen aufgegangen, doch die Auswirkungen der European Bike Week haben uns gedrosselt. Tausende Harley-Fans sind in der Region unterwegs. Zugegeben, nicht ganz unser Metier, aber dennoch beeindruckend, was in der kleinen Stadt Velden wegen des Festivals los ist.
Unser heutiges Highlight liegt relativ weit im Osten, trotzdem ließen wir uns Zeit beim Start, da beim Frühstück noch Regentropfen auf den Wörthersee prasselten. Das heiß für uns heute: wenig Pausen und Training für die Sitzmuskeln. Nach einem kurzen Abstecher nach Slowenien brachte uns der Radlpass zurück nach Österreich, hinein in die Steiermark. Die Landschaft änderte sich zunächst kaum, doch je weiter wir nach Osten fuhren, desto sanfter wurden die Hügel. Die dichten Wälder wichen vereinzelten Hopfenfeldern und Weinstöcken. Als wir auf die Südsteirische Weinstraße einfuhren, wurde uns jedoch schnell klar, warum diese Region so berühmt für ihren Wein ist. An unserem heutigen Höhepunkt angekommen, bot sich uns ein traumhafter Blick über die sonnenbeschienenen Weinberge. Vereinzelt ragten Zypressen auf – man könnte meinen man hätte sich in die Toskana verirrt. Den traumhaften Ausblick genossen wir dann noch im gemütlichen Garten eines Gasthauses bei einer erfrischende Traubenschorle und einer herzhaften Jause. Bevor wir weiterfuhren, gönnten wir uns noch einen kurzen Abstecher zur berühmten Herzlstraße. Natürlich durfte eine Flasche regionalen Weins als Mitbringsel nicht fehlen. Der Rückweg führte uns über den Sobothpass. Die Landschaft änderte sich wieder und das einsetzende Regenwetter, das uns überraschend erfrischte, verwandelte die Berg- und Waldlandschaft in eine fast mystische Kulisse. Trotz des späten Starts und der langen Tagesetappe hatten wir den Zeitplan gut im Griff. Rechtzeitig erreichten wir unser Hotel – und das bei bestem Wetter. Der Wörthersee rief bereits.
Der Plan für unseren letzten Tag ist simpel: Eine gemütliche Runde durch Italien, genauer gesagt durch die nordöstliche Provinz Friaul. Ein Stopp am Lago del Predil ist Pflicht – schließlich haben wir den atemberaubend türkisfarbenen See schon am ersten Fahrtag entdeckt. Neben diesem besonderen Ort stehen zwei bekannte Pässe auf dem Programm: Sella Nevea und Nassfeldpass. Das sind die Fakten. Doch was die Stimmung dieses Tages betrifft, darüber wollen wir gar nicht viele Worte verlieren. Denn kein Wort könnte die Schönheit und den Zauber dieser Eindrücke wirklich einfangen. Ob es das Bergpanorama rund um den See ist, die Ruhe auf dem Bergplateau der Sella Nevea, die zahlreichen Kirchen vor der majestätischen Bergkulisse oder die atemberaubenden Ausblicke, die sich hinter jeder neuen Spitzkehre plötzlich auftun – weder Worte noch Fotos können diese Momente angemessen vermitteln. So kommt es, dass wir wieder einmal auf einem Berggipfel sitzen, die Sonne im Gesicht, die Aussicht vor uns. Wir genießen den Moment, schweigen einvernehmlich und nehmen alles in uns auf. Erst nach einer Weile bringt Matt es auf den Punkt: „Es ist, als würde man Harmonie finden. Es hilft, die Dinge ins rechte Licht zu rücken.“ Mehr kann ich diesen Worten nicht hinzufügen. Ich möchte mich jedoch bei Jason und Matt für eine fantastische Woche voller unvergesslicher Erlebnisse bedanken.