CUA 2403 - Alpen Pur
Der erste Tag führt uns bereits durch alle drei Länder: Österreich, Italien und die Schweiz und über die ersten Pässe. Wir starteten auf kleinen Tiroler Alpenstraßen um uns mit den Motorrädern vertraut zu machen, überquerten die Grenze zu Italien am Reschenpass und waren kurz darauf schon am Fuße des majestätischen Ortler-Gebiets. Nun liegt das erste große Higlight der Tour vor uns, das Stilfser Joch. Den höchsten asphaltieren Pass Italiens sollte jeder Motorradfahrer mindestens einmal in seinem Leben gefahren sein und sich seine eigenen Meinung bilden. Nico führte die touristische Gruppe über die berühmte und anspruchsvolle Nordrampe hinauf, während Michael mit dem Umbrail Pass die dritte Option aus dem Val Müstair wählte, um seiner fahraktiven Gruppe die Möglichkeit zu geben in der Mittagspause einmal die Nordseite hinunter nach Prad und wieder rauf zu düsen. Am Nachmittag fuhren wir hinab nach Bormio, rüber nach Livigno und zum Schluss über den Bernina Pass nach Pontresina, wo wir den Tag bei Zürcher Geschnetzeltem ausklingen ließen.
Unser zweiter Fahrtag begann vielversprechend mit dem Daily Briefing in der Sonne, die gerade über die umliegenden Bergen lugte. Es war immer noch kalt, aber perfekte Bedingungen, um die ersten Kilometer nach St. Moritz zurückzulegen und die schicken Hotels und Casinos zu bestaunen, an denen wir vorbeikamen. Unser erster Pass an diesem Tag ist immer eine Überraschung für unsere Gäste, denn St. Moritz und der Silvaplanasee liegen am Ende der Engadiner Hochebene und bevor man merkt, dass man auf der Passhöhe ist, geht es schon bergab. Der Malojapass und die kurvenreiche Strecke danach schlängeln sich hinunter nach Chiavenna, wo wir rechts abbiegen und die 51 Kehren auf der italienischen Seite des Splügenpasses in Angriff nehmen. Die Kaffeepause am Staudamm, (wo man sich für eine leckere heiße Schokolade entscheiden sollte) war danach unbedingt nötig. Im Tal hinter dem San Bernadino genossen wir auf der Terasse einer kleinen Pizzeria unsere Mittagspause. Und obwohl wir wieder in der Schweiz waren, sorgte das Essen und natürlich die Sprache in diesem Teil des Landes dafür, dass wir uns wie im Heimatland der Pizza fühlten. Dieser Tag war wirklich eine Achterbahnfahrt über mehrere Pässe und durch verschiedene Regionen und Kulturen. Es war ein sehr langer Tag und bei einem der letzten Stopps auf der Spitze des Oberalppasses in der Nachmittagssonne wünschte ich mir, wir hätten dort bleiben und ein Zimmer im Hospiz bekommen können. Aber wir mussten noch 66 km nach Schwyz zurücklegen, eine sehr alte Stadt im gleichnamigen Kanton, die später dem ganzen Land ihren Namen gab.
Dieser Tag begann mit einem etwas früheren Start, denn wir wollten ja die Fähre über den Vierwaldstädter See erwischen und das Briefing am Anleger abhalten. Mit einem wunderbaren Panorama besprachen wir die Route des Tages und klärten damit gleich das Motto des Tages. Es würden uns ein paar schöne Seen und natürlich weitere Berg- und Talfahrten erwarten. Was wir allerdings nicht erwartet hatten, waren die über 3000 Rennradfahrer in der Region um Andermatt, die uns ab dem Vormittag begleiten sollten. Nichtsahnend ging es nach der Überfahrt erstmal vorbei an kleinen Bauernhöfen, durch Wälder und vorbei an zwei kleineren Seen zum Brünig Pass bis nach Innertkirchen. Danach begann der Spaß am Sustenpass, der trotz des Verkehrs und kleineren Baustellen aber überraschend flüssig zu fahren war. Zur Stärkung auf den Nachmittag zauberte uns unser Vanfahrer Alex ein leckeres Picknick unterhalb der Göschener Alp und nach einem schnellen Foto vom Gletscher stürzten wir uns in den Verkehr bei Andermatt Richtung Furkapass. Ab hier kamen uns schon die Rennradler entgegen, die bereits morgens auf die Route des "Alpenbrevets" gestartet und schon auf dem Rückweg waren. Hier zählte nun gegenseitige Rücksicht und viel Geduld, denn wir wollen ja alle "unsere" Berge genießen und mit unseren E-Bike Touren haben wir auch ein Herz für Radfahrer. Leider konnten wir dadurch aber die Highlights am Furka- und Grimselpass wie den Rhone Gletscher und die berühmte Fotokurve am alten Hotel Belvedere nur im Vorbeifahren genießen. Vermutlich müssen wir deshalb ein anderes Mal zurück kommen, wie unsere Gäste Diane und Roger, die die Ultimate Alps bereits zum dritten Mal machen und jedes Mal anders erleben. Apropos Erlebnis. Das Ziel für die nächsten zwei Nächte ist Zermatt...
Während die meisten Teilnehmer Zermatt und Umgebung erkundigten, fuhren einige Teilnehmer auf eigene Faust los oder besuchten mit Tourguide Michael Freddie Mercury in Montreux. Zu Ehren seines Geburtstages wird 4 Tage mit Queen und Freddie Mercury Cover Bands und SängerInnen gefeiert.
Was für ein abwechslungsreicher Fahrtag. Von Zermatt geht es über den Simplon Pass von einstelligen Temperaturenhinunter in das mediterrane Flair an den Lago Maggiore. Die letzte Bergstraße hinab zum See gab unseren Gästen schonmal einen Ausblick auf den morgigen Tag. Der Ort Cannobio ist Italien wie aus dem Bilderbuch und unsere Wahl für das Mittagessen. Da die Fähre über den Lago Maggiore bestreikt wurde, entschloss sich ein Teil der Gruppe, den Lago nördlich und der andere Teil, diesen südlich zu umrunden. Es herrschte zwar viel Verkehr, aber die Orte am See sind ein absoluter Traum. Vier von uns entschieden sich auch noch, über die engen Straßen und Kehren des "Passo Sant'Antonio" nach Lugano zu fahren.
Heute ist es an der Zeit, sich von der Schweiz zu verabschieden. Nachdem wir die Rush Hour von Lugano hinter uns gelassen hatten, überquerten wir ein letztes Mal die schweizerisch-italienische Grenze und erreichten sehr schnell den Lago di Como. Nach der (erfolgreichen!) Fährfahrt von Menaggio nach Verenna gab es zwei Möglichkeiten. Nico fuhr mit einer kleinen Gruppe auf dem direkteren Weg nach Val di Sole vom See hinauf in den Norden nach Sondrio. Wie erwartet hatten wir etwas mehr Verkehr auf den Hauptstraßen, aber wir freuten uns schon jetzt auf einen tollen Nachmittag. Kurz vor dem Mittagessen fuhren wir den Passo della Aprica hinauf und kehrten auf der anderen Seite in einem typischen, familiengeführten Agriturismo ein. Der weitere Weg führte uns über den Passo del Tonale von der Lombardei nach Südtirol. Auf dem Gipfel besuchten wir noch das Militärdenkmal und von dort war es nicht mehr weit bis zu unserem Ziel. An der Tankstelle kurz vor Commezzadurra trafen wir noch eine weitere Edelweiss Tour mit ihrem Guide Harald. Gerade wenn man denkt, es kann nicht mehr besser werden, schickt einen Edelweiss Bike Travel am Morgen entlang des Lago Maggiore und den Comer See. Die Sonne glitzert in den sanften Wogen der Gewässer, der Motor brummt und führt einen durch traumhafte Gegenden der Schweiz und Norditaliens. Bikerherz was willst du mehr? Nach der Fähre nimmt Michael seine Gruppe mit auf schmale und herausfordernde Passstraßen, die auch Könnern einiges abverlangen. Aber die Resultate nach der Ankunft waren einstimmig: Was für ein sensationeller Tag!
Ein weiterer spannender Fahrtag erwartet uns und führt uns zunächst durch den Nationalpark Adamello / Branta und vorbei an dem bekannten Skiort Madonna di Campiglio. Nach einem kurzem kulturellen Ausflug zum burgähnlichen Wallfahrtsort San Romedio erwartete uns Alex mit einem weiteren Picknick. Frisch gestärkt ging es weiter zum Mendelpass und dem Penegal. Von dort oben hat man einen sensationellen Ausblich auf die Dolomiten, den Ortler, das Brentagebirge und die Stadt Bozen, sowie dem Kalterer See, der 1. 500 Höhenmeter tiefer liegt. Diese Höhenmeter überwinden wir über zahlreiche Spitzkehren, bis wir kurz darauf die Südtiroler Landeshauptstadt Bozen und unser Etappenziel Klobenstein (Collabo) auf dem Ritten erreichen.