6AA2408 - Fahrakademie Alpen
Der erste Tag beginnt mit perfektem Theorie-Wetter: strömender Regen. Wir starten mit den Grundlagen der Fahrphysik, besprechen, wann und wie man die Vorder- oder Hinterradbremse einsetzt, welche Kurvenstile es gibt und – ganz wichtig – wie die perfekte Linie für den Straßenverkehr aussieht. Pünktlich zur Mittagszeit klart der Himmel schlagartig auf, als hätte Petrus gewusst, dass wir uns bald auf den Übungsplatz begeben. Dort angekommen, ist der Asphalt bereits abgetrocknet, und wir können bei Sonnenschein und maximalem Grip trainieren. Das ganze wird vom herrlichen Bergpanorama Bozens begleitet. Wir üben schnelle Wechselkurven, das „Drücken“ des Motorrads oder das Bremsen in der Kurve – all diese Übungen sollen uns nicht nur in den kommenden Tagen, sondern für unsere gesamte Motorradkarriere verbessern. Zum Abschluss haben wir noch ein wenig Spaß auf dem abgesperrt Rundkurs. Eine tolle Gelegenheit seine Grenzen auszuloten ohne den typischen Gefahren im Straßenverkehr ausgesetzt zu sein. Ein anstrengender, aber lehrreicher erster Tag – wir sind gespannt, was er uns gebracht hat. Morgen sehen wir weiter!
Der zweite Fahrtag begann mit einem reichhaltigen Frühstück und Sonnenschein. Über ruhige, enge Straßen ging es zunächst durchs Eisacktal und dann weiter ins Vilnößtal. Bei einem Kaffeestopp genossen wir den Ausblick auf die Bergwelt, in der Reinhold Messner aufgewachsen ist. Enge Straßen, mal schnelle Kurven, mal Spitzkehren – genau das richtige Terrain, um die Übungen des gestrigen Tages zu trainieren. Weiter ging es über den Valparola- und Giau-Pass. Ein Gelato musste natürlich sein, bevor es übers Grödner Joch zurückging. Die Edelweiss Riding Academy hat uns die Grundlagen der Fahrtechnik beigebracht, aber für die Verkehrsregeln hatten wir die Carabinieri. Einer unserer Fahrer nahm diesen Service dankend an und bekam eine kleine Nachhilfestunde. Wichtigster Hinweis der freundlichen Polizisten: "Pass auf vor weiteren Autos der Carabinieri!" Ein lehrreicher Tag mit tollen Aussichten und das bei traumhaften Wetter.
Heute erkundeten wir erneut die abwechslungsreiche Landschaft rund um Bozen. Dank der Aufteilung in zwei Gruppen, jeweils unter der Leitung von Stefan und Christian, konnten wir optimal auf die individuellen Bedürfnisse und Lernfortschritte unserer Fahrer eingehen. Die Route führte uns zunächst über wenig befahrene, versteckte Straßen, die dennoch viel Fahrspaß boten und sich hervorragend für gezieltes Techniktraining eigneten. Am Vormittag nahmen wir dann den Mendelpass in Angriff. Die weiten Kurven boten ideale Bedingungen, um die Schräglage und Kurvenlinie weiter zu verfeinern. Danach erreichten wir den Penegal, wo wir uns bei einem leckeren Mittagessen mit einem atemberaubenden Blick auf Bozen und die Dolomiten stärken konnten. Frisch erholt ging es am Nachmittag weiter zum Passo Lavazè. Die kurvenreichen Abschnitte durch Wälder und Almwiesen boten perfekte Bedingungen, um das Gelernte in die Praxis umzusetzen und die Fahrtechnik weiter zu verbessern. Wieder ein anspruchsvoller Tag, an dem wir einerseits viele tolle Eindrücke von der Natur aufgenommen haben und andererseits ständig konzentriert an unserer Bikebeherrschung gearbeitet haben . Deshalb waren wir uns auch einig, eine etwas direktere Route zum Hotel anzutreten um potentiellen Regenschauern zu weichen, zu relaxen und das heute gelernte bei einem Bier zu besprechen.