HAT 2405 - HOCH ALPEN TOUR

Einige unserer Gäste sind schon früher angereist, spazierten ein bisschen in Erding herum und bekamen einen kleinen Eindruck vom Bundesland Bayern und seinen Bewohnern und natürlich wie das typisch bayrische Bier schmeckt. Im Laufe des Tages trudelten dann nach und nach alle anderen Tour-Teilnehmer ein und kamen sehr pünktlich auf das Willkommensbriefing, zu dem wir um 17:00 Uhr eingeladen hatten. Zur Begrüssung stellten wir - Felix, Kurt & Marco - uns kurz vor und starteten dann gleich mit der Vorstellung der Tour. Auf einer schönen, selbstgezeichneten Grafik zeigten wir die Orte und Gegenden, die wir mit unseren Bikes durchpflügen würden. Gebannt verfolgten unsere Gäste jedes Wort und man sah ihnen an, dass sie am liebsten sofort mit der Tour beginnen würden. Nach dem Willkommensbriefing strömten wir alle in die Hotel-Garage zur Bike-Übergabe und anschliessend zu unserem ersten gemeinsamen Abendessen im Hotel-Restaurant. Besucht unseren blog morgen wieder, um unseren Tag 2 und gleichzeitig ersten Tag auf dem Motorrad zu verfolgen. Kurt, Felix und Marco
Was für ein schöner Tag, um unsere Fahrt zu beginnen. Der Parkplatz war voll mit Fahrern und ihren Motorrädern, die alle in den Startlöchern für diese fantastische Reise waren. Wir mussten uns in zwei Gruppen aufteilen, da es einfacher zu handhaben ist. Kurt reiste mit der ersten Gruppe ab, in der Andre, der bereits einige Edelweiß-Touren gemacht hat, als erfahrener Sweeper fungierte. Felix kümmerte sich um die zweite Gruppe, in der sich alle Kanadier wiederfanden. Bei dieser Gruppe wurde die Entscheidung darüber, wer als Sweeper fungieren musste, durch die Anzahl der Räder entschieden. Nancy auf ihrem Tribike musste sich in diesem Punkt jedoch noch den Stieglmayrs geschlagen geben, die in ihrem Miet-Mercedes hinter der Gruppe nachjagten. Die Fahrt begann reibungslos und wir nutzten den Morgen, um uns an unsere Bikes zu gewöhnen, bevor die eigentliche Herausforderung begann. Nach einem leckeren Mittagessen am Pillersee stand die Großglocker Hochalpenstraße auf unserem Programm. Vor ein paar Tagen war diese Straße noch gesperrt, da in der letzten Woche viel Schnee gefallen war. Aber zu unserem Glück war die Straße wieder frei, sie war trocken und bereit zum Befahren. Und das haben wir getan. Wir fuhren sogar auf die Edelweißspitze, um die atemberaubende Aussicht aus gut 2500 Meter Höhe zu genießen. Allerdings war für einen Mann aus Florida die Temperatur dort oben, die mit dieser Höhe einhergeht, so eiskalt, dass es schien, als sei sein Helm am Körper festgefroren und er konnte oder wollte ihn trotz beheizter Ausrüstung nicht mehr abnehmen. Ja, die Temperaturen in diesen österreichischen Bergen sind definitiv nicht mit denen an einem Strand in Miami zu vergleichen ;-) Auch die Abfahrt hat auf jeden Fall Spaß gemacht und wir mussten noch den vergleichsweise kleinen Iselspass überwinden, bevor wir zurück zum Hotel kamen. Um diesen wundervollen Tag ausklingen zu lassen, gingen wir rund 15 Minuten zu einem wunderbaren Restaurant, wobei der Weg sich auf jeden Fall gelohnt hat. Aber morgen früh lassen wir den Fußmarsch wieder weg und schwingen uns wieder aufs Motorrad. Italien, wir kommen!
Die Dolomiten! Einfach unglaublich. Es bedarf keiner weiteren Worte, um diesen wunderbaren Tag zu beschreiben. Wir begannen unseren Tag in der österreichischen Kleinstadt Lienz und machten uns auf den Weg in das nächste Land auf unserer Agenda, nämlich Italien, Bella Italia. Dank der Ortskenntnisse unserer Guides konnten wir die schönsten Straßen in dieser atemberaubenden Landschaft genießen. Am Morgen machten wir einen Kaffeestopp am Lago Misurina. Was für eine atemberaubende Aussicht wir auf den See und die Dolomiten im Hintergrund hatten. Weiter ging es hinauf zum Passo di Falzarego, wo die nächste Überraschung auf uns wartete. Wir fuhren mit der Seilbahn auf den Gipfel des Berges, wo wir unser Mittagessen bei perfekter Aussicht genießen konnten. Das Wetter war an diesem Tag wirklich super, zumindest die meiste Zeit. Am Nachmittag standen weitere Bergstraßen auf unserem Programm. Der Verkehr ist etwas dichter geworden, aber die Italiener fahren zwar manchmal wie Verrückte, können aber auch sehr höflich sein. Sie haben also immer darauf geachtet, dass die Motorradgruppe zusammenbleiben muss – leider hatten wir auch ein Auto in unserer Gruppe, das als Sweeper fungierte. Vielleicht sollten wir das Auto neu dekorieren und in großen Buchstaben Edelweiß darauf malen. Irgendwann, nicht weit vom Hotel entfernt, verloren die Stieglmayrs, die im Sweeper-Auto saßen, den Kontakt zur Gruppe und beschlossen dann, direkt zum Hotel zu fahren. Marco wartete bereits dort und als die ganze Gruppe eintraf, hatte er noch eine Überraschung für uns auf Lager. Was gibt es Besseres als ein eiskaltes Getränk (natürlich hauptsächlich Bier) direkt in der Garage, nachdem man vom Motorrad abgestiegen ist? Wir hatten viel Spaß und während wir tranken und über die Fahrt diskutierten, konnten wir im Hintergrund österreichische und italienische Musik hören, da Klobenstein als der Ort beschrieben werden kann, an dem tatsächlich die kulturelle Grenze zwischen diesen beiden Ländern verläuft. Anschließend konnten wir ein mehrgängiges Abendessen in dem herrlichen Hotel genießen, in dem wir nun zwei Nächte verbringen werden. Wir sind vollgestopft.
Da wir zwei Tage im selben Hotel verbringen können, konnte jeder selbst entscheiden, was er an diesem Tag unternehmen möchte. Selbstverständlich boten wir auch eine Ausfahrt an, dieses Mal überließen wir jedoch den Jugendlichen den Vortritt. Der kleine Junge, der an der Garage vorbeikam, war von all diesen Motorrädern extrem fasziniert und vielleicht wird er in ein paar Jahren euer nächster Edelweiss Tour Guide. Kurt führte die erste Gruppe aus der Garage. Die Jungs, die mitkamen, wollten eine lange Fahrt machen. Felix hingegen bot eine kürzere Fahrt an, sodass die Leute, die ihn begleiteten, an diesem Tag noch genügend Zeit hatten, den wunderschönen Spa-Bereich dieses Hotels zu genießen oder mit Marco eine Zug- und Gondelfahrt runter in die Bozener Innenstadt zu unternehmen am Nachmittag. Ein paar blieben auch im Hotel zurück um zu entspannen und einen wunderbaren Tag im Hotel zu genießen bei einer herrlichen Aussicht.
Heute sollte die grosse Haarnadel-Kurven-Synfonie stattfinden!!! Aber manchmal laufen manche Dinge halt nicht wie geplant - vor allem dann, wenn man mitten in den Alpen unterwegs ist! Um es kurz zu machen: die ganze Gruppe war ein wenig enttäuscht, als sie hörte, dass die Strasse zum berühmten Stilfserjoch (Passo Stelvio) für die nächsten drei Tage wegen Straßenbauarbeiten gesperrt war. Aber - doch noch eine gute Nachricht - nur auf der Südtiroler Seite. Also entschieden wir uns für einen Umweg über den ultracoolen Umbrailpass mit seinen ebenfalls sehr anspruchsvollen Haarnadelkurven, die die Felsen hinaufführen. Auf der Stelvio-Passhöhe angekommen, war der ebenso berühmte Stelvio-Hot-Dog bei Bruno's wohlverdient! Somit konnten unsere Gäste die berüchtigten Haarnadelkurven der Stelvio-Ostseite von oben doch noch bestaunen und fotografieren. Anschliessend ging's runter Richtung Bormio, dann über die kurvenreichen Straßen hinauf in Europas steuerfreies Eldorado Livigno und anschließend über die Grenze in die Schweiz. Über den Berninapass erreichen wir unser Hotel im schönen Pontresina, wo dieser Tag mit einem schönen Abendessen, guten Getränken und wunderbaren Gesprächen ausklingt.
Warst Du jermals im Heidi-Land ? Nach dem morgendlichen Briefing konnten wir bereits nach einer halben Stunde einen der schönsten schweizer Alpenpässe überqueren - den Albula-Pass - der uns mit einem Kurven-Reigen und Augenschmaus erwartete. Da die anschliessende Strasse durch Lenzerheide gesperrt war, fuhren wir über das vor allem wegen des jährlichen WEF bekannte Davos mit seinem wunderschönen See. Unser heutiges Mittagessen nahmen wir im Restaurant Heidihof in Maienfeld ein. Teile des Films der berühmten Heidi-Geschichte wurden hier gedreht. Anschliessend ging es eine kurze Fahrt lang gemütlich durch das Land des Fürsten von Liechtenstein, bevor wir bei Feldkirch die Grenze zu Österreich überquerten. Schon bald ging's wieder aufwärts durchs Laternser Tal über eine schmale Strasse - teilweise nur 2m breit - hinauf zum Furkajoch. Leider hatte mein Freund Charly seine Tore für den Winter bereits geschlossen. Nach ein paar Bildern der unglaublich schönen Landschaft kurvten wir runter ins Tal nach Au zum Tankstopp. Danach ging es erneut aufwärts über den Hochtannberg Pass und 10 Minuten später waren wir bereits an unserem wunderschönen Hotel Jägeralpe mitten im Nirgendwo. Die Zimmer, das Essen und die Bewirtung waren wie hier gewohnt sensationell.
So wie jede Geschichte irgendwann ein Ende findet, brach auch für uns (leider) der letzte Fahrtag unserer Alpen-Abenteuer auf zwei Rädern an. Traurigkeit machte sich unter den Gästen breit, als die Tour-Guides ankündigten, wir würden die Berge verlassen und ins Flachland wechseln müssen. Doch die beiden Tour-Guides Felix & Kurt zauberten gleich noch ein paar letzte Asse aus Ihren Ärmeln: Zuerst ging es von Warth über 40 Km mit endlosen laaaanggezogenen Kurven bis nach Stanzach, wo der Aufstieg begann zu einem der schönsten Tiroler Pässe - dem Namlos-Pass. Danach verfolgten die beiden Gruppen verschiedene Ziele: Felix Gruppe machte einen kulturellen Halt und schlenderte durch den wunderschönen Park des Linderhof Schlosses - einer der drei Schlösser, die König Ludwig II bauen liess, der in seiner eigenen Welt lebte und auch der "Märchenkönig" genannt wird. Die Gruppe um Kurt machte einen Action-Stopp in der Nähe von Reutte: die Jungs wagten sich über die "Highline179", die 114 m hohe und mit 406 m Länge weltweit längste Hängebrücke im Tibet-Stil. Anschliessend war Lunch angesagt und einmal mehr wurden die Gäste angenehm überrascht, als sie am Ende des Plansee auf einmal den Edelweiss Van stehen sahen und wo Marco in professioneller Schürze bereits ein tolles Picknick angerichtet hatte. Aber nicht irgendeines, nein: Marco präsentierte kulinarische Köstlichkeiten aus allen Ländern, durch die wir gefahren waren. Ein gelungenes letztes Highlight unserer Tour. Da nach dem Lunch Dauer-Regen vorausgesagt war, machten wir dann nur noch den planmässigen Stopp in einem typisch bayrischen Gasthaus in Sauerlach und anschliessend ging’s zurück nach Erding zum endgültigen Ziel der ganzen Tour, wo die Motorräder durch die Tour-Guides wieder übernommen wurden. Unseren letzten Abend verbrachten wir in bester Laune bei sehr gutem Essen, und war gespickt von Erzählungen der Eindrücke, die unsere Gäste während der ganzen Woche gesammelt hatten. Der einhellige Tenor lautete: Europa, Alpen, Edelweiss - wir kommen wieder !
Wir genossen unser letztes gemeinsames Frühstück - einige unserer Gäste hatten noch ein paar weitere Tage Ferien für ein bisschen Sightseeing. Liebe Gäste: wir sind dankbar, dass wir Euch durch "unsere" Alpen führen, unsere Kultur und Landschaft zeigen durften und sind stolz darauf, alle gesund und ohne Zwischenfälle zurück gebracht zu haben. Ihr wart grossartig! Vielen Dank, grosse Umarmung und wir hoffen, Euch wieder zu sehen!