MCT2404 Marokko Tour
John, Dieter und Angela haben sich auf Schusters Rappen die schöne Altstadt von Malaga angesehen.
Schon am Morgen beim Frühstück war die Spannung zu verspüren. Jeder war offensichtlich für das Abenteuer bereit und so fuhren wir auf dem schnellsten Weg nach Algeciras. Die Wartezeit bis zum einschiffen auf die Fähre nach Ceuta verging im Flug, an Bord wurden unsere Motorräder verzurrt und ehe man sich versah, legte die Fähre ab. Dank ruhiger See gelangten wir in ca. 45 Minuten nach Nordafrika. Der Grenzübertritt von der spanischen Enklave Ceuta nach Marokko dauerte wesentlich länger. Trotz einer kurzen Pause erreichten wir noch bei Tageslicht unser Tagesziel Chefchaouen, die „Blaue Stadt“.
Wir lassen den farbenfrohen Ort Chefchaouen hinter uns und fahren weiter Richtung Süden. Die rlmischen Ausgrabungen von Volubilis sind unsere heutige Hauptattraktion und selbstverständlich nehmen wir uns auch entsprechend Zeit fürs Sightseeing. Zum Abschluss unseres heutigen Fahrtages gönnen wir uns einen Kaffee in Marokkos "Schweiz", dem Ort Ifrane.
Nach unserem Start am Morgen führte uns der erste Weg zu einem Abstecher in den Ifrane Nationalpark, bekannt für seine Marokko-Zedern und die Berberaffen, beides eine gefährdete Spezies seiner Art. Offensichtlich waren wir zu früh dran – oder die Affen sind keine Frühaufsteher. Während einer gelangweilt vom Baum herunterblickte, ließ sich der andere doch mit ein paar Erdnüssen zu einem Fotoshooting überreden. Danach folgten wir der Straße, die vom mittleren Atlas in die Ebene rund um Marakech führt. Doch das war nicht unser Ziel. Nach einer richtigen Tangine – Orgie in Kenifran erreichten wir bald die großen freien, landwirtschaftlich intensiv genutzten Flächen, zogen es aber vor, nocheinmal in das Bergland an den Bin-el-Quidan Stausee zu fahren. Belohnt wurden wir mit „boot-beer“ und einem tollen Sonnenuntergang.
Was für ein herrlicher Morgen mit einem Panorama wie aus dem Bilderbuch! Auf kurvenreicher Strecke führt uns die Straße Richtung Westen. Bergauf, bergab, durch Dörfer, vorbei an Kindern und Erwachsenen, die uns neugierig nachschauen. Die Gruppe von Markus erreicht das erste Highlight, die Cascades d‘ Ouzoud, etwas verspätet, da Dennis im Nirgendwo mit einem kaputten, irrreparablen Reifen liegen bleibt. Gottseidank ist Ralph mit dem Van noch nicht so weit weg, sodass er zu Hilfe eilen kann, Schnell ist das Motorrad verladen und Dennis und Joann sind mit Ralf auf dem direkten Weg nach Marrakech. Die anderen bestaunen die Wasserfälle und nach dem Mittagessen führt die Tour zum Teil auf schmalen Straßen im Hinterland Richtung Großstadt. Marrakech empfängt uns mit der Rush-hour zum Abend. Hunderte Scooter, kreuz und quer fahrende Auto und Taxis, dazwischen ein Pferdefuhrwerk sind für so manchen von uns eine Herausforderung in puncto Stadtverkehr. Trotzdem kommen alle, zwar etwas verschwitzt, im Hotel an.
Nach den ersten fünf Reisetagen war es Zeit für einen Ruhetag. Haben die Tourguides Ruhe gesagt? Wir trafen uns um 9:30 Uhr mit Ahmed, unserem lokalen Reiseführer aus Marrakesch, und machten uns auf den Weg, die Stadt zu erkunden. Bei einem Spaziergang durch die Medhina erfuhren wir etwas über die Stadt und ihre Geschichte, über das Erdbeben im letzten Jahr und vieles mehr. Ahmed teilte sein Wissen über seine Heimatstadt mit Leidenschaft. Am Abend gingen wir zum Abendessen zurück in die Innenstadt und machten einen Spaziergang über Emnaa el Fna.
Beim morgendlichen Briefing erfuhren wir etwas über den Hohen Atlas, bevor uns gesagt wurde, wohin uns die Reise heute führen wird. Verglichen mit dem, was wir auf der Anfahrt nach Marakech mitmachten, war es einfach, die Stadt zu verlassen. Die ersten 40 Meilen in Richtung der Ausläufer der Berge waren gerade und irgendwie langweilig, aber dann begann das Abenteuer. Die Tourguides ließen uns von der Leine und wir konnten etwa 50 Kilometer hervorragender Straße in unserem eigenen Tempo zurücklegen und den Berg erklimmen. Zwischendurch eine kurze Kaffeepause und dann machten wir uns auf den Weg zum höchsten Punkt der Straße, dem Tizi-n-Tchika-Pass. Der Spaß hörte hier nicht auf! Wir verließen die Hauptstraße und machten uns auf den Weg zu unserem Mittagsstopp in Telouet. Leider wurde die Kashba durch das Erdbeben im vergangenen September schwer beschädigt, aber ein lokaler Guide führte uns um die Anlage herum und erzählten uns etwas über den Glaoui-Clan und seine Geschichte. Danach fuhren durch eine atemberaubende Landschaft und erreichten Ait Benhaddou für eine letzte Pause, bevor wir uns auf den Weg nach Quazarzate machten, unserem heutigen Ziel.
Schon mal in einem Film gewesen? Nein? Na dann kommt mit in die Filmstudios von Ouarzazate! Hier sind bereits eine ganze Menge an weltweit berphmten Produktionen gedreht worden. In der Dades Schlucht genießen wir Markus' leckeres Picknick.
Heute wartet eine weitere Schlucht darauf, von uns befahren zu werden - die Thoghra Schlucht. Beeindruckende Felsüberhänge entlocken uns ein ehrfürchtiges "WOW". Nach unserem Kaffeestopp dort machen wir uns weiter auf den Weg in die Wüste. Auch heute gibt es ein Picknick. Dieses Mal verköstigt uns Ralph. Den krönenden Abschluss bildet unser Ritt mit dem Kamel in die Wüste Sahara, besser gesagt in ihren marokkanischen Teil, den Erg Chebbi. Dort werden wir die Nacht verbringen.
Eine wohlverdiente Ruhepause zwischen den Sanddünen. Selbstverständlich nicht ohne ein bisschen Excitement. Markus und Angela waren Teil der Frühaufsteher zum Sonnenaufgangsritt Einige aus unsere Gruppe gönnten sich den Spass einer Quadfahrt in den Dünen des Erg Chebbi!
Was für ein Tag! Schon am Vorabend wurde uns gesagt, dass es ein langer Tag werden würde, also starteten wir früh und fuhren um 8 Uhr in Merzhouga los. Ein wenig Nieselregen bremste uns nicht ein und als erstes ging es Richtung Erfoud, der Hauptstadt der Datteln. Wir folgten dem Ziz-Tal, einer der großen Oasen Marokkos, nach Norden. Die Gebirgszüge, die wir überquerten, wurden immer höher und wir durchfuhrenden den Jebel Timetrout durch die Gorges du Ziz. Karge Landschaft begleitete uns durch die Schlucht, durch die die Legionäre 1926/27 eine Straße und einen Tunnel bauten. Die Temperaturen waren niedrig – kein Wunder, denn die umliegenden Berge erreichen Höhen von bis zu 2000 Meter und mehr. Midelt, wo wir unsere Mittagspause einlegten, liegt auf etwa 1500 m Höhe. Bei der Weiterfahrt in Richtung Fes, unserer Übernachtungsort, verlassen wir das Atlasgebirge und kehren zu wärmeren Temperaturen zurück
Nachdem wir fast zwei Wochen unterwegs sind, beschwerte sich heute Morgen niemand darüber, dass er ausschlafen konnte. Anstatt Motorrad zu fahren, trafen wir uns um 9:30 Uhr mit Ahmed, der uns in die Medina von Fes führte. Wir begannen in der Töpferei etwas außerhalb der Stadt, wo wir den Handwerkern zusahen, besser gesagt den Künstlern, die dort einzigartige Arbeit verrichten. Alle Stücke sind handgefertigt und handbemalt. In einem anderen Raum konnten wir ihnen dabei zusehen, wie sie kleine Stücke aus Fliesen in verschiedenen Formen meißelten, um Teile für ein Mosaik herzustellen. Anschließend machten wir einen Spaziergang durch den Sug. Man braucht nur den Flair, die Gerüche, die Farben und Bilder in sich aufzunehmen und schon fühlt man sich wie Ali Baba in „Tausendundeiner Nacht“, wenn er durch seine Heimatstadt spaziert. Vor dem Mittagessen besuchten wir eine Gerberei und ein Ledergeschäft – glücklicherweise roch das Essen im Restaurant viel besser. Das ausgezeichnete Mittagessen bildete den Abschluss unserer Stadtrundfahrt und wir kehrten zum Hotel zurück, um uns auszuruhen, bevor wir zum Abendessen zurück ins Medhina gingen.
Von Fes nach Quazzane war es einfach! Die Landschaft hat sich im Vergleich zu dem, was wir in den letzten zehn Tagen gewohnt waren, verändert, plötzlich sah sie mehr nach Spanien als nach Marokko aus – Ralph nannte es „Klein-Andalusien“ – und so sieht es auch aus. Sanfte Hügel, überall Olivenbäume und Hunderte von Kurven. Nach unserem Mittagessen ging es so weiter, nur noch mehr Kurven. Einerseits war es anstrengend, andererseits für einige von uns eine kleine Herausforderung. Wir kamen dieses Mal am Nachmittag in Chefchaoun an und konnten den Rest des „lustigen“ Geldes in den Geschäften der Blauen Stadt ausgeben
Wenn die Zeit für einen wie im Flug vergeht, dann hat man meist das, was man getan hat sehr genossen. So ist es auch mit dieser Tour. Ehe wir uns versahen, war auch schon unser letzter Fahrtag da. Von Chefchaouen aus machten wir uns auf direktem Weg zurück zur marokkanischen Grenze und danach weiter zur Fähre. Im Gegensatz zur Anreise hat sich unsere Rückfahrt mit der Fähre als äußerst "bewegend" gestaltet. Wasserflaschen verselbstständigten sich, das Laufen auf dem Schiff ähnelte eher das eines beteunkenen Matrosen - aber es war doch nur dem starken Seegang zu verdanken. Die meisten machten ein kurzes Nickerchen und bekamen von der Schaukelei kaum etwas mit. Die Überfahrt war sowieso nur von kurzer Dauer. Dafür ging es danach flott auf der Autobahn zurück nach Malaga. Im Hotel angekommen rundeten wir den Tag und die gesamte Tour mit einem vergnüglichen Abend ab.
Thanks to all of you for a great tour! Everybody is getting prepared to fly out of Malaga soon or later. While others fly out, Ralph takes our bikes back to Austria - he will have the longest travel. We wish you all the best and hope to see you again somewhen somewhere. Angela, Ralph and Markus