Andalusisch-Marokkanisches Abenteuer: Vom Mittelmeer bis zum Atlas

Česká verze níže. Tschechische Version unten. Erste Fahrt unserer Spanien- & Marokko-Tour Heute war die erste Fahrt unseres Spanien- und Marokko-Abenteuers! Wir haben den Tag in unserem schönen Hotel in Marbella begonnen, wo die Motorräder und Autos bereit zur Abfahrt vor dem Hotel standen. Nach einem kurzen Briefing über den Tagesablauf machten wir uns auf den Weg aus der Stadt. Die erste Strecke führte uns auf der Autobahn, damit wir uns in Ruhe an die Motorräder gewöhnen konnten, bevor der spaßige Teil begann. Kaum hatten wir die Küste hinter uns gelassen, wurde die Straße kurviger, und wir konnten die geschwungenen Kurven des südlichen Spaniens genießen. Der kürzliche Regen hatte die Landschaft grün und üppig gemacht, was die Aussicht noch beeindruckender machte. Unser erster richtiger Stopp war in einem kleinen Café, das nicht viele Touristen sieht – perfekt für ein lokales Erlebnis. Wir gönnten uns einen Kaffee und ein paar Frühstücks-Tapas, um uns zu stärken (obwohl sich herausstellte, dass Tapas auch hervorragend dafür geeignet sind, als Passenger Princess die meiste Zeit der Fahrt zu schlafen). Von dort führte uns die Strecke weiter ins Landesinnere, mit vielen Kurven, bevor wir wieder Richtung Küste fuhren. Unser Mittagessen gab es in Algeciras, und wir kamen ein wenig früher als geplant an – so früh, dass das Restaurantpersonal noch selbst Mittag aß! Trotzdem wurden wir herzlich empfangen und gut umsorgt. Sie hatten einen Tisch auf der Dachterrasse für uns vorbereitet, mit Blick auf den Strand und das Meer – der perfekte Ort. Wir begannen mit Tapas, gefolgt von Steaks oder Thunfisch, um sicherzustellen, dass uns nichts entging. Zum Abschluss gab es noch Mini-Cappuccinos – so hatten wir wirklich alles abgedeckt. Nach dem Mittagessen fuhren wir weiter nach Tarifa. Normalerweise ist die Stadt voll von Surfern und Kitesurfern, aber heute fehlte der Wind, also haben wir keine Action gesehen. Trotzdem war der Strand absolut schön und einen Besuch wert. Die Straße führte uns eine Weile parallel zur Küste, bevor wir wieder ins Landesinnere abbogen. Wir machten einen kurzen Halt an den römischen Ruinen, bevor es zurück zum Hotel ging. Den Tag ließen wir dann an der Poolbar ausklingen, mit Blick auf das Meer, bei ein paar wohlverdienten Drinks und Zigarren – der perfekte Abschluss. Nicht alle konnten heute an der Fahrt teilnehmen, da einige sich nicht ganz fit fühlten. Aber dank eines speziellen Support-Fahrzeugs konnte trotzdem jeder am Abend für die Drinks zusammenkommen. Alles in allem ein fantastischer Start in die Tour – und ein gutes Zeichen für das, was noch kommt! ***** První jízda naší španělsko-marocké tour Dnes jsme zahájili první jízdu našeho dobrodružství ve Španělsku a Maroku! Začali jsme den v našem krásném hotelu v Marbelle, kde už byly připravené naše motocykly a auta. Po krátkém briefingu o plánu dne jsme vyrazili z města. První úsek vedl po dálnici, abychom se mohli v klidu seznámit s motorkami, než začne ta pravá zábava. Jakmile jsme opustili pobřeží, silnice se stala klikatější, a my jsme si mohli užít zatáčky jižního Španělska. Po nedávných deštích byla krajina nádherně zelená a svěží, což ještě umocnilo krásu výhledu. Naším prvním opravdovým zastavením byla malá kavárna, která nevidí mnoho turistů – ideální místo pro místní zážitek. Dopřáli jsme si kávu a snídaňové tapas, abychom doplnili energii (i když se ukázalo, že tapas jsou také skvělé na to, abyste jako passenger princess prospali většinu cesty). Odtud nás čekala cesta dál do vnitrozemí, s nekonečnými zatáčkami, než jsme se opět vydali směrem k pobřeží. Na oběd jsme zastavili v Algeciras a dorazili jsme o něco dříve, než jsme plánovali – tak brzy, že personál restaurace ještě měl vlastní oběd! I přesto nás přivítali a postarali se o nás skvěle. Připravili pro nás stůl na střešní terase s výhledem na pláž a oceán – ideální místo. Začali jsme tapas, následovaly steaky nebo tuňák, abychom si užili vše, co nabízeli. Na závěr jsme dostali mini cappuccina – všechno bylo dokonale zařízené. Po obědě jsme pokračovali do Tarify. Obvykle je toto město plné surfařů a kitesurfařů, ale dnes tu chyběl vítr, takže jsme žádnou akci neviděli. I přesto byla pláž naprosto krásná a stála za návštěvu. Cesta nás vedla nějaký čas podél pobřeží, než jsme se opět vydali do vnitrozemí. Krátce jsme se zastavili u římských ruin, a pak jsme se vrátili zpět do hotelu. Den jsme zakončili u pool baru s výhledem na moře, kde jsme si dali pár zasloužených drinků a cigár – ideální způsob, jak zakončit den. Ne každý se dnešní jízdy zúčastnil, protože někteří se necítili úplně fit, ale díky speciálnímu podpoře vozidla se nakonec všichni večer sešli na drinky. Celkově to byl fantastický start do naší tour – a dobré znamení toho, co nás ještě čeká!
Wir verließen Zahara und folgten ein Stück der Küste, bis wir landeinwärts abbogen. Die Windmühlen entlang der Straße sind nicht ohne Grund da, wie böiger Seitenwind bewies. Fruchtbares Ackerland, soweit das Auge reichte, unterbrochen von den typischen weißen Dörfern Andalusiens, meist auf Hügeln gelegen. Im Naturpark Los Acornocales ist die Landschaft dünn besiedelt; ab einer gewissen Meereshöhe wandelte sich der Kiefernwald in einen Eichenwald. Man konnte gut erkennen, wo die Rinde geerntet wurde; es dauert neun Jahre, bis der Baum sie wieder auswächst. Da es Sonntag war, waren viele Motorradfahrer und einige „Sonntagsfahrer“ als bewegliche Hindernisse auf diesen kleinen Bergstraßen unterwegs. Es dauerte immer etwas, sie zu überholen, aber trotzdem machte es großen Spaß, die unzähligen Kurven zu fahren. Arcos de la Frontera ließen wir wegen eines dort stattfindenden Laufwettbewerbs aus, aber irgendwann bekamen wir Hunger. Und wenn man irgendwo mitten im Nirgendwo ankommt, wo sich viele Biker aufhalten, weiß man, dass es der richtige Ort für einen Stopp ist. In Puerto Galiz Venta gab es ausgezeichnete lokale Küche. Wir fuhren weiter hinauf in den Naturpark Sierra de Grazalema. Die Landschaft wechselte von dichtem Wald zu rauen, zerklüfteten Felsformationen. Von Grazalema nach Ronda war es nur noch eine kurze Strecke, um den Tag zu beenden.
Česká verze níže. Tschechische Version unten. Kurven, Stauseen und ein perfekter Fahrtag Der dritte Tag, und das Abenteuer wird immer besser! Am Morgen verließen wir Ronda und starteten den Tag mit ein paar Kilometern auf der Autobahn – genau richtig, um langsam wach zu werden und in den Rhythmus zu kommen. Es war etwas kühler, also legten sich einige von uns eine zusätzliche Schicht an. Aber die geraden Straßen hielten zum Glück nicht lange an! Schon bald waren wir wieder in unserem Element, spielten mit den Bikes auf herrlich kurvigen Straßen und genossen die atemberaubende Landschaft Andalusiens. Unser erster Stopp? Setenil de las Bodegas, eine Stadt, die für ihre in die Felsen gebauten Häuser bekannt ist. Ein schneller Kaffee gab uns die Gelegenheit, diese außergewöhnliche Architektur zu bewundern, bevor es weiterging. Kurze Zeit später erreichten wir das erste von drei großen Stauseen. Doch die Spuren der jüngsten Überschwemmungen waren noch deutlich zu sehen – Teile der Straße waren einfach weggespült worden. Also gab es erstmal ein kleines Navigationsrätsel zu lösen. Nach ein bisschen Teamwork fanden wir den richtigen Weg und konnten von einem Aussichtspunkt aus das beeindruckende Tal überblicken. Von dort ging es weiter zur Garganta del Chorro, wo sich der berühmte Caminito del Rey befindet – ein schmaler Holzsteg, der sich spektakulär an die Felswände über einer tiefen Schlucht schmiegt. Die Aussicht auf die Brücke, die sich über den Abgrund spannt, war beeindruckend. Und da unser Restaurant einen perfekten Blick darauf bot, konnten wir die Szenerie noch etwas länger bei einem leckeren Mittagessen genießen. Nach dem Essen wurden die engen Kurven von etwas breiteren Straßen abgelöst, sodass wir das Tempo etwas anziehen und den wunderbaren Flow der Strecke genießen konnten. Keine Eile, nur pure Fahrfreude. Nach einer Weile mussten wir für eine ziemlich ungewöhnliche Art von Stau anhalten – etwa 200 Schafe kamen uns entgegen und füllten die gesamte Straße. Eine schöne Gelegenheit, einen weiteren Teil der lokalen Kultur aus nächster Nähe zu erleben. Nach unzähligen Kurven erreichten wir schließlich El Torcal, eine surreale Gebirgslandschaft mit Felsen, die aussehen, als hätte ein Riese mit zu viel Zeit sie übereinandergestapelt. Ein kurzer Spaziergang brachte uns zu einem Aussichtspunkt mit einem spektakulären Blick über das Tal. Und natürlich durfte ein Gruppenfoto nicht fehlen – nach zwei gescheiterten Versuchen klappte es dann beim dritten Mal endlich. Alles in allem war es ein weiterer fantastischer Fahrtag. Perfekte Straßen, atemberaubende Ausblicke, ein bisschen Abenteuer und eine großartige Truppe – was will man mehr? Auf zur nächsten Etappe! **** Zatáčky, Stausee a perfektní den na cestách Třetí den a dobrodružství je čím dál lepší! Ráno jsme vyrazili z Rondy a den jsme začali pár kilometry po dálnici – tak akorát na to, abychom se pořádně probudili a dostali se do rytmu. Ráno bylo trochu chladnější, takže někteří z nás si přidali jednu vrstvu navíc. Ale rovné silnice nám naštěstí dlouho nevydržely! Brzy jsme byli zpět v našem živlu, projížděli nádherné klikaté silnice, užívali si každou zatáčku a nasávali andaluskou krajinu. Naše první zastávka? Setenil de las Bodegas, město známé svými domy vestavěnými přímo do skály. Rychlá pauza na kávu nám dala chvilku k obdivování téhle jedinečné architektury, než jsme zase naskočili na motorky. O něco později jsme dorazili k prvnímu ze tří velkých přehradních jezer – Stausee. Příroda tu ale zanechala své stopy. Nedávné záplavy odplavily části silnice, takže jsme si museli poradit s malou objížďkou. Po menší navigační hádance (a troše týmové práce) jsme našli správnou cestu a mohli si užít nádherné výhledy do údolí. Odtud jsme pokračovali do Garganta del Chorro, kde se nachází legendární Caminito del Rey – dřevěná stezka přilepená ke skalám nad hlubokou soutěskou. Pohled na most, který se klene přes kaňon, byl úchvatný, a protože náš oběd byl v restauraci s dokonalým výhledem, mohli jsme si tu krásu vychutnat ještě o něco déle. Po obědě se silnice trochu rozšířily, takže jsme mohli zrychlit a vychutnat si plynulost jízdy. Žádný spěch, jen čistá radost z jízdy. Po nějaké době jsme však museli zastavit kvůli velmi neobvyklé dopravní zácpě – asi 200 ovcí nám šlo naproti a zaplnilo celou silnici. Skvělá příležitost vidět další část místní kultury zblízka. Mnoho a mnoho zatáček později jsme dorazili do El Torcalu, surrealistické horské oblasti, kde skály vypadají, jako by je naskládal obr s až příliš volného času. Krátká procházka nás dovedla k vyhlídce s úžasným panoramatickým výhledem do údolí. A samozřejmě jsme nemohli odjet bez společné fotky – na potřetí se nám ji konečně podařilo zachytit. Celkově vzato další fantastický den na motorce. Perfektní silnice, úžasné výhledy, trocha dobrodružství a skvělá parta – co víc si přát? Těšíme se na další jízdu!
Nicht der längste Tag, aber wahrscheinlich einer der aufregendsten, denn es gab ein Geheimnis. Das bedeutete, dass wir intensiv fahren würden – und so war es dann auch. Anteqera zu verlassen war einfach und etwa eine halbe Stunde lang fuhren wir auf einer mehr oder weniger geraden Straße Richtung Granada. Aber als wir von der Hauptstraße abbogen, merkten wir schnell, dass dies nur ein einfacher Auftakt zu den darauffolgenden Kurven war. Auf einigen breiteren, aber meist kleinen und kleinsten Straßen fuhren wir Kurve um Kurve, zahllos und mit unterschiedlichem Radius und Verlauf, begleitet von Olivenhainen, unterbrochen von kleinen Dörfern mit ihren weiß gestrichenen Häusern. Nach dem Mittagessen fuhren wir zu einem bestimmten Punkt auf unserer Karte und … Nach einem kurzen, aber intensiven Fahrtag erreichten wir schließlich Granada und endeten direkt neben der Alhambra.
Lars war am Vorabend abgereist, um heute Morgen nach Marrakesch zu fliegen und alles für die kommende Woche zu organisieren. Einer aus der Gruppe musste also die Führung übernehmen, und so nahm Karel die Herausforderung an, die Gruppe nach Granada und später entlang der kurvenreichen Straßen der Montes de Malaga zu führen. Nachdem sie die Strandpromenade der Bahia del Torre del Mar erreicht hatten, machten sie eine Mittagspause in einem der Strandrestaurants. Markus, der heute den Van fuhr, eilte nach Malaga voraus und kümmerte sich darum, dass der Wechsel vom Motorradfahren zum Transport zum Flughafen reibungslos verlief. Guten Flug nach Marokko!
Gestern haben wir die Überfahrt von Spanien nach Marokko gemacht. Der letzte Abschnitt führte uns nach Málaga, wo wir noch etwas Zeit hatten, uns auf den Flug vorzubereiten, bevor es dann mit einem kurzen Hüpfer nach Marrakesch ging. Ein wunderschönes Abendessen auf der Dachterrasse unseres Hotels war der perfekte Start in unser marokkanisches Abenteuer. Heute Morgen mussten wir uns erst einmal an unsere neuen Bikes gewöhnen, denn hier in Marokko fahren wir mit anderen Maschinen. Viel Zeit dafür hatten wir allerdings nicht, denn wir mussten uns direkt durch den lebhaften Verkehr von Marrakesch kämpfen. Hat man das System erst einmal verstanden, funktioniert es eigentlich ganz gut – aber am Anfang ist es doch etwas chaotisch. Unsere Route führte uns nach Essaouira, über Straßen, die erst einmal durch die Wüste gingen. Der erste Teil der Strecke war größtenteils gerade, aber wir sind durch einige kleine Orte und Märkte gefahren, sodass es trotzdem viel zu sehen gab. Unterwegs haben wir auch ein Stück ziemlich rauen Schotter gefunden, das eigentlich asphaltiert sein sollte – und waren dann einen Moment lang schneller, als es unser Seitenkoffer verkraften konnte. Danach haben wir uns für die etwas längere, aber vollständig asphaltierte Route entschieden. Das Mittagessen war leider Slow Food im negativen Sinne – wir mussten eine halbe Ewigkeit darauf warten. Nach dem Essen wurde es dann aber spannender: Der Wind kam plötzlich heftig auf und blieb uns den ganzen Tag erhalten. Er war so böig, dass wir teilweise richtig schräg fahren mussten, was besonders in Kurven oder bei Gegenverkehr ziemlich knifflig war. Als wäre das nicht genug, sind wir dann auch noch in eine Baustelle geraten, wo die Straße auf mehreren Kilometern einfach komplett abgefräst war – also wieder Schotterpiste. Dafür wurden wir danach mit ein paar schönen Kurven in den Bergen belohnt, auf die wir den ganzen Vormittag gewartet hatten. Mit dem Wind war es zwar weiterhin anspruchsvoll, aber die geschwungenen Straßen waren trotzdem ein Genuss. Für unsere letzte Kaffeepause hielten wir in einem kleinen Ort. Ich parkte mein Bike ein paar Meter hinter einem Auto und drehte mich um, um nach der Gruppe zu schauen. Plötzlich spürte ich einen Druck an meinem Bein und wäre fast umgekippt – das Auto hatte zurückgesetzt und mich gerammt. Ich nehme an, der Fahrer hatte Probleme, den ersten Gang zu finden, denn er rollte gleich zweimal weiter zurück und klemmte mich noch fester ein, bevor er endlich nach vorne fuhr. Zum Glück saß ich auf einer BMW GS mit Boxer-Motor. Dadurch wurde mein Bein nur leicht gedrückt, während der Motorblock die eigentliche Wucht abgefangen hat – das hat mir wohl einen Besuch im Krankenhaus erspart. Danke, BMW. Um das Ganze abzurunden, war die Kaffeemaschine in dem Café auch noch kaputt. Also insgesamt nicht der beste Stopp. Wir entschieden uns, einfach weiterzufahren und den Abend entspannt im Hotel ausklingen zu lassen. Morgen geht’s weiter entlang der Küste Richtung Süden – mal sehen, was der Tag bringt!
Heute Morgen hatte sich der Wind deutlich gelegt – ein viel angenehmerer Start in den Tag. Allerdings dauerte es nicht lange, bis eine blaue Rauchwolke und der Ausfall der Hinterradbremse uns zum Anhalten zwangen. Offenbar hatte die Bremse die ganze Zeit leicht geschliffen, wurde dadurch zu heiß, baute Druck auf und brachte schließlich den Bremssattel zum Reißen. Die Hinterradbremse war damit hinüber, Bremsflüssigkeit lief aus. Wir tauschten das Motorrad gegen das des Tourguides und waren ein paar Minuten später wieder unterwegs. Mit nur Vorderradbremse und Motorbremse fuhren wir etwas vorsichtiger, aber für den Rest des Tages lief alles problemlos. Heute Abend im Hotel wartet ein Ersatzbike auf uns. Von dort ging es ein Stück an der Küste entlang – schöne, ruhige Straßen, bessere Sicht und besserer Asphalt als gestern, wo es mehr blinde Kurven gab. Das sorgte für mehr Flow und eine spaßige Fahrt Richtung Süden. Zum Mittagessen kehrten wir in ein großartiges, traditionelles Restaurant ein, wo es ausschließlich verschiedene Arten von Tajine gibt. Die Besitzerin warnte uns vor dem Rindfleisch – das brauche 40 Minuten. Nach 80 Minuten war es dann aber soweit, und wir bekamen fantastisches, frisches Essen serviert – alles aus eigenem Anbau oder von lokalen Bauern, frisch gekocht im Familienbetrieb. Ein absoluter Genuss. Danach ging es weiter ins Landesinnere, in die Berge Richtung Paradise Valley. Die geplante Route begann vielversprechend – kurvig, spaßig, mit gutem, sauberem Asphalt. Irgendwann wurde sie zu Schotter, dann zu einem echten Offroad-Trail. Also mussten wir umdrehen und weiter an der Küste entlang fahren. Da wir nicht aufgeben wollten, fanden wir eine alternative Runde mit tollen Kurven, die uns schließlich entlang eines wunderschönen Flusses in den Bergen führte – mit atemberaubender Aussicht. Nach dem Tal ging’s zurück zur Küste und nach Agadir. Wir waren nicht allein auf der Straße – die Morocco Desert Challenge ist aktuell in der Stadt. Während der Fahrt wurden wir von ein paar ziemlich furchteinflößenden Wüstenrennmaschinen überholt. Unser heutiges Hotel ist das komplette Gegenteil vom Rallye-Flair – edel, bequem und perfekt, um neue Energie zu tanken. Morgen stehen viele Kilometer an.
Heute stand eine ordentliche Etappe auf dem Plan – 355 Kilometer, was bedeutete, dass wir viel Zeit hatten, die marokkanische Landschaft in vollen Zügen zu genießen. Los ging’s in Agadir, wo wir uns erst einmal durch chaotischen und etwas dubiosen Stadtverkehr kämpfen mussten. Mit etwas Geduld und Konzentration haben wir die Stadt schließlich hinter uns gelassen, und ab da lag die Straße offen vor uns. Die ersten 200 Kilometer waren nahezu schnurgerade. Nicht unbedingt spannend zu fahren, aber landschaftlich gab es immer wieder was zu sehen. Die Umgebung hat sich ständig leicht verändert – mal karg und steinig, dann wieder grün und weit – also gab’s genug, was das Auge beschäftigt hat. Das Mittagessen war heute eher funktional – ein schneller Stopp mit leckerer Pizza, Wraps und Sandwiches. Einfach was Schnelles, damit wir keine wertvolle Zeit verlieren. Wir hatten schließlich noch einiges vor uns. Nach dem Essen ging’s nochmal etwa eine Stunde geradeaus – aber wir wussten alle, was danach kommen würde. Ein kurzer Kaffeestopp, um sicherzugehen, dass alle wach und fokussiert sind – und dann ging’s los Richtung Kurvenparadies. Und was für eins! Etwa 70 Kilometer lang nur geschwungene Kurven, großartige Ausblicke, sauberer Asphalt und fast kein Verkehr. Die perfekte Gelegenheit, um mal alle ihr eigenes Tempo fahren zu lassen – jeder für sich, einfach genießen. Treffpunkt war ein großer Kreisverkehr etwa 60 Kilometer weiter. Unterwegs wurden ein paar Videos gemacht, und wir sind uns ziemlich sicher, dass unter den Helmen einige richtig breite Grinsen versteckt waren. Diese Strecke war einfach ein Traum – genau das, wofür man Motorrad fährt. In Ouarzazate angekommen, gab’s erstmal ein wohlverdientes Bier am Pool. Jetzt heißt’s: Füße hochlegen und Kräfte sammeln – morgen starten wir früh in unseren letzten Tag auf der Straße.
Schon der letzte Tag – kaum zu glauben, wie schnell die Zeit vergangen ist. Aber was für ein schöner Abschluss das war. Wo gestern noch mit vielen Kilometern auf gerader Strecke begann, war heute genau das Gegenteil angesagt. Da einige aus der Gruppe einen früheren Flug erwischen mussten, sind wir schon um 7 Uhr losgefahren, um trotzdem noch genug Zeit für Ait Ben Haddou zu haben. Dort wollten wir durch die engen Gassen schlendern und das alte Dorf hautnah erleben. Angekommen, haben sich manche erst mal einen Kaffee in einem der kleinen Cafés gegönnt, während andere direkt losgezogen sind, um durch die verwinkelten Straßen zu laufen, den Weg zur Rooftop-Bar zu finden und die Aussicht von oben zu genießen. Ein wirklich spannender und geschichtsträchtiger Ort – ein echtes Labyrinth, aber absolut sehenswert. Danach ging die Fahrt weiter, und es standen noch viele schöne Kurven auf dem Programm. Der erste Abschnitt führte uns über eine schmalere Straße mit engeren Kurven durch kleine Dörfer und Täler. Der zweite Teil verlief über eine breite Hauptstraße Richtung Marrakesch. Hier öffneten sich die Kurven, die Straße war weit und der Asphalt perfekt – beste Bedingungen, um die Fahrt richtig zu genießen. Der Verkehr war angenehm ruhig, also einfach ein Vergnügen zu fahren. Zum Mittagessen saßen wir in der Sonne mit wunderschönem Blick ins Tal – ein sehr entspannter, gemeinsamer letzter Lunch. In Marrakesch angekommen, haben wir einen Teil der Gruppe direkt am Terminal abgesetzt, der Rest ist noch mit zum Hotel gefahren. Dort saßen wir später auf der Dachterrasse mit einem Getränk, haben die Tour Revue passieren lassen und versucht, einen Plan für den Abend zu schmieden. Wie das mit Plänen so ist – sie haben sich ein paar Mal geändert, aber am Ende saßen wir bei einem schönen Abendessen auf der Dachterrasse zusammen und haben auf eine erfolgreiche und sichere Tour angestoßen. Es war eine richtig tolle Reise für alle – und ein echtes Vergnügen, dabei gewesen zu sein.