Marokko im Frühling / MCT2502

Wie aufregend! Die Tour beginnt bald und wir lernen neue Freunde kennen, mit denen wir tolle Abenteuer erleben werden. Zum Auftakt der Tour gibt es zunächst die traditionelle Welcomebrieving, gefolgt von unserem ersten gemeinsamen Abendessen.
Die Sonne ist noch nicht einmal aufgegangen, als wir aus dem Bett steigen, aber Mann, können wir es kaum erwarten, auf unsere Motorräder zu steigen! Die erste Etappe führt nach Algeciras, dann mit der Fähre, über die Grenze und schließlich nach Chefchaouen.
Heute sind wir genau so in Marokko gestartet, wie wir es erwartet hatten: eine sandige Wüste, hohe Temperaturen und überall Sonnenschein! Ach nee… doch nicht. Aber das heißt nicht, dass es kein großartiger Tag war! Los ging’s mit einem leckeren Frühstück, das uns direkt am Tisch serviert wurde – perfekt, um mit voller Energie in den Tag zu starten. Danach wurde das Gepäck in den riesigen weißen LKW geladen, der es zu unserem Van bringen sollte, damit wir es dort einladen konnten. Währenddessen versuchten wir, unsere Motorräder wieder aus dem Parkplatz zu manövrieren – was diesmal etwas besser lief als das Einparken. Also kann man sagen: Wir sind alle ohne Probleme rausgekommen, und niemand musste zurückgelassen werden, eingeklemmt zwischen Autos. Ich würde sagen, das war ein guter Start. Die Straßen waren nass – und wir auch, mal mehr, mal weniger. Es fing trocken an, also beschlossen einige von uns (vor allem ich...), an der Tankstelle die Regenjacke auszuziehen. Natürlich hab ich damit das Wetter verschreckt – ein paar Minuten später kam der Platzregen. Also hielten wir an, ich zog die Regenjacke wieder an – und, na klar, die Sonne kam raus. Das System war nicht ganz perfekt, aber ich bin mir sicher: Hätte ich die Jacke nochmal ausgezogen, hätte es noch mehr geregnet. Eines der Highlights heute war unser Stopp bei den römischen Ruinen von Volubilis. Wir spazierten eine Weile herum und schauten uns die beeindruckend gut erhaltenen Überreste der antiken Stadt an. Es war nicht ganz einfach, aber wir haben sogar die Mosaike gefunden – auch wenn das nicht automatisch heißt, dass der*die Partner*in denkt, das sei ein Foto wert... Nach einem leckeren Mittagessen ging’s weiter zum Hotel. Das liegt ein bisschen höher, also wurde es etwas kühler – aber nichts Dramatisches. Jetzt sind wir im Hotel, können entspannen, uns aufwärmen und uns auf ein weiteres leckeres Abendessen freuen.
Als wir das Hotel verlassen, um die Affen zu besuchen, ist es fast eiskalt! Doch bald wird es wärmer und wir treffen viele Einheimische beim Kaffeestopp. Das Mittagessen ist besser als in einem Michelin-Sterne-Restaurant! Gegrilltes Hähnchen und das beste Tachin! Fahrtechnisch war es ebenfalls ein großartiger Tag. Schon am Morgen ein paar schöne Kurven, als es noch nass und kalt war – aber trotzdem wunderschöne Ausblicke und ein Vergnügen zu fahren. Die letzten 40 km der Strecke waren ein absoluter Genuss: tolle Straßen mit Aussicht, wenig Verkehr und eine gute Gelegenheit, dem Dröhnen der Motoren beim Anstieg auf den Berg zu lauschen.
Leider mussten wir uns verabschieden von diesem sensationell tollen Hotel in den Bergen. Bei schönstem Wetter ging's los und schon nach ca. 40 Min. Fahrzeit erreichten wir bereits unser erstes Highlight des Tages: "le Cascades d'Ouzoud" / die Ouzoud Wasserfälle - die schönsten und wasserreichsten Wasserfälle in Marokko, wo das Wasser in mehreren Kaskaden und mehrstufig 110 Meter über rote Felsen fällt. Ouzoud ist übrigens in der Berbersprache das Wort für „Olive“. Dort hatten alle genügend Zeit, um stressfrei den Wasserfall von allen Seiten zu fotografieren, die sportlicheren Teilnehmer gingen die ca. 660 Stufen bis ganz nach unten. Der eine oder andere bereute dies wahrscheinlich - weil man ja mit den schweren Motorrad-Klamotten auch wieder rauf musste ;-) Nach einer guten Stunde ging's dann weiter auf schönen und kurvenreichen Strassen über Tanant, Ait Majden und Oulad Khallouf bis zu unserem Mittags-Halt in Demnate. Frisch gestärkt kam unser zweites Highlight des Tages: wir fuhren eine höchst abenteuerliche Strasse mit teilweise unglaublich tiefen Löchern mitten in der Fahrbahn, schmal und vielerorts mit Schotter und herumliegenden Steinen. Die Häuser und Wohnsiedlungen in dem Gebiet, das wir durchfuhren, sahen aus, wie vor 100 Jahren. Trotz ständig hochkonzentriertem Scannen des Strassenbelags hat es allen grossen Spass gemacht. Vorbei an Sidi Yacoub fuhren wir dann eine Weile am Ufer des schönen Ait Aadel Stausee entlang bis zu unserem letzten Kaffee-Halt in Sidi Rahal. Ab hier waren es noch nur noch 60 Km bis nach Marrakesh, die wir auf der unspektakulären Hauptstrasse 210 fast durchgängig mit monotonen 100 Km/h zurücklegten. Nach dem üblichen Volltanken am Ende einer Tagestour ging's dann nochmal zur Sache. Je näher wir der Stadt kamen, desto dichter und hektischer wurde der Verkehr und im Zentrum fuhren wir dann auf unseren grossen Motorrädern mit Autos, Kleinlaster, Roller, Pferde- und Eselkutschen und Fährräder, wirklich Schulter an Schulter. Und als ob das noch nicht genug wäre, laufen dazwischen auch noch Fussgänger kreuz und quer über die Strassen. Und trotzdem gibt's fast keine Unfälle - kaum zu glauben, aber es funktioniert. Hierzulande sagt man dazu: organisiertes Chaos. Heilfroh, dieses Verkehrs-Wirrwarr unbeschadet überstanden zu haben, kamen wir nach guten 260 Km in unserem nächsten wunderschönen Tour-Hotel an, dem Adam Park Hotel in Marrakesh, wo wir jetzt 2 Nächte bleiben werden.
Eine schwierige Entscheidung: Eintauchen in die exotische Stadt vor Marrakesch oder eine Fahrt in die geheimnisvollen Berge von Oukaimeden. Max und Jan entschieden sich für die Fahrt, und Mann, war das eine gute Wahl! Spektakuläre Ausblicke auf eine kaum von Touristen besuchte Gegend. Und die Fahrt hat richtig Spaß gemacht
Nachdem wir unser geliebtes Marrakesch hinter uns gelassen haben, fahren wir durch dichten Nebel. Doch nach der Kaffeepause öffnet sich der Himmel, und da haben wir ihn: einen atemberaubenden Blick auf das Atlasgebirge! Der „Tzaztiki“-Pass bietet spektakulären, brandneuen Asphalt und tolle Kurven. Nach einem leckeren Mittagessen reisen wir 100 Jahre zurück in die Zeit und sehen Frauen, die ihre Wäsche im Fluss waschen. Die Kasbah von Aïd Benhadou atmet vergangene Zeiten. Im Hotel angekommen, gönnen wir uns ein wohlverdientes Bad im Pool und kühle Getränke.
Heute sind wir von Aït Ben Haddou nach Boumalne Dadès gefahren – eine Strecke, die wirklich alles geboten hat: offene Geraden, kurvige Passagen, beeindruckende Ausblicke und eine gute Portion Abenteuer. Gestartet haben wir den Tag mit einem Besuch der Atlas Studios. Dieses legendäre Filmgelände war Schauplatz unzähliger Filme, darunter Prince of Persia, Ben Hur, Hercules und viele mehr. Wir konnten einige der Sets besichtigen, hinter die Kulissen blicken und sogar ein paar kleine Kamera-Spielereien ausprobieren. Unser Guide hatte einen herrlich schlechten Witz nach dem anderen auf Lager – das hat die Führung nur noch unterhaltsamer gemacht. Danach ging es weiter über einige lange, gerade Straßen – nichts allzu Anspruchsvolles, aber mit genug schöner Landschaft, um die Fahrt spannend zu halten. Von kargen Hügeln bis zu weiten Ebenen – Marokko zeigt sich einfach von seiner abwechslungsreichen Seite. Zum Mittagessen wartete eine tolle Überraschung: Jan hatte ein wunderbares Picknick vorbereitet, an einem wirklich malerischen Ort. Genau das Richtige, um neue Energie zu tanken, bevor es in die Schlucht ging. Die Fahrt in die Dadès-Schlucht war ein klassischer Hin-und-Zurück-Abstecher, aber definitiv die Mühe wert. Enge Kurven, steile Felswände, kleine Flüsse und traditionelle Häuser, die direkt in den Fels gebaut sind – das Ganze wirkte wie eine Filmszene (vielleicht sogar aus einem der Filme, die wir morgens gesehen haben). Die Aussicht war grandios, und das Fahren hat richtig Spaß gemacht. Insgesamt war es ein fantastischer Fahrtag – abwechslungsreich, landschaftlich beeindruckend und genau richtig dosiert. Jetzt lassen wir den Tag am Pool ausklingen, mit einem traumhaften Blick über die Stadt. Viel besser geht’s wirklich nicht.
Es ist ein wahrer Frühlingstag, als wir uns auf den Weg zur Todra-Schlucht machen. Eine grüne Schlucht dank des Flusses, der durch sie fließt. Dades und Olivenbäume und toller Kaffee! Zum Mittagessen gönnen wir uns ein Picknick-Buffet von Kurt. Danke, Kurt! Am Nachmittag verwandelt sich die Landschaft in die Sahara-Wüste, als die ersten Sanddünen und Kamele auftauchen. Im Hotel angekommen, bereiten wir uns auf unser nächstes Abenteuer vor: den Kamelritt und die Übernachtung in der Wüste!
Bei unserem Stopp in Merzouga gab es einige Überraschungen. Am Tag unserer Ankunft wurden wir mit Trucks abgeholt und noch näher an die Dünen gebracht, als es unser Hotel ohnehin schon war. Von dort aus ging es auf dem Rücken von Kamelen weiter – eine Runde durch die Dünen, bei Sonnenuntergang und mit einer atemberaubenden Landschaft. Das Ganze hat natürlich für fantastische Fotos gesorgt. Anschließend ging es auf einer aufregenden Fahrt mit Trucks zu dem Camp, in dem wir die Nacht verbringen würden – mitten zwischen den Sanddünen. Übernachtet wurde in Zelten. Aber zuerst gab es ein leckeres Abendessen, wir saßen am Lagerfeuer, tranken Tee und genossen die wunderbare Wüstenatmosphäre bei Nacht. Am nächsten Morgen frühstückten wir im Camp und verbrachten dann die meiste Zeit damit, einfach zu entspannen. Ein bisschen schwimmen, was essen, in der Sonne sitzen – einfach die Zeit genießen. Doch dann ging es los mit dem Adrenalin... Wir stiegen auf Quads und Cross-Bikes und hatten riesigen Spaß beim Herumfahren in den Sanddünen. Im Grunde einfach ein Haufen großer Kinder in einem riesigen Sandkasten. Zum Glück hat uns keiner ermahnt – das wäre schon etwas peinlich gewesen... Ein wirklich unvergessliches Highlight der Reise.
Heute stand ein langer Tag vor uns – 485 Kilometer lagen auf dem Plan. Deshalb haben wir beschlossen, etwas früher zu starten, um einen kleinen Vorsprung zu gewinnen und entspannt in den Tag zu kommen. Ein langer Tag bedeutet aber keineswegs einen langweiligen – ganz im Gegenteil! Die Landschaft, die uns den ganzen Tag über begleitet hat, war abwechslungsreich und wunderschön. Wir begannen die Fahrt in der weiten Sandwüste, dann ging es allmählich hinein in bergiges Gelände. Danach folgten dichte Wälder, grüne Hügel und schließlich die belebten Straßen und Dächer von Fès. Am Anfang führte die Route über lange, gerade Straßen – ideal, um gut voranzukommen und etwas Tempo zu machen. Später am Tag wurde die Strecke kurviger und bot tolle, langgezogene Schwünge – ein echtes Highlight für alle, die gerne Motorrad fahren. Es war ein richtig schöner Abschluss dieser langen Etappe. Unterwegs haben wir natürlich ein paar Stopps eingelegt, unter anderem bei einem Flusslauf, der fast wie eine Oase wirkte – mit unzähligen Dattelpalmen und einem beeindruckenden Panorama. Es gab auch zwischendurch immer wieder schöne Gelegenheiten, kurz anzuhalten, Fotos zu machen und einfach die Landschaft auf sich wirken zu lassen. Inzwischen sind wir in Fès angekommen, wo wir zwei Nächte bleiben werden. Das heißt: Morgen können wir mal etwas länger schlafen, den Morgen ruhig angehen und uns am Nachmittag bei einer geführten Tour durch die Stadt ein Bild von ihrer Geschichte, Kultur und dem Leben vor Ort machen. Alles in allem – ein langer, aber absolut lohnenswerter Tag auf der Straße!
Wir haben schon viele verschiedene Gesichter Marokkos gesehen, aber heute gibt es eine weitere Überraschung. Grüne Hügel, mit blauen, gelben und roten Blumen. Und viel landwirtschaft. Nach dem Mittagessen werden Route und Landschaft noch schöner! Grüne Hügel mit Pinien verleihen diesem Teil Marokkos eine alpine Atmosphäre. Bei der Ankunft in Chefchaouen gibt es kalte Getränke und Zeit, die Stadt zu erkunden.
Obwohl immer ein wenig traurig, ist dieser letzte Fahrtag dank der Grenzüberquerung, der Fährfahrt und der Einreise nach Europa auch ein Abenteuer. Dank des jüngsten Regens in Südspanien ist die Landschaft grün und die Temperaturen angenehm. Beim Abschiedsessen teilen wir unsere Highlights und hoffen, dass wir uns bald wiedersehen!