CCG2501 Von Griechenland nach Kroatien

Der erste Fahrtag. Wie auf jeder Tour, konnten es die Gäste kaum erwarten auf die Motorräder zu steigen und endlich loszufahren. Nach einem schnellen Frühstück im Hotel und dem morgendlichen Briefing ging’s dann auch schon los. Zunächst mussten wir uns durch den Athener Berufsverkehr quälen. Damit wir der Hektik der Hauptstadt möglichst schnell entkommen, nehmen wir die Autobahn und fahren hinaus auf den Isthmus von Korinth. Durch die Fertigstellung des Kanals von Korinth im späten 19. Jahrhundert, wurde der Peloponnes von einer Halbinsel zur Insel. Am Kanal machen wir natürlich ein paar Fotos und fahren dann runter an die Küste wo wir in einem malerischen Fischerdorf zum Mittagessen anhalten. Danach wird die Strasse immer kurvenreicher und so schlängeln wir uns an der Küste entlang zur Hauptattraktion des heutigen Tages: Das berühmte Amphitheater von Epidaurus. Nachdem wir uns von der hervorragenden Akustik im Theater überzeugt haben, gehts weiter Richtung Nafplion zu unserem heutigen Hotel. Das Hotel liegt wunderschön gelegen hoch oben über der Stadt und die Aussicht aus dem Pool in die Umgebung ist einfach atemberaubend. Was ein erster Tag! So kann es weitergehen.
Der zweite Tag unserer Reise führte uns von Nafplio nach Kalamata, aber natürlich war der Teil dazwischen das Spannendste. Er begann mit dem Frühstück in unserem Hotel, das zwar etwas chaotisch, aber sehr lecker war. Das war sehr willkommen, denn unser Tag sollte lang werden und viele Kurven bereithalten – da war es gut, mit einem ordentlichen Frühstück zu starten. Von dort stiegen wir auf unsere Motorräder und machten uns auf den Weg. Gleich nach dem Verlassen des Hotels wurden die Straßen richtig interessant. Diese Straßen werden kaum genutzt, und Mutter Natur versucht sich den Raum zurückzuholen – langstieliges Gras wächst teils über den Asphalt und Büsche strecken ihre Arme über die Straße. Nachdem wir diese schmale Straße hinter uns gelassen hatten, kam eines der Highlights dieser Reise: die Küstenstraße. Diese Straße fühlt sich an, als wäre sie extra für Motorradfahrer gebaut worden – der Asphalt ist in Top-Zustand, sie schlängelt sich an den Berghängen entlang und der Ausblick aufs Wasser ist einfach atemberaubend. Heute fühlte es sich nicht nur so an, als wäre sie für Motorräder gemacht, sondern als wäre sie nur für uns da. Wir haben den ganzen Tag über kaum andere Fahrzeuge gesehen – ein echtes Privileg. Ich weiß nicht, wie das Edelweiss-Büro das macht, aber es ist beeindruckend, wie sie es schaffen, dass die Straßen scheinbar nur für unsere Gäste da sind. Neben den geschwungenen Kurven entlang der Küste hatten wir heute auch ein paar enge, kurvige Bergstraßen. Einige langgezogene Kurven, ein paar sehr enge Kehren – rauf und runter den Berg. Heute war wirklich alles dabei, und es hat riesigen Spaß gemacht. Beim Kaffeestopp konnte Russle nicht widerstehen und musste ins Meer. Er ist zwar noch nicht geschwommen, aber ich habe das Gefühl, dass er es auf der restlichen Reise nicht mehr lange aushält. Eigentlich wundert es mich, dass er nicht schon in der Mittagspause ins Wasser gesprungen ist – denn viel schönere Ausblicke beim Schwimmen als in der Bucht, in der wir zu Mittag gegessen haben, wird es kaum geben. Nach dem Mittagessen ging es weiter in Richtung der antiken Hauptstadt Sparta – Sparti (ja, für ihre kreativen Namensgebungen waren sie bekannt). Dort machten wir unseren letzten Halt des Tages in einem Café mit Blick auf die moderne Stadt Sparti und eine Burg zur Seite. Die Stadt liegt in einem Tal, und da wir etwas höher waren, konnten wir das Ganze richtig schön überblicken. Ich bin mir nicht sicher, ob mir der erste Teil, der mittlere oder der Abschnitt nach Sparti am besten gefallen hat – was das Fahren angeht. Jeder Abschnitt war auf seine eigene Art beeindruckend, und es war einfach ein Riesenspaß, hier zu fahren. Wetter, Gesellschaft, Straßen und kaum Verkehr – besser hätte es wirklich nicht sein können.
Lasset die Spiele beginnen…. So könnte man das Motto des heutigen Tages beschreiben, denn unsere Reise führt uns heute ins antike Olympia, eine der größten und wichtigsten Ausgrabungsstätten in Griechenland. Zunächst fahren wir von Kalamata aus in Richtung Norden und vorbei an der Stadt Magalopoli. Schnell geht es hinauf in die Berge, wo wir wieder auf kleinste Strassen und hunderte Kurven treffen. Das erste Highlight des Tages ist eine kleine versteckte Kirche am Wegesrand, die von aussen eher unscheinbar wirkt. Im Inneren jedoch folgt die Überraschung: eine Höhle die an der Decke bereits Tropfsteine bildet, in die die Kirche integriert ist. Die Strasse schlängelt sich danach immer weiter in die Berge und kurz vor Mittag erreichen wir ein Wasserkraft Museum das die Bedeutung des Wassers in früherer Zeit deutlich macht. Anschliessend fahren wir hinauf in die Ortschaft Langadia wo wir in einem Restaurant mit spektakulärer Aussicht zu Mittag essen. Leider ist die Strasse im weiteren Verlauf wegen Steinschlag gesperrt und so müssen wir ein paar km Umweg in Kauf nehmen um zu unserem Ziel Olympia zu gelangen. Nachdem alle Athleten ihre Disziplinen gewählt haben, kann die Edelweiss Olympiade beginnen. Der Abend wird dann auf der Hotelterrasse im Licht der untergehenden Sonne bei hervorragendem Essen ausklingen gelassen. Die letzten Heldentaten werden noch einmal besprochen und so geht ein weiterer Tag auf unserer Reise zu Ende. Morgen geht’s weiter und wir werden das nächste Highlight der Antike besuchen.
Tag vier unserer Reise durch Griechenland führte uns von den antiken Stätten Olympias hinauf in die mystischen Höhen von Delphi – eine Etappe, die genauso reich an Landschaft war wie an Geschichten. Der Tag begann mit einem weiteren charmanten Frühstück im Hotel – leicht, regional und genau der richtige Start für das, was vor uns lag. Ein kurzes Morning-Briefing in der Lobby stimmte uns ein: Heute würden wir Zeitsprünge machen – von futuristischen Brücken über mittelalterliche Burgen bis hin zu antiken Ruinen. Nachdem wir Olympia verlassen hatten, führte uns die Straße durch das rustikale Herz des Peloponnes. Diese ländlichen Abschnitte gaben uns einen echten Einblick in das griechische Leben: Hirten, die ihre Schafe über schmale Straßen trieben, Bauern bei der Ernte unter der warmen Morgensonne – und sogar, sehr zu Claus’ Belustigung, ein Mitarbeiter einer lokalen Molkerei, der der ganzen Szene eine moderne Note verlieh. Die Straßen waren sanft geschwungen, nie zu wild, aber durchgehend einladend. Perfekte Bedingungen, um das Fahren zu genießen. Unser Abschied von der Halbinsel wurde durch eines der Tageshighlights markiert: die Rio–Antirrio-Brücke, eine majestätische Hängebrücke mit vier Türmen, die sich über die Bucht bei Nafpaktos spannt. Wir hielten am Fuß der Brücke, um den Moment festzuhalten – mit Kameras und natürlich auch mit der Drohne – ein würdiges Souvenir dieses ingenieurtechnischen Meisterwerks. Nach dem Überqueren der Brücke ging es höher hinauf – und zurück in der Zeit. Nächster Halt: eine mittelalterliche Festung auf einem Hügel. Von dort oben hatten wir einen weiten Blick über Stadt und Küste, während wir durch die alten Mauern schlenderten. Allzu lange konnten wir aber nicht verweilen – Tom hatte fürs Mittagessen etwas Besonderes geplant. Und was für ein Lunch das war: ein Picknick direkt am Strand, liebevoll vorbereitet und absolut malerisch. Der eigentliche Grund? Klar – Russle sollte endlich seine Chance bekommen, ins Meer zu springen. Und die ließ er sich nicht entgehen. Der Rest von uns genoss eine leichte Mahlzeit mit Blick aufs Wasser und ließ sich vom salzigen Wind abkühlen, bevor es weiterging. Es folgte fahrerisch einer der besten Abschnitte des Tages: eine Küstenstraße, in die Klippen gebaut, mit weiten Kurven, offenen Blicken und traumhaftem Asphalt. Eine dieser Strecken, auf denen alles stimmt – Rhythmus, Szenerie, Gefühl. Pures Zweiradglück. Als die Sonne langsam tiefer sank, legten wir noch einen letzten Stopp ein – Eis essen an einer ruhigen kleinen Bucht. So ein friedlicher Ort, fast so, als hätte er auf uns gewartet. Wir kamen ins Gespräch mit ein paar amerikanischen Touristen, lachten, erzählten, genossen den Moment – und den Blick aufs Meer. In Delphi angekommen, machten wir uns nach einem kurzen Frischmachen direkt zu Fuß auf zur Ausgrabungsstätte des Orakels. Der Besuch im Museum war der perfekte Einstieg, bevor es den heiligen Hügel hinaufging – vorbei an den Überresten antiker Tempel und Schatzhäuser. Und dann standen wir da – vor den Ruinen des Apollon-Tempels, genau an dem Ort, an dem einst die Pythia saß und im Namen der Götter sprach. Ein Tag, an dem Mythos und Maschine aufeinandertrafen. Vom Brummen der Motoren am Morgen bis zum Flüstern der Geschichte am Abend – die Etappe von Olympia nach Delphi hatte einfach alles.
Unsere Route führt uns heute zunächst in die Pindus Berge hoch über Delphi, wo wir ein letztes Mal zurück auf den Golf von Korinth schauen können. Wir fahren ab jetzt auf dem griechischen Festland immer weiter Richtung Norden ins Landesinnere. Die Pindus Berge sind teilweise über 2500 m hoch und sogar Skifahren ist im Winter hier möglich. Griechenland ist sicher nicht die erste Adresse wenn man an Wintersport denkt… Die Aussichten die sich immer wieder auftun sind einfach umwerfend. Zwischen den Bergen tauchen immer wieder weite flache Ebenen auf, in denen viel Landwirtschaft und Ackerbau betrieben wird. So verwundert es auch nicht, daß immer wieder rechts und links der Strasse, lokale Produkte direkt vom Erzeuger angeboten werden. Nachdem wir wieder im Flachland sind, geht es über Lamia entlang der E65 ziemlich lange fast nur geradeaus. Leider wurde die Strecke kurz hinter dem Plastira Stausee vor einiger Zeit von schweren Unwettern weggespült und so müssen wir dieses Highlight leider umfahren bzw. auslassen. Danach geht es dann immer weiter Richtung Norden, durch die fruchtbare Ebene der zentralen Griechenland-Region. Hier kann man die griechische Landschaft und Kultur hautnah erleben. Von Domokos weiter nordwärts nach Pyli, die Übergangsregion zu den Meteora-Klöstern. Natürlich schauen wir uns noch die berühmte Steinbrücke von Pyli an und geniessen noch einmal ein kleine Pause. Die Brücke aus dem 15 Jahrhundert war lange Zeit die einzige Verbindung von der Thessalischen Ebene in die Pindos-Dörfer und nach Epirus. Danach ist es nur noch ein Katzensprung bis wir Meteora, die beeindruckenden Klöster, die auf hohen Sandsteinfelsen thronen erreichen. Perfekt für eine Erkundungstour und um den Sonnenuntergang bei den Klöstern zu genießen.
Heute sollte eigentlich der Tag werden, an dem man sagt: *Heilige Makrele, was für ein Ausblick!* – auf die Gegend und die berühmten Klöster. Am Ende wurde es eher ein *Heiliger Nebel, wo ist denn die Straße hin?*, denn bei unserer Ausfahrt am Ruhetag sind wir in richtig dicken Nebel geraten. Los ging’s schon damit, dass wir gleich auf zwei gesperrte Straßen gestoßen sind – was im Nachhinein vielleicht schon ein Hinweis war. Nach etwa 45 Minuten fuhren wir dann in so dichten Nebel, dass wir beschlossen: Beste Idee ist, einfach umzudrehen und zurückzufahren. Auch wenn der Nebel uns gestoppt hat, war die Strecke, die wir davor – und dann nochmal zurück – gefahren sind, wirklich schön. Also trotzdem eine gute, wenn auch deutlich kürzere Tour. Der Hauptgrund, warum wir hier in Meteora sind, sind natürlich die Klöster. Also haben wir uns etwas Zeit genommen, um diese auch anzuschauen. Unser erster Stopp war am Straßenrand, wo man einen Blick auf einige der Höhlen in den Felswänden werfen kann – genau da fing das Ganze hier an. Wir konnten sogar ein paar Kletterer beobachten. Klar, heute mit moderner Ausrüstung, aber das Grundprinzip ist dasselbe wie früher, als sich die ersten Menschen hier oben in Sicherheit gebracht haben. Das größte Kloster, das man hier besichtigen kann, ist das Kloster Varlaam. Ein wirklich beeindruckender Komplex, der auf einem Felsen thront. Schon der Anblick aus der Ferne ist großartig – und dann auch noch hindurchzulaufen: die Gebäude und die Kunstwerke sind einfach wunderschön. Und abgesehen davon, dass man angeschnautzt wird, wenn man vergisst, die Mütze abzunehmen, ist es ein richtig friedlicher Ort. Danach ging’s weiter zum nächsten Kloster – und da konnten wir erstmal nur staunen, wie viele Busse da im Minutentakt Leute ablieferten. Es kam wirklich alle drei Minuten ein neuer Bus voller Touristen. Gut, dass man mit Motorrädern einfach dran vorbeischlängeln und direkt vorne parken kann. Nach einem kleinen Mittagessen war dann entspannen angesagt – Ruhetag eben. Die meisten von uns treffen sich später zum Abendessen, aber ein paar nutzen die Gelegenheit, die Gegend und die Restaurants auf eigene Faust zu erkunden.
Die heutige Route von Meteora nach Gjirokastra sollte etwa 255 km (158 Meilen) lang sein. Nachdem wir gestern die Klöster von Meteor besichtigt haben und in einer sehr gut besuchten Gegend unterwegs waren, war es heute mal wieder Zeit in die Einsamkeit der Berge zu entfliehen. Nachdem wir uns inn Metsovo bei einer Kaffeepause etwas gestärkt hatten ging es hinein in die Berge. Die Strecke führt durch die nördlichen Ausläufer des Pindos-Gebirges und die Zagória-Region durch einige der typischen Bergdörfer die hier wie gemalt an den Bergen hängen. Die Gegend ist u.a. berühmt für die vielen kleinen Brücken und so müssen wir uns natürlich auch eine der schönsten anschauen. Die Kalogeriko-Brücke oder Plakidas-Brücke ist eine dreisaitige Brücke, die 1814 erbaut wurde. Sie befindet sich in der Nähe der Dörfer Kipi und Koukouli im Zentrum von Zagoria und ist eine der wenigen dreisaitigen Brücken in dieser Gegend. Unsere Damen waren sehr begeistert und so wurden Fotos aus allen Perspektiven und Lagen geschossen. Aber ewig konnten wir nicht bleiben, denn der Hunger machte sich so langsam bemerkbar… 20 min später dann die nächste Überraschung: Unser Chefkoch Lars, stand mit einem feinen Picknick am Strassenrand und wartete bereits auf die hungrigen Reiter. Was gibt es schöneres als ein Edelweiss Picknick mitten im Nirgendwo? Danach ging’s dann noch zur Vikos-Schlucht, der tiefsten Schlucht der Welt. Nach der Besichtigung der Region, überqueren wir dann zum ersten mal auf dieser Reise eine Grenze. Wir fahren von Griechenland nach Albanien am Übergang "Pogoni". Alles lief reibungslos und so konnten wir nach wenigen Minuten auf albanischen Strassen unserem Ziel entgegeneilen. Die Fahrt endet in Gjirokastra, der "Steinernen Stadt", die für ihre osmanischen Häuser und die beeindruckende Burg bekannt ist. Nachdem wir die Burg besichtigt hatten wollten wir uns auf direktem Wege zum Hotel begeben. Doch das war nicht so einfach wie es auf den ersten Blick aussah, da die vielen engen Gassen oft in einer Garageneinfahrt oder auf einer Terrasse enden. Aber schliesslich gelang es uns dann doch zum Hotel zu finden und so lassen wir den Tag am Pool oder an der Bar ausklingen.
Heute ging’s von der steinernen Stadt Gjirokastra Richtung Norden auf kleinen Strassen. Richtung Berat, das auch „die Stadt der 1000 Fenster“ genannt wird. Danach stand noch ein Grenzübertritt von Albanien nach Nord-Mazedonien an. Am Ende eines langen Tages waren wir dann letztendlich froh , dass alle im Hotel waren. Morgen gehts weiter, wieder zurück nach Albanien. Eins ist sicher: Diesen Tag werden alle in Erinnerung behalten.
Gebirgig und zerklüftet, so würde man das Östliche Albanien beschreiben. Nachdem wir am Vormittag am Ohridsee losgefahren sind und schnell dem Berufsverkehr der gleichnamigen Stadt entfliehen konnten, machen wir uns auf in die Berge. Erst gehts, Richtung der Grenzstadt Debar und dann immer weiter Richtung Norden. Schmale kurvige Strassen erwarten uns auf der albanischen Seite. Die Strassen führen uns in eine der abgelegensten Ecken Albaniens. Immer höher steigen wir hier auf engen und kurvenreichen Straßen. Leider ist deren Zustand nicht so toll und so müssen wir in jeder Kurve aufpassen nicht ein Schlagloch zu erwischen, oder auf Sand und Geröll wegzurutschen.Das Wetter spielt auch mit und die Ausblicke gepaart mit den Farben sind einfach atemberaubend. Anschliessend erfreuen sich die „Autobahnfahrer“ in der Gruppe an einer bestens ausgebauten Streck hinunter nach Shkodra. Nur die letzten km vor der Stadt müssen wir dann im Feierabendverkehr einen Gang runter schalten und uns der langen Blechschlange anpassen um schliesslich das Hotel in der fünftgrössten Stadt des Landes zu erreichen.
Von Shkodra aus ging es am Morgen an die nächstgelegene Grenze nach Montenegro. Ein weiteres Land auf unserer Tour. Kurz nach der Grenze dann, über einspurige Strassen die eher an Eselspfade als an Strasssen erinnerten. Unser Weg führte uns am Ufer des Skutarisees entlang. Der größte See in Südeuropa. Die Strasse, oft nur einspurig , verläuft erst weit oberhalb des Sees bevor es gemächlich nach unten Richtung Ufer geht. Anschliessend ging es dann an die Adriaküste und nach Budva wo wir in einer Biker Bar Mittagspause machten. Weiter dann Richtung Podgorica, wo wir aber nur anhielten um unsere Motorräder aufzutanken. Zu viel Verkehr und Hektik in der Hauptstadt Montenegros. Das Wetter hatte sich inzwischen beruhigt und wir konnten die Regenkombis, die wir am Vormittag anziehen mussten, wieder ablegen. Dann kam der schönste Teil des Tages. Durch eine enges Tal, die Strasse umschlossen von hohen Bergen rechts und links und durch unzählige Tunnel. Ein Erlebnis der besonderen Art, das alle noch einmal kurz vor Ende der heutigen Etappe genossen haben. Morgen ist unser zweiter Ruhetag und dann schauen wir mal, ob es wirklich dabei bleibt, oder ob wir doch wieder in den Sattel steigen und ne Runde fahren…
Montenegro ist ein kleines und sehr gebirgiges Land und auch heute noch sind diese Berge wild und unzugänglich. Zu den höchsten und wildesten Ecken zählt die ganz im Nordwesten des Landes gelegene Durmitor-Kette, eine hochalpine Bergwelt, die schon 1980 von der UNESCO auf die Welterbelistegesetzt wurde. Und genau dorthin fahren wir heute. Also nichts mit Ruhetag. Zumindest für 3 unerschrockene stand der Ruhetag nur auf dem Papier. Der Rest der Gruppe hat sich dazu entschlossen den Tag ruhig angehen zu lassen. Sauna, Schwimmbad, ein wenig spazieren, was man an nem Ruhetag halt so macht… Nachdem es beim Frühstück noch nicht danach aussah, es regnete in Strömen, klärte es pünktlich zum Start der heutigen Tour auf. Die Sonne lugte zwischen den Wolken hervor und so machten wir uns auf den Weg. Straßen, die in wildem Zickzack zwischen diesen Bergen hindurchführen und auch einige Stellen der tiefen Schluchten erschließen, für die die Region bekannt ist. Und selbstverständlich haben wir dann auch noch eine Schleife im Durmitor Nationalpark eingebaut. Dieses Spektakel konnten wir uns einfach nicht entgehen lassen. Die Bilder sprechen für sich selbst:
Wir brechen heute zum letzten Fahrtag auf und der hatte noch einmal viele Highlights zu bieten. Zunächst ging es von Kolasin Richtung Podgorica durch die schon bekannte Schlucht, mit ihren unzähligen Tunnels. Noch einmal konnten wir die Strecke entlang des Morača, die uns schon von der Hinfahrt nach Kolasin bekannt war, geniessen. Genau das Richtige zum warmwerden. Kurz darauf dann ein wenig Verkehr um die Hauptstadt herum, die wir aber bald hinter uns lassen konnten. Nach ein paar km auf der Hauptstrasse sind wir dann in Richtung Lovcen Nationalpark abgebogen. Wunderschöne kleine Strassen und die Landschaft einfach unbeschreiblich. Immer wieder geben die Bäume den Blick auf die umliegenden schwarzen Berge, die Montenegro seinen Namen gegeben hat, frei. Es gibt hier auch noch Wölfe und Bären, aber keins der scheuen Tiere kreuzte unseren Weg. Nachdem wir den Park durchquert hatten, war es dann plötzlich soweit: Nach einer letzten Kurve lag sie plötzlich vor uns. Die berühmte Bucht von Kotor und die gleichnamige Stadt. Welch ein Anblick! Wir schrauben uns aus etwa 900m oberhalb der Stadt langsam durch 25 Spitzkehren nach unten. Natürlich halten wir zwischendurch immer wieder an um Bilder zu machen. Nach dem Mittagessen unten am Wasser, wo wir den Booten die in aller Ruhe übers Wasser schippern zuschauen, fahren wir dann zur Grenze nach Kroatien. Unser letzter Grenzübertritt auf unserer Reise. Auf dem Weg nach Dubrovnik fahren wir ein letztes Mal eine enge Bergstrasse hinauf, um uns die berühmte Altstadt von oben anzuschauen. Leider bleibt uns heute keine Zeit um uns in Getümmel unten in der Stadt zu stürzen. Beim Hotel wartet unser Kollege Oliver bereits mit einer kühlen Erfrischung auf uns. Leider ging auch diese Tour wieder einmal viel zu schnell vorbei. Noch ein letztes Abendessen an der Adria und dann gehts für die meisten unserer Gäste am frühen Morgen zurück nach Hause. Die Tour war ein Abenteuer und ein ganz besonderes Erlebnis an das wir sicher alle noch lange zurückdenken werden. Vielen Dank, dass wir euch begleiten durften und wir hoffen euch irgendwann mal wiederzusehen. Eure Tourguides Lars, Oliver und Tom