Touring Center Österreich (TCC2501)

Heute zog es uns gen Osten, in die sanften Hügel der Südsteiermark, wo sich Weinreben an den Hängen wie grüne Wellen verlieren. Doch vorher noch ein Stopp um einen wunderschönen Wasserfall zu besichtigen. Schon die alten Römer erkannten den Zauber dieser Region – der Geschmack der Trauben, ein Hauch von Geschichte in jedem Glas. Der Nachmittag hielt Kurvenspaß bereit: Der Soboth Pass forderte uns mit jeder Biegung heraus, ein Tanz zwischen Asphalt und Aussicht
Der Morgen beginnt sanft – wir gleiten entlang der Drau, ihr silbernes Band begleitet uns durch die Stille des Tagesbeginns. Die Landschaft atmet Ruhe, und mit jedem Kilometer werden unsere Sinne wacher, die Vorfreude größer. Bald schon erhebt sich der Loiblpass vor uns – das Tor nach Slowenien. Kurve um Kurve schrauben wir uns durch die wilden, ehrwürdigen Karawanken. Dort, wo die Berge flüstern und die Zeit kurz innehält, machen wir Halt. Nur für einen Moment – genug, um die Erhabenheit der Natur tief in uns aufzunehmen. Dann zieht es uns weiter, bis wir am Ufer des Sees von Bled stehen. Das Wasser liegt still wie Glas, eingerahmt von sattgrünen Hängen – ein Ort, der mehr Gemälde als Realität scheint. Wir verweilen, atmen, staunen. Doch der Weg ruft. Über den Predilpass erreichen wir die italienische Seite der Alpen – ein kurzer Sprung über die Grenze, und doch ein weiterer Schritt in ein neues Bild. Schließlich kehren wir zurück zum Wörthersee, dorthin, wo der Tag begann. Drei Länder, ein Tag, unzählige Eindrücke. Eine Reise, die sich anfühlt wie ein Gedicht auf Rädern.
Tag drei beginnt mit einem Moment der Stille am Ufer des Millstätter Sees. Die Sonne küsst gerade erst die Wasseroberfläche, und für einen Augenblick sind wir versucht, einfach zu bleiben – ein Sprung ins glitzernde Blau, ein Tag am See. Doch das Abenteuer ruft. In Gmünd erwartet uns automobile Geschichte: Im Porschemuseum begegnen wir 48 Meisterwerken auf Rädern – jede Karosserie ein Kapitel, jedes Modell ein Stück Vergangenheit mit glänzender Zukunft. Dann zieht es uns hinauf in die Nockberge. Die Nockalmstraße windet sich in weiten Bögen durch die grüne Hochgebirgslandschaft – bis hinauf zur Eisentalhöhe auf 2000 Metern. Der Blick dort oben raubt uns fast den Atem, die Welt liegt still zu unseren Füßen. Und wieder fällt uns das Weiterfahren schwer. Der Rückweg führt uns durch das Herz Kärntens – schnelle Landstraßen bis Feldkirchen, dann enge Waldwege, die Konzentration fordern und Fahrspaß pur bedeuten. Zum Abschluss schenkt uns der Tag einen letzten Höhepunkt: ein weiter Blick über das Klagenfurter Becken, eingerahmt von den Karawanken, die wir erst gestern durchquert haben. Ein Tag voller Kontraste – glänzender Stahl, sanfte Hügel, wilde Kurven und stille Weite. Einfach unvergesslich.
Versteckt in einer der abgelegeneren Ecken der Alpen wartet eine faszinierende Bergwelt auf uns – schroff, ursprünglich und (noch) kein Hotspot für Massentourismus. Hier verirren sich höchstens ein paar Wanderer, Bergsteiger – und abenteuerlustige Motorradfahrer wie wir. Kurz nach dem Grenzübertritt nach Italien, am Lago del Predil – ein idyllischer Bergsee, umringt von Felsen und Stille, stießen wir auf eine verfallene Festung aus vergangenen Zeiten, mit rostenden Geschützen, die dort wie Mahnmale der Geschichte standen. Ein Stück weiter nördlich führt der Weg durch das Friaul wo wir auf einer Berghütte zum Mittag stoppten. Nach der Stärkung wartete der Monte Zoncolan auf uns – ein berüchtigter Anstieg mit schmalem Asphaltband, das sich steil durch die Berge windet. Dass hier regelmäßig Rennradfahrer beim Giro d’Italia hochstrampeln, ist kaum zu glauben, wenn man die Serpentinen selbst mit dem Motorrad bezwingt. Leider schlug das Wetter ab dem Mittag ziemlich um: dicke Regenwolken zogen auf, und wir wurden auf den letzten Kilometern ordentlich durchnässt. Trotzdem ließen wir uns die Stimmung nicht verderben – und wurden abends mit einem köstlichen Menü in unserer Unterkunft belohnt. Jeder Gang kunstvoller angerichtete als der vorherige - ein echtes Highlight.
Der Tag beginnt vielversprechend: Die Sonne steht schon früh am Himmel, ein ausgiebiges Frühstück am Wörthersee liefert die nötige Energie – heute geht’s in die finale Etappe unserer Tour. Ein letztes Mal aufsteigen, den Fahrtwind spüren und neue Eindrücke sammeln. Erster Halt: der Pyramidenkogel. Der futuristische Aussichtsturm bietet einen atemberaubenden Rundumblick – von hier oben lässt sich unsere gesamte Route der letzten Tage erahnen. Zurück ins Tal geht’s mit Adrenalinkick: 50 Meter abwärts durch eine gewundene Röhre – die längste überdachte Rutsche Europas. Kein Scherz – da kann einem schon mal der Magen Achterbahn fahren. In Maria Saal legen wir den nächsten Zwischenstopp ein. Die Wallfahrtskirche dort – eindrucksvoll auf einem Hügel gelegen – scheint heute ganz in Weiß gehüllt: Eine Hochzeit läuft gerade. Um die Zeremonie nicht zu stören, belassen wir es bei einem kurzen Blick von außen und rollen weiter. Kurz vor Mittag wird’s noch mal spannend – ein fieser Nagel bohrt sich in einen unserer Reifen. Doch kein Grund zur Panik: Werkzeug raus, Flickzeug drauf, Luft rein – läuft wieder. Zur wohlverdienten Pause finden wir Schutz und deftige Kost unterhalb der Burg Hochosterwitz. In rustikaler Atmosphäre lassen wir den Vormittag Revue passieren – zwischen Regenschauern und Kärntner Schmankerln. Ein letztes Highlight bringt uns an den nördlichsten Punkt unserer Route: die Kathedrale von Gurk. Innen kunstvoll, außen imposant – und davor ein kleines Café, das mit eiskaltem Milchshake und schattigem Sitzplatz punktet. Ein würdiger Abschluss für diese unvergessliche Reise.