Tourenzentrum Dollomiten - DTC2502 - I'm Herzen der Dolomiten

Der erste Tourtag startet früh in Klobenstein – das Wetter passt, die Stimmung ist top. Über das Penser Joch geht’s Richtung Norden, die Serpentinen fordern Konzentration, belohnen aber mit atemberaubenden Ausblicken. In Sterzing – oder Vipiteno, wie es auf Italienisch heißt – wartet der erste Kaffee. Schon zur Römerzeit war die Stadt unter dem Namen Vipitenum ein wichtiger Alpenübergang, was der historischen Atmosphäre hier noch mehr Tiefe gibt. Weiter geht’s über den Jaufenpass, wo wir ein paar richtig coole Action-Bilder schießen – perfektes Licht, tolle Kurvenlage. Zum Mittagessen kehren wir beim Brückenwirt in St. Leonhard ein – ein Geheimtipp unter Einheimischen, bodenständig und authentisch. Später noch ein entspannter Kaffeestopp an einem abgelegenen Gasthof bei Meran, bevor es wieder zurückgeht. Am Abend gab es noch einen besonderen Anlass: Bruce hatte Geburtstag – und wurde mit einem herzlichen „Happy Birthday“ der Tourguides und einem kleinen Geschenk von Edelweiss überrascht. Ein langer, intensiver Tag mit perfektem Abschluss – besser hätte der Start in die Tour nicht sein können.
Der zweite Tag bringt ordentlich Dramatik – mit einer spektakulären Reihe von Dolomitenpässen, einer schöner als der andere. Wir starten mit den legendären Pässen Sella und Pordoi, wo sich die Straße durch steile Felstürme und weite Täler windet. Das Fahren ist purer Genuss – ein Tanz aus Schräglage und Gas. Am Passo Falzarego lassen wir die Motorräder stehen und fahren mit der Seilbahn (oder war es doch eine Tram? Wir waren uns nicht ganz sicher 😉) hinauf zum Lagazuoi. Beim Mittagessen genießen wir den atemberaubenden Ausblick und denken an die bewegte Geschichte dieses Ortes – hier tobten erbitterte Kämpfe im Ersten Weltkrieg zwischen italienischen und österreichisch-ungarischen Truppen. Tief im Berg gruben Soldaten Tunnel und führten Kämpfe unter härtesten Bedingungen – ein starker Kontrast zur heutigen Ruhe und Schönheit. Dann geht’s weiter zum Passo di Giau – einer der fotogensten Punkte der Tour mit perfekten Kurven und Kino-Panoramen. Eine schnelle Abfahrt bringt uns zum Lago di Fedaia, der unter dem Marmolada-Gletscher schimmert. Filmfans erkennen hier vielleicht den Staudamm aus dem Film The Italian Job (2003) mit Mark Wahlberg – in der Eröffnungsszene stürzt dort ein Geldtransporter spektakulär in den See. Darüber zu fahren verleiht dem Tag einen Hauch von Hollywood. Danach überqueren wir noch den Karerpass und kehren schließlich zum Hotel zurück. Wir kommen spät an – müde, aber voller Eindrücke. Ein langer, unvergesslicher Tag voller Geschichte, Kurven und großartiger Ausblicke – Dolomiten pur.
Tag 3 war eine kürzere Runde, aber trotzdem ein echtes Erlebnis. Von Klobenstein ging es über Blumau hinauf nach Steinegg – enge Kehren und schöne Kurven machten den Start in den Tag perfekt. Unterwegs hatten wir einen klaren Blick auf den Rosengarten – ruhig, eindrucksvoll, wie er am Horizont steht. Kein Wunder, dass hier Geschichten wie die von Zwergenkönig Laurin entstanden sind – sein sagenumwobener Rosengarten scheint in dieser Landschaft fast greifbar. Nach einer gemütlichen Kaffeepause in Aldein fuhren wir weiter über den Mendelpass – ein echter Genuss mit tollem Fahrfluss und schöner Aussicht. Noch ein Stück höher ging es zum Mittagessen ins Panorama Hotel Penegal mit weitem Blick über das Tal. Am Nachmittag trennten wir uns: eine Gruppe fuhr direkt zurück, die andere nahm noch ein paar Extra-Kurven mit. Zurück im Hotel blieb noch genug Zeit für Pool, Entspannung und einen ruhigen Ausklang.
Der vierte Fahrtag beginnt mit einer unerwarteten Wendung – im wahrsten Sinne des Wortes. Straßensperren am Morgen zwingen uns zu einer Routenänderung, doch wie so oft auf Touren entpuppt sich gerade das Unerwartete als Highlight. Unser improvisierter Kaffeestopp in Gufidaun ist ein Glücksgriff: ein stilles, fast meditatives Plätzchen direkt an der Straße – und doch herrlich ruhig. Danach nehmen wir Kurs auf das Würzjoch, doch zuvor geraten wir mitten ins Tierreich. Die Straße wird enger und schlängelt sich durch Wiesen, in denen Kühe gemütlich auf dem Asphalt stehen. Beim Mittagessen warten dann sogar ein paar Esel – ein tierisch schöner Tag! Nach dem Essen schlängeln wir uns hinauf zum Würzjoch, wo uns ein absoluter Foto-Spot erwartet: Der Peitlerkofel und die Geislergruppe bilden eine beeindruckende Kulisse. Kein Wunder, dass Reinhold Messner hier als Kind das Klettern lernte. Oben angekommen, teilt sich die Gruppe – ein Teil fährt denselben Weg zurück, während die andere Seite über die östliche Route weiterfährt, eine zusätzliche Schleife durch wilde, traumhafte Dolomitenlandschaft. Die Abfahrt ins Tal Richtung Lüsen ist spektakulär: schmale Straßen, kleine Holzbrücken über den Fluss, mal links, mal rechts – fast wie aus einem Märchen. Zurück im Hotel genießen wir ein entspanntes Abendessen – mit Crêpes als Dessert. Ein süßer Abschluss für einen Tag voller Natur, Überraschungen und großartiger Straßen.
Schon am Morgen war klar: das wird ein heißer Tag. Unter strahlender Sonne starteten wir auf der Autobahn Richtung Riva del Garda, um Kilometer zu machen – aber natürlich nicht ohne ein paar schöne Umwege durch traumhafte Nebenstraßen. Wie es sich gehört. Nach ein bisschen Parkplatzchaos und einem kurzen Spaziergang wartete das Mittagessen direkt am Seeufer auf uns. Der Gardasee vor Augen, eine frische Brise im Gesicht – ein Moment zum Genießen. Die Hitze blieb – und unter der Motorradkleidung war's kaum auszuhalten. Umso größer die Freude, als wir einen klaren, kalten Bergsee fanden. Rein da – erfrischend, lebendig, ein echtes Highlight. (Nur die Dolomiten-Krokodile nicht vergessen… oder besser doch?) Danach fuhren wir entspannt zurück ins Hotel, gaben die Bikes ab und setzten uns ein letztes Mal gemeinsam zum Galadinner. Was für eine Tour. Unterschiedliche Nationen, aber eine Leidenschaft. Fünf Tage, unzählige Erinnerungen. Am Ende war es nicht nur eine Reise – es war ein Kapitel Leben, das uns verbindet.