Abenteuer Alpenpässe / CGA2502

Der Tag begann leider mit Regen, doch es gab viel, worauf wir uns freuen konnten. Für alle, die den Sustenpass gestern verpasst hatten – oder ihn einfach noch einmal fahren wollten – stand er gleich am Morgen auf dem Programm. Oben war es deutlich kälter als am Vortag, Schnee lag am Straßenrand und die Temperaturen waren frostig. Durch die dichten Wolken gab es kaum Aussicht, also fuhren wir schnell weiter ins Tal. Eine Pause mit heißer Schokolade war genau das Richtige, um uns aufzuwärmen, bevor es wieder losging. Unsere Route führte uns nach Interlaken, wo wir ein köstliches italienisches Mittagessen am See genossen, bevor noch weitere Pässe auf uns warteten. Der Col du Pillon und der Col de la Croix waren zwei Höhepunkte, auf die wir uns besonders gefreut hatten. Auf dem Gipfel des Col de la Croix erwartete uns dann eine Überraschung: eine Übung mit einem Militärhubschrauber. Der Rotorwirbel schleuderte die Wassertropfen spektakulär durch die Luft – ein Anblick, den wir so schnell nicht vergessen werden. Danach ging es hinunter und gleich wieder hinauf, zum letzten Pass des Tages: dem Schweizer Col de la Forclaz. Diese jahrhundertealte Handelsroute brachte uns direkt nach Frankreich, wo wir kurz darauf Chamonix erreichten. Ein Saunagang am Abend war der perfekte Abschluss eines weiteren unvergesslichen Tages.
Heute steht eine Rundtour auf dem Programm, die jeder Motorradfahrer, der in der Schweiz unterwegs ist, einmal gemacht haben muss. Eine grosse 260 Km-Runde von Andermatt über den Furkapass, Grimselpass und Sustenpass zurück nach Andermatt, dann noch eine zusätzliche Runde über den Gotthardpass, den Nufenenpass und den Furkapass zurück nach Andermatt. Auf der Fahrt über den Grimselpass machen wir noch einen kleinen Abstecher über die Staumauer, hinauf zum Grimsel Hospitz Hotel. Weiter geht's über Innertkirchen und bei der Auffahrt zum Grimselpass geraten wir wieder mal in dicken Nebel, aber sobald wir über der Passhöhe sind, fahren wir ins schönste Wetter mit bester Sicht. Für den Abend haben wir Tourguides uns etwas besonderes einfallen lassen: wir gehen in ein richtig typisches Schweizer Gasthaus und geniessen ein schweizer Nationalgericht: Käse-Fondue ! Keiner unserer Gäste kannte das und es hat allen unglaublich gut geschmeckt. Der Service war unglaublich freundlich und wir werden auf einer nächsten Tour ganz sicher wieder hier einkehren. Ein absolut toller Tag geht zu Ende !
Gutgelaunt verlassen wir das idyllische Pfunds im Dreiländereck Österreich, Schweiz, Italien. Nach einem kurzen Abstecher ins Samnauntal überqueren wir die Grenze zur Schweiz. Durchs Unterengadin, wo man rätoromanisch spricht, die 4. der Schweizer Landessprachen neben deutsch, italienisch und französisch erreichen wir schon nach etwas mehr als einer Stunde unser erstes Tages-Highlight, den "Flüelapass". Über Davos und Landquart geht es dann nach Murg am Walensee, wo wir in der wunderschönen "Sagibeiz" zu Mittag essen. Danach geht's über Glarus zu unserem zweiten Highlight, dem "Klausenpass". Wegen einer sehr schwarzen Wolke über dem Pass haben wir uns entschieden, unsere Regenjacke anzuziehen. Leider haben praktisch alle darauf verzichtet, auch die Regenhose anzuziehen, was wir später alle bitter bereuen sollten. Auf der Passhöhe trinken wir noch einen letzten Kaffee und machen tolle Fotos vom Tal, wo langsam Nebel aufzieht. Die Weiterfahrt führt dann leider durch den dicksten Nebel, den wir je erlebt haben - wir fahren mit 20 Km/h und Warnblinkanlage und das Motorrad 5 Meter vor uns ist kaum mehr zu sehen. Natürlich fängt's jetzt auch noch an zu regnen und hört nicht mehr auf und von der Mitte abwärts patschnass kommen wir im Hotel an. Zum Glück haben die einen Skischuh-Trocknungs-Raum, wo wir unsere Kleider aufhängen können. Trotz dem nassen Ende hat der Tag allen sehr gut gefallen und es gab viel zu erzählen und zu lachen beim exzellenten Abendessen im Hotel-Restaurant.
Wir starteten in Seefeld, nachdem wir die Edelweiss Riding School absolviert hatten, und heute lagen die ersten Kilometer mit der ganzen Gruppe Richtung Pfunds vor uns. Um die Motorräder und die Fahrstile der anderen kennenzulernen, wagten wir uns zuerst auf den Kühtai-Pass. Berühmt ist er wegen des Stausees dort oben, der sich hoch in den Bergen sammelt und dessen Farben sich sofort mit jeder Wetteränderung verändern. Oben war es etwas frisch, da kam die Kaffeepause in Ötz genau richtig. Unterwegs wurde eine kleine Herde Highland Rinder über die Straße zur Weide geführt – ein schönes Stück lebendige Alpenkultur und natürlich sehr fotogen. Danach ging es weiter zur ersten echten Herausforderung des Tages: dem Hahntennjoch mit einer Höhe von 1.894 Metern. Gegen Ende dieser wunderschönen Etappe zog der Himmel etwas zu, höchste Zeit für eine Mittagspause in Warth. Der Kellner war überzeugt, unsere Gruppe würde dort übernachten und wunderte sich, dass wir schon „so früh“ da waren. Ein bisschen Verwirrung, aber leider konnten wir die Rechnung nicht der anderen Gruppe überlassen, die tatsächlich später am Abend eintreffen würde. Schade ;-) Zum Glück fiel während des Mittagessens der einzige Regen des Tages, sodass wir unsere Regenkombis nicht auspacken mussten. Leider hatten sich die Wolken über dem Flexenpass noch nicht ganz verzogen, so dass die Sicht auf etwa 50 Meter beschränkt war. Trotzdem konnten wir sicher weiterfahren über St. Anton bis nach Pfunds, wo uns ein kaltes Bier und eine warme Sauna erwarteten. Ein perfekter Abschluss für den ersten Tag!
Nach der Ankunft in unserem schönen Hotel in Seefeld erstmal die Motorräder abladen und in der Hotelgarage parken. Zwei unserer Gäste haben die optionale Fahrtraining gebucht, das heute auf dem Programm steht. Dabei steht im Fokus, das Motorrad und die alpinen Strassen kennen zu lernen und sich für die bevorstehenden Alpenstrassen sicher zu fühlen. Am Abend dann das Willkommens Briefing, bei dem sich die Teilnehmer und Tour Guides kennen lernen und die ganze 15-tägige Tour vorgestellt wird. Bei einem gemütlichen, gemeinsamen Dinner, bei dem den Tourguides bereits Löcher in den Bauch gefragt werden (Spass) schliessen wir den ersten Tag gutgelaunt und in Vorfreude auf den morgigen Tourstart ab. Hey Alpen - wir kommen !