Balkan Adventure – Spezialausgabe
Unsere nächste Reise führt uns auf den Balkan – eine Region von unglaublicher Vielfalt, reicher Geschichte und unverwechselbarem Charme, die für viele Reisende noch immer ein wahres Abenteuer darstellt. Dieses Mal handelt es sich um eine private, speziell zugeschnittene Tour für unsere Freunde aus Kanada, die bereits mehrere Reisen mit uns unternommen haben und nun die Schönheit Südosteuropas entdecken möchten.
Da ihre Zeit begrenzt war, haben wir die klassische Route angepasst und starten – ganz ungewöhnlich – in Belgrad, der lebhaften Hauptstadt Serbiens. Strahlender Sonnenschein und die pulsierende Atmosphäre der Stadt boten uns einen großartigen Auftakt, bevor wir uns auf die Erkundung des Balkans begeben. Von hier aus führt uns die Reise durch Bosnien und Herzegowina, Montenegro, Albanien und Nordmazedonien, ehe wir über Niš wieder nach Belgrad zurückkehren.
Unterwegs entdecken wir Städte mit jahrhundertealter Geschichte: Sarajevo – wo sich Orient und Okzident begegnen; Kolašin – umgeben von den Bergen Montenegros; Bajram Curri – verborgen in den albanischen Hochlanden; die historische Stadt Prizren mit ihrem orientalischen Flair; Ohrid – das Juwel des Balkans am gleichnamigen See; und Skopje – eine faszinierende Mischung aus alten Traditionen und moderner Gegenwart.
Der Balkan ist ein Ort, an dem byzantinisches und osmanisches Erbe aufeinandertreffen, wo beeindruckende Landschaften hinter jeder Kurve warten und wo die Gastfreundschaft der Menschen so herzlich ist, dass man sich sofort zuhause fühlt. Uns erwarten kurvenreiche Bergstraßen, geschichtsträchtige Städte, köstliche Küche und viele unvergessliche Momente.
Das Abenteuer kann beginnen!
Nach unserer Ankunft in Belgrad entschieden sich die Gäste, ihren ersten Tag der Stadt auf eigene Faust zu widmen. Sie spazierten durch die historische Festung Kalemegdan mit ihrem herrlichen Blick auf den Zusammenfluss von Save und Donau. Sie entdeckten die lebhafte Fußgängerzone Knez Mihailova und ließen sich von der Atmosphäre der Cafés und geschäftigen Straßen treiben. Die Stadt empfing sie mit Sonnenschein, Gastfreundschaft und jener besonderen Energie, in der sich reiche Geschichte und modernes Leben verbinden.
Während die Gäste Belgrad auf eigene Faust erkundeten, widmete der Tourguide den Tag der sorgfältigen Kontrolle und Vorbereitung der Motorräder, damit alles für die erste Etappe bereit war. Am Abend fand das Willkommensbriefing statt, bei dem der Guide die gesamte Gruppe begrüßte und den Reiseplan vorstellte. Den Abschluss des Tages bildete ein gemeinsames Abendessen im fantastischen Rooftop-Restaurant des Heritage Hotels mit einem unvergesslichen Blick über das nächtliche Belgrad.
Nach einem kurzen morgendlichen Briefing machten wir uns auf den Weg und befreiten uns mit etwas Geduld aus dem dichten Verkehr Belgrads. Ein kurzes Stück auf der Autobahn führte uns bald zu den malerischen Landstraßen Serbiens, die uns bis an die bosnische Grenze brachten. Die heutige Etappe hatte auch eine tiefgreifende historische Dimension – wir besuchten das Genozid-Mahnmal in Srebrenica, das uns an eines der dunkelsten Kapitel der jüngeren Geschichte der Region erinnert. Nach diesem bewegenden Moment gönnten wir uns eine wohlverdiente Pause bei einem schmackhaften Mittagessen, um Kraft für die Weiterfahrt nach Sarajevo zu tanken.
Und die zuvor getankte Energie brauchten wir wirklich. Nach einigen wunderschönen, schnellen Kurven erwartete uns eine Überraschung: erst ein Feldweg, dann ein Waldweg, der sich plötzlich in eine spannende Offroad-Passage verwandelte. Einige Teilnehmer genossen dieses Abenteuer in vollen Zügen, andere wählten ein vorsichtigeres und sichereres Tempo. Zum Glück trafen wir einen Schäfer, der uns freundlich den richtigen Weg zeigte und damit erneut die sprichwörtliche Gastfreundschaft des Balkans unter Beweis stellte. Nach einem gemeinsamen Foto am Ende der Schotterstrecke machten wir uns – wegen der sich rasch verdichtenden Wolken – mit voller Kraft auf den Weg nach Sarajevo. Leider konnten wir dem Regen nicht entkommen und die letzten 30 Kilometer begleiteten uns kräftige Schauer. Umso schöner war dann die herzliche Begrüßung in unserem heutigen Hotel Colors Inn wo eine wohlverdiente Erholung auf uns wartete.
Die heutige Etappe führte uns tief ins Herz des Balkans. Am Morgen verabschiedeten wir uns von Kolašin und erklommen den Tresnjevik-Pass, wo uns schmale Straßen und atemberaubende Ausblicke erwarteten. Beim Grenzübertritt nach Kosovo fuhren wir buchstäblich durch die Wolken – eine Fahrt mit einzigartiger, fast mystischer Stimmung. Unten im Tal begrüßte uns dann wieder die Sonne, und bei einem leckeren Mittagessen konnten wir neue Energie tanken.
Am Nachmittag ging es weiter nach Albanien, wo die berühmte Panoramastraße SH22 auf uns wartete – eine der schönsten Routen des Landes. Endlose Kurven und dramatische Berglandschaften führten uns schließlich ins Valbona-Tal. Dort genossen wir in ruhigerem Tempo die albanische Gastfreundschaft und die Wärme des Hotels, das für diese Nacht unser Zuhause wurde.
Wir wachten in einen verregneten Morgen auf, doch bis wir unser leckeres Frühstück genossen hatten, blieben nur noch nasse Straßen zurück. Genau der richtige Moment, um auf die weltberühmte SH22 zu starten, die uns bis an die Grenze des Kosovo führte. Die „100-Kilometer-Kurven-Herausforderung“ meisterten alle Teilnehmer mit einem breiten Lächeln im Gesicht – ein Erlebnis, das noch lange in Erinnerung bleiben wird.
Nach einem köstlichen albanischen Mittagessen setzten wir unsere Fahrt fort und erreichten die kosovarische Stadt Prizren mit reichlich Zeitreserven. So blieb Gelegenheit, die historischen Gassen, die lebendige Atmosphäre und den einzigartigen Kulturmix zu entdecken – ein perfekter Abschluss des heutigen Fahrtages.
Der Morgen in Prizren begrüßte uns mit leicht bewölktem Himmel, doch das konnte unsere Stimmung nicht trüben. Nach einem kurzen Morgenbriefing machten wir uns auf den Weg und versuchten, den dunklen Regenwolken zu entkommen, die sich über die Bergkämme schoben. Das gelang uns – und zwar genau während der Fahrt über die atemberaubende Schleife rund um den Mavrovo-See, im Herzen des gleichnamigen Nationalparks. Die Kombination aus kurvigen Straßen und dramatischer Bergkulisse bot unseren Fahrern ein unvergessliches Erlebnis.
Nach diesem Abschnitt gönnten wir uns eine kurze Mittagspause, die wir allerdings etwas schneller hielten, da uns die ersten Tropfen der Gewitterwolke, die wir zuvor überholt hatten, wieder einholten. Also setzten wir die Fahrt zügig fort, bis wir Ohrid erreichten – eine Stadt, die für ihre reiche Geschichte und ihre malerische Lage am See bekannt ist.
Nach der Ankunft besuchten wir die eindrucksvolle Kirche des Heiligen Kliment, wo sich spirituelle Tradition mit der Gelassenheit des Ortes verbindet. Der Abend stand dann ganz im Zeichen der wohlverdienten Entspannung – die Gastfreundschaft unseres Hotels mit beheiztem Pool und köstlichem Abendessen war die perfekte Belohnung für einen erlebnisreichen Tag.
Wir wachten zu einem wunderschönen Morgen am Ufer des Ohridsees auf und machten uns nach einem leckeren Frühstück im charmanten Hotel Tino Sv. Stefan auf den Weg. Bereits die ersten Kilometer versprachen einen unvergesslichen Tag – die traumhafte Panoramastraße entlang des Sees führte uns zu einem Aussichtspunkt über die berühmte Bay of Bones, ein archäologisches Museum, das direkt auf dem Wasser erbaut wurde.
Ein paar Kilometer später bogen wir in den Nationalpark Galičica ein, wo uns der Livada-Pass (1.568 m) erwartete. Die Abfahrt brachte uns bis zum Prespasee, wo wir uns bei einer entspannten Kaffeepause am Strand erholten. Diese kleine Stärkung war notwendig – nicht nur für die schnellen Kilometer durch die Stadt Prilep, sondern vor allem für die nächste Herausforderung: die Offroad-Passage über den Prisad-Pass (1.090 m). Ein großartiges Erlebnis, das alle Teilnehmer mit einem Lächeln und viel Begeisterung meisterten.
Als Belohnung folgte ein köstliches Mittagessen in Veles, und von dort führte uns nur noch eine angenehme Fahrt in die nordmazedonische Hauptstadt Skopje.
Skopje, die Hauptstadt Nordmazedoniens, ist eine faszinierende Stadt, in der sich reiche Geschichte und modernes Leben verbinden. Die Altstadt mit ihren engen Gassen, Basaren und orientalischen Cafés spiegelt das osmanische Erbe wider, während das moderne Zentrum von monumentalen Gebäuden und Statuen geprägt ist. Über der Stadt thront die Kale-Festung, und ganz in der Nähe befindet sich auch das Geburtshaus von Mutter Teresa. Skopje ist ein wahrer Knotenpunkt zwischen Ost und West, Vergangenheit und Gegenwart – und somit der perfekte Ort, um einen weiteren unvergesslichen Tag unseres Balkan-Abenteuers abzuschließen.
Wir starteten den Tag bei herrlichem Sonnenschein und überquerten am Morgen die Grenze von Nordmazedonien nach Serbien. Unser erster Halt war das ruhige und geschichtlich bedeutende Kloster des Heiligen Prohor Pčinjski, das für seine spirituelle Atmosphäre und seine malerische Lage bekannt ist.
Von dort aus setzten wir unsere Fahrt auf kurvigen und unterhaltsamen Straßen durch die schöne serbische Landschaft fort. Gegen Mittag erreichten wir den Vlasina-See, wo wir im Restaurant Best ein köstliches Mittagessen genossen und die Aussicht auf den See und die umliegenden Berge bewunderten.
Gestärkt und voller Energie meisterten wir die letzten Kilometer bis nach Niš, einer Stadt voller Geschichte und serbischer Gastfreundschaft.
Der letzte Fahrtag unseres Abenteuers stand ganz im Zeichen von Ruhe und atemberaubenden Ausblicken. Von Niš aus fuhren wir nach Norden, um die majestätische Donau – eine der großen Flüsse Europas – zu erreichen. Unsere Route führte uns zu den berühmten Eisernen Toren, einem der beeindruckendsten Naturwunder der Balkanregion.
Dank der Ortskenntnisse unseres Guides besuchten wir anschließend einen Aussichtspunkt mit Blick auf die größte Felsenskulptur Europas – das Gesicht des Königs Decebalus, das hoch über dem Fluss thront. Nach einem kurzen Tankstopp genossen wir ein köstliches Mittagessen mit herrlichem Blick auf die Donau.
Am Nachmittag kehrten wir in das lebhafte Belgrad zurück, wo wir den erfolgreichen Abschluss unserer Reise bei einem gemeinsamen Abendessen im Rooftop-Restaurant des Hotels feierten. Bei gutem Essen, Lachen und vielen schönen Erinnerungen waren sich alle einig: Die Balkan Adventure Tour war ein unvergessliches Erlebnis – und das nächste Abenteuer wartet bereits!
Jedes Ende ist zugleich ein neuer Anfang – und auch wenn die Balkan Adventure Tour offiziell zu Ende gegangen ist, bleiben die Erinnerungen, Erlebnisse und Freundschaften, die wir in den letzten Tagen geschaffen haben, noch lange lebendig. Diese einzigartige Region voller Geschichte, Kontraste und Herzlichkeit hat uns erneut daran erinnert, warum wir das Reisen auf dem Motorrad so lieben – die Freiheit, das Abenteuer und die Magie des Augenblicks.
Ein herzliches Dankeschön an alle Teilnehmer, die sich mit uns auf diese Reise begeben haben. Eure Energie, euer Humor und euer Teamgeist haben diese Tour zu etwas ganz Besonderem gemacht. Wir freuen uns schon jetzt auf viele weitere gemeinsame Kilometer, neue Herausforderungen und Geschichten, die noch auf uns warten.