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best book there is, Teil 10: Tibet 2012

Montag, 29. März 2021 | Thomas Ritt | News / Asien

 

Wo fange ich an? Vielleicht mit dem Dank an Tourguide Thomas, der uns ermutigt hat, diese Tour zu unternehmen. Ein einzigartiges Abenteuer.

Nur 8 Teilnehmer waren gebucht, darum kümmerten sich 3 Guides (Deutsch, Chinesisch und Tibetisch) und dazu noch weitere 3 Personen im Begleitlaster, darunter ein Mechaniker. Unsere Tour begann im chaotischen Lhasa, auf 3,656 Metern. Allerdings nicht bevor Carol ein paar Infusionen erhalten hatte, die große Höhe schwächt sehr und der Potala-Palast, den wir besichtigt hatten, liegt nochmal 300 Meter höher als die Talsohle. Auf der Tour sollten über 5000 Meter hohe Pässe auf uns warten, wir waren also ein wenig besorgt, doch die Medikamente wirkten. Eine Gruppe Langnasen auf großen Motorrädern war immer im Zentrum der Aufmerksamkeit, wo immer wir auch anhielten.

 

Die Menschen

Die Tibeter sind sehr herzlich und freundlich und es war nicht ungewöhnlich, dass junge Frauen um ein Foto mit uns Männern baten. Aloy aus Brasilien war mit seinem Bart der begehrteste Fotopartner. Ich war mit meiner Glatze wohl der am wenigsten nachgefragte.

Das Leben ist hier sehr einfach, trotzdem sind die Menschen sehr zufrieden. An einem Fluss bemerkten wir eine Gruppe Frauen beim Wäschewaschen und wir hielten an, um ihnen beim Singen zuzuhören. Bemerkenswert!

Auch beim Rongphu-Kloster, Nähe Base Camp 1, brauchten die Mönche keine Einladung, um auf unseren Bikes herumzuklettern und ihre Freude darüber in tibetischen Wortschwällen zu äußern. Es war erhebend, sie so unverfälscht und voller Freude zu sehen.

 

Strikte Kontrollen

Die Gruppe wurde ständig strikt kontrolliert, von schwer bewaffneten Soldaten, was uns ziemlich eingeschüchtert hat, doch bei unseren 3 Guides waren wir stets in guten Händen. Wir durften nur in der Gruppe fahren und nur in Begleitung von Nyima, unserem tibetischen Guide. Noch mehr eingeschränkt war eigentlich nur unsere Atmung, denn die Höhenluft ist dünn.

 

Yaks

Yak-Mist ist “das Gut”… und wird für viele Dinge verwendet. Sie sind ein wichtiger Bestandteil der tibetischen Kultur und dienen als Traktoren und Steaks, als Quelle für Leder und für Brennstoff zum Kochen und Heizen und sogar zum Geschirr spülen taugen sie… oh ja!

Yak-Mist wird an allen möglichen Stellen aufgestapelt und trocknet in der Sonne, an Zäunen, Hausmauern, Dächern und überall sonst, wo genug Platz ist. Und er stinkt nicht mal, zumindest ist uns nichts aufgefallen.

 

 Everest

Qomolangma, Mount Everest oder “Heilige Mutter“. Wie du ihn auch bezeichnest, diesen 8.848 Meter hohen Berg, du wirst ehrfürchtig vor ihrer Majestät stehen. Qomolangma war der Höhepunkt unserer Tour und für uns besonders speziell, denn die Anfahrt war eine Team-Herausforderung.

Das kommt daher, dass unser Team an diesem Tag von einigen Pannen heimgesucht wurde. Doch es kam unter keinen Umständen in Frage, irgendjemanden aus dem Team zurückzulassen, alle mussten es ins Base Camp schaffen. Und so wurden Bikes und auch Passagiere getauscht, sogar unser Guide wurde vom Fahrer zum Beifahrer. Und dann haben wir gemeinsam gefeiert!

Etwa 120 km lang ist die Fahrt von der Stadt Tingri, davon 100 km ungeteert und mit 113 Kehren, vorbei am Rongphu-Kloster bis zum Base Camp 2, das als Touristen-Basecamp bezeichnet wird. In Zelten wird hier Essen serviert und es gibt sogar ein Postamt, in dem man sich seinen Pass abstempeln lassen kann. Bis hierher kommt man mit dem Motorrad.

 

Per Minibus geht es dann noch weiter bis ins Base Camp 3, das Kletterer-Basecamp, noch näher kommt man an Everest nur ran, wenn man ein Bergsteiger-Permit hat. Der Besuch im „normalen“ Basecamp verlangt „nur“ nach einer Erlaubnis der Regierung, zusätzlich zu der Erlaubnis, die man schon für den Besuch in Tibet braucht.

 

Die Straßen

Yaks gibt es hier überall, sie sind langsam und verhalten sich vorhersehbar, deutlich weniger vorhersehbar verhalten sich Pferde, Rinder, Esel, Schafe, Ziegen, Hunde und die kleinen schwarzen Schweine, die laut Tourguide Rick „recht schmackhaft“ sind.

Wovon uns niemand abhalten konnte, war das Bier, das wir uns jeden Tag sofort nach der Ankunft im Hotel schmecken ließen.

 

 

Abschließende Bemerkungen

Verkehrsregeln sind für Touristen, für die Einheimischen nur Empfehlung. Vorsicht vor Land Cruisern mit einem roten Buschstaben auf dem Kennzeichen. Sie überholen alles und jeden unter ständigem Hupen und wenn dir auf deiner Straßenseite einer entgegenkommt, dann nichts wie weg!

In jedem Dorf gibt es ein Kloster und davor stehen in der Regel Gebetsmühlen, die man unbedingt drehen möchte und auch sollte. Sogar wir als Touristen wurden von ihnen angezogen und man kann sich schön entspannen, wenn man daran entlangläuft und sie dreht.

In der tibetisch-buddhistischen Lehre heißt es, das drehen der Gebetsmühlen hätte denselben positiven Effekt wie das Rezitieren der entsprechenden Gebetstexte

Die Betten sind hart wie Stein – das muss man aushalten. Du wirst am Ende eines jeden Tages todmüde sein, auch steinharte Betten sind deshalb willkommen. Fortbewegungsmittel sind immer anders und interessant.

Qualität am Bau ist fragwürdig – Fliesen fallen von den Wänden, Strom kann jederzeit ausfallen und die sanitären Anlagen funktionieren oder auch nicht – einfach ignorieren. Jeder hat hier eine Arbeit, und wenn es nur das Fegen der Straßen ist. Und dennoch: was für eine Erfahrung! Ich kann es gar nicht genug empfehlen.

 

Warren & Carol Bruce, Australien.

Adventure Tibet Tour 2013


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