Die Route des Grandes Alpes (Große Alpenstraße) ist eine 684 km-lange Strecke durch die französischen Alpen. Sie führt von Thonon-les-Bains am Genfersee bis nach Menton am Mittelmeer, verläuft dabei über 21 der schönsten Pässe und durch gefühlte 20.000 Kurven. Der Baubeginn erfolgte 1909 im Auftrag des französischen Touringclubs. Zu jener Zeit waren die Alpen noch eine innerhalb Frankreichs isolierte und abgelegene Region mit schwierigem Zugang. So diente der Bau der Strecke nicht nur den Bewohnern der Bergregionen als Öffnung zur Außenwelt, sondern gleichermaßen dem aufkommenden Tourismus als Möglichkeit, dieses kulturell und landschaftlich so reiche Gebiet zu entdecken. Der Bau wurde 1937 mit der Eröffnung des Col de l'Iseran fertiggestellt.

Um diesen Bergpass wird immer wieder gestritten. Die Einheimischen nennen ihn Europas höchste asphaltierte Straße, doch der höchste Abschnitt ist eigentlich kein Pass, denn auf einem solchen fährt man auf einer Seite rauf und auf der anderen wieder runter. Doch der Cime de la Bonette (Gipfel des Bonette) ist eigentlich nur ein kleiner Loop bis auf eine zusätzliche Höhe von insgesamt 2802 m, wohingegen der eigentliche Pass, der Col de la Bonette, auf 2715 m kommt. Eigentlich eine Haarspalterei, denn sowohl der Col als auch der Cime sind sehr lohnenswert und verwöhnen uns mit vielen Kurven und einem grandiosen Ausblick vom Gipfel.

Die Route Napoleon ist nach dem Weg benannt, den Napoleon nahm, als er aus der Verbannung von Elba zurückkehrte und deckt sich heute mit Abschnitten der Straßen N85, D1085, D4085, und D6085. Die Strecke beginnt in Golfe-Juan, wo Napoleon am 1. März 1815 an Land ging, um dann einen 7-tägigen Gewaltmarsch bis nach Grenoble auszuführen. Die Straße wurde 1932 eröffnet und schlängelt sich von der französischen Riviera entlang den Alpenausläufern. An der Straße findet man Statuen des kaiserlich französischen Fahnenadlers.

Die wahrscheinlich schönste Schlucht Europas, mit einer Länge von ca. 25 km und einer Tiefe von bis zu 700 m und ein einmaliges Naturerlebnis. Geformt wurde diese Landschaft durch den Fluss Verdon, der seinen Namen durch sein türkisgrünes Wasser bekommen hat. Die beeindruckendsten Passagen befinden sich zwischen Castellane und Moustiers Sainte Marie, wo sich der Fluss 700 m tief zwischen die Felsen gegraben hat. Am Ende der Schlucht staut sich der Verdon im künstlich angelegten Lac de Sainte Croix. Die Felswände in dieser Gegend sind verlockend für Tausende von Kletterern. Jedes Jahr werden es mehr - wir werden sehen warum!

Der Mont Ventoux ist mit 1912 m Höhe der höchste Berg der Gegend und wird oft "Gigant der Provence" genannt. Berühmt wurde er als Etappe der Tour de France. Wie der Name schon verrät (ventoux bedeutet windig), kann es am Gipfel oft sehr windig werden, Spitzen von 320 km/h wurden gemessen. Die Gipfelstraße ist wegen Windes oft geschlossen. Obwohl der Berg geologisch gesehen zu den Alpen gehört, wirkt er doch von ihnen unabhängig, da keine ähnlich hohen Berge in seiner Nähe sind. Der Gipfel besteht aus nacktem Kalkstein, weshalb man oft auch im Sommer meint, einen schneebedeckten Berg zu sehen (in Wirklichkeit liegt nur von Dezember bis April Schnee). Durch seine isolierte Lage dominiert der Berg die ganze Region und kann an klaren Tagen aus großer Entfernung gesehen werden.

Diese 53 km-lange Panoramastraße führt nicht zu einem einzelnen Bergpass, sondern über mehrere kleinere Pässe. Auf einer Fahrt auf dem Corniche erlebst du großartige Ausblicke, eine wunderbare Landschaft und natürlich jede Menge Fahrspaß. Berühmt wurde die Corniche des Cévennes durch einen poetischen Reisebericht, den Robert Louis Stevenson nach einer zwölftägigen Wanderung durch die Cevennen mit dem Esel Modestine verfasst hatte - vier Jahre vor seinem Welterfolg "Die Schatzinsel".

Der Fluss Tarn entspringt am Mont Lozère, bahnt sich seinen Weg durch die Berge und Hügel der Cevennen, um schließlich eine 53 km lange Schlucht mit unglaublicher Landschaft und tollen Ausblicken zu formen. Schwindelerregende Kalkfelsen mit bis zu 500 m Höhe, der Lauf des Flusses - mal ruhig, mal gespickt von Stromschnellen und Felsblöcken- sowie Burgen, alte Kirchen und typische Dörfer: all dies sind die herausragenden Zutaten, die diesen Canyon berühmt gemacht haben.

Die Ardèche ist ein 125 km langer Fluss, der im Zentralmassiv entspringt und nördlich von Orange in die Rhône mündet. Das Tal der Ardèche ist überaus malerisch, vor allem der 30 km-lange Abschnitt, den viele als Ardèche-Schlucht kennen. Die Abhänge am Fluss sind Kalksteinfelsen, bis zu 300 m hoch und landschaftlich sehr beeindruckend. Dies machte aus der Schlucht ein beliebtes Reiseziel bei Kletterern, Kayak-Touristen und Wanderern. Die Fahrt auf der kurvigen Straße am nördlichen Ufer ist jedoch auch eine einzigartige Erfahrung für Motorradfahrer. Die wohl bekannteste Sehenswürdigkeit der Schlucht ist der Pont d'Arc, eine 60 m hohe Steinbrücke, die den Fluss überspannt.