Der See mit einer Fläche von ca 75 km² ist ein Zeuge der letzen Eiszeit. Die Gletscher, die in der heutigen Schweiz ihren Ursprung hatten, flossen vor etwa 10.000 Jahren durch das Inntal bis in die Region des heutigen Sees. Als das Eis zurückschmolz, füllte sich das Becken mit Wasser. Im Sommer verbringen viele Bewohner des Großraumes München ihre Wochenenden hier, um alle möglichen Arten von Wassersport zu betreiben. Vor ca. 125 Jahren kaufte König Ludwig II eine der drei Inseln, um sie vor Rodung zu schützen. Als Fan des französischen Sonnenkönigs begann er dort mit dem Bau einer Kopie des Schlosses von Versailles, die jedoch nie ganz fertiggestellt wurde.

Die Großglockner Hochalpenstraße führt uns ins Herz des "Hohe Tauern" Nationalparks, dem größten Nationalpark in den Alpen. Sie wurde während der Wirtschaftskrise in nur fünf Jahren (1930-1935) von 3.000 Arbeitern gebaut und gilt noch immer als Meisterwerk des Straßenbaus. Auf der Fahrt vom Tal zum Pass hinauf durchquerst du Klima- und Vegetationszonen, die einer Fahrt von Österreich zum Polarkreis gleich kommen. Dementsprechend gibt es eine unglaubliche Vielzahl an Pflanzen und Tieren, und auch der Blick auf das Bergpanorama mit Gletschern, Dreitausendern und Wasserfällen ist einzigartig. Den besten Blick hast du von der Edelweißspitze. Von dort aus kannst du über 30 Gipfel sehen, die alle um die 3.000 m hoch sind. Interessant sind die Bilder und Ausstellungen, auf denen du erkennen kannst, wie sich der Gletscher im vergangenen Jahrhundert zurückgezogen hat.

Um 15 v. Chr. war das Gebiet von Römern, unter anderem von General Nero Claudius Drusus, besiedelt. Nach ihm wurde auch die erste Siedlung, eine Militärbasis benannt. Die in der Nachbarschaft gegründete Siedlung trug den Namen Bauzanum. Seit der Gründung und der Erhebung zur Stadt galt Bozen als wichtiger Handelsplatz. Grund dafür war seine attraktive Lage zwischen den Städten Venedig und Augsburg. Viermal im Jahr wurde für die Händler aus Nord und Süd ein Markt abgehalten. Im Jahre 1635 wurde dann ein Handelsmagistrat eröffnet, in dem jedes Jahr je zwei italienische und deutsche, von den Händlern bestimmte Beamte ihren Dienst taten. Im Laufe der Geschichte hat der italienisch-österreichische Charakter die Stadt geprägt. Schmale, mit Kopfsteinpflaster ausgelegte Gassen, Kirchen aus der Habsburger Zeit oder die zweisprachigen Straßenschilder machen den österreichisch-italienischen Charme der Stadt aus. Zusammen mit den kulturellen Attraktionen macht dies die Stadt zu einem touristischen Magneten besonderer Art. Im archäologischen Museum Bozen kannst du den über 5000 Jahre alten Eismann „Ötzi“ bestaunen. 1991 wurde er in den Bergen zwischen Italien und Österreich von Wanderern gefunden. Zum Glück! Denn seither konnten viele gut gehütete Geheimnisse über das Leben zu seiner Zeit ans Tageslicht gebracht werden.

Ein französischer Geologe begründete den Namen "Dolomiten" als er entdeckte, dass der Kalkstein in diesem Gebiet andere chemische Komponenten aufweist als der in den nördlichen Kalksteingebieten. Die berühmtesten und am häufigsten fotografierten Exemplare der Dolomiten sind Marmolata, Sella oder die drei Zinnen, extrem schroffe aber beeindruckende Felsformationen aus speziellem Sedimentgestein. Die Dolomiten sind auch in geschichtlicher Hinsicht interessant. Während des Ersten Weltkriegs gehörten die Dolomiten zum Kaisertum Österreich und die Front verlief mitten durch die Berge. 1916 - 1919 mussten die Soldaten während des Krieges sowohl im Sommer als auch im Winter in den Bergen die Stellung halten. Eine unglaublich harte Zeit! Österreich gehörte zu den Verlierern des Krieges. Mit dem Friedensvertrag von St. Germain 1919 ging Südtirol an Italien über. Dies erklärt auch die zweisprachigen Verkehrs- und Ortsschilder. Wenn du deine Karte oder die Schilder genau studierst, kannst du sehr schnell erkennen, wo die frühere Grenze zwischen Italien und Österreich verlief. Lass dich aber nicht von den dreisprachigen Ortsschildern verwirren. Die dritte Sprache ist "Ladinisch", die nur von einigen wenigen Menschen in der Gegend gesprochen wird. Eines ist jedoch sicher: Du wirst eine unglaublich schöne Motorradtour in einer umwerfenden Gegend erleben!

Das Stilfser Joch ist mit 2.758 m der höchste asphaltierte Gebirgspass Italiens und zugleich die zweithöchste Passstraße in Europa. 1818 wurde sie geplant und dann innerhalb von 5 Jahren (1820-1825) von ca. 2.000 Arbeitern erbaut. Da für den Bau der Straße nur Pferdefuhrwerke genutzt wurden, durfte eine maximale Steigung von 11% nicht überschritten werden. Die 48 engen Spitzkehren auf der Nordostrampe werden deine ganzen Fahrkünste und deine ganze Konzentration fordern. Eine Attraktion erster Klasse für jeden Motorradfahrer.

Auf 2.618 m Höhe und in den italienischen Alpen gelegen, gehört der Passo di Gavia zu den anspruchsvollsten. Die 43 km lange Passstraße in der Lombardei teilt die Provinz Sondrio im Norden von der Provinz Brescia im Süden und verbindet Bormio im Nord-Westen mit Ponte Di Legno im Süden. Auf seiner Nordrampe ist der Pass relativ gut und zweispurig ausgebaut. Die Südrampe, die erst seit 1990 durchgängig asphaltiert ist, weist sehr enge Kehren und eine teilweise nur einspurige Fahrbahn auf. Der Gavia-Pass ist oft Teil des Giro d'Italia Radrennens und wird dann der Cima Coppi genannt, der höchste Punkt des Rennens. Dieser Pass ist ein Muss für jeden Biker!

Der kleine Skiort (6000 Einwohner) liegt in über 1800m Höhe. Wegen der extremen Abgelegenheit des Ortes errichtete Napoleon im Jahr 1805 hier ein Zollfrei-Gebiet - in der Hoffnung, so die Entwicklung des Ortes zu fördern. Bis heute hat sich dieser Status nicht geändert, dadurch ist Livigno ein attraktives Ziel für Shopper und Skifahrer.